Claudia Köhler und Markus Büchler

Wich­ti­ge Kul­tur­dol­met­scher im Land­kreis erhalten!

Köh­ler und Dr. Büch­ler for­dern Zwi­schen­fi­nan­zie­rung durch Freistaat

Um den Haus­halt des Land­krei­ses Mün­chen hat der Kreis­tag heu­er lan­ge gerun­gen. Dem Rot­stift zum Opfer fiel auch die Finan­zie­rung der Kul­tur­dol­met­schen­den der Cari­tas. 60.000 Euro pro Jahr wür­de es kos­ten, das bewähr­te Pro­gramm im Land­kreis fortzuführen.

Die Grü­nen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Clau­dia Köh­ler und Dr. Mar­kus Büch­ler haben nun eine Finan­zie­rung der feh­len­den Sum­me von ein­ma­lig 60.000 Euro durch den Frei­staat bean­tragt, um das Pro­gramm zu ret­ten. Wich­tig wäre, die Lücke für 2024 zu über­brü­cken – für das Jahr 2025 hofft die Cari­tas, Spon­so­ren für das Pro­gramm zu fin­den. Das klapp­te heu­er auf­grund der spä­ten Mit­tel­strei­chung nicht mehr.

„Es wäre fatal, wegen eines kurz­fris­ti­gen Eng­pas­ses das gute Kon­zept über den Hau­fen zu wer­fen. Wenn das Pro­gramm für ein Jahr abreißt, sind die Kul­tur­dol­met­scher weg und wert­vol­le Struk­tu­ren wür­den kaputt gemacht“, so Dr. Mar­kus Büchler.

Ca. 150 Ehren­amt­li­che im Land­kreis wur­den in den ver­gan­ge­nen sechs Jah­ren in 40 ver­schie­de­nen Spra­chen aus­ge­bil­det. Meis­tens wer­den gut inte­grier­te Men­schen, die eben­falls Migra­ti­ons­hin­ter­grund mit­brin­gen, zum Kul­tur­dol­met­scher und damit Mul­ti­pli­ka­tor aus­ge­bil­det. Ihre Auf­ga­be ist es, die Men­schen mit den jeweils ande­ren Gepflo­gen­hei­ten ver­traut zu machen und dadurch ein sen­si­bles Zusam­men­le­ben zu för­dern. Die Wei­ter­bil­dung dau­ert sie­ben Wochen und schult für Infor­ma­ti­ons­wei­ter­ga­be zu Ämtern, zu unse­rem Bil­dungs­sys­tem, zum Gesund­heits- und Schul­sys­tem sowie inter­kul­tu­rel­ler Kom­mu­ni­ka­ti­on bis zu Grund­fes­ten der Demokratie.

Clau­dia Köh­ler, Mit­glied im Haus­halts­aus­schuss erklärt: „Die Finan­zie­rung durch den Frei­staat soll­te selbst­ver­ständ­lich sein. Denn eigent­lich ist Inte­gra­ti­on Staats­auf­ga­be. Das kann man nicht aus­schließ­lich Ehren­amt­li­chen und Kom­mu­nen aufs Auge drücken.“

Die Ehren­amt­li­chen unter­stüt­zen zum Bei­spiel bei Behör­den­gän­gen, Arzt­be­su­chen, Eltern­ge­sprä­chen oder in Kin­der­gär­ten. Auch Insti­tu­tio­nen wie Schu­len, Kitas oder Alten­hei­me kön­nen an dem Pro­jekt teil­neh­men und bei der Cari­tas einen Ein­satz von Kul­tur­dol­met­schern anfragen.

Bet­ti­na Hän­del, vom Fach­dienst Bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment im Land­kreis beobachtet:

„Der Bedarf an Kul­tur­dol­met­schen­de wächst stän­dig. Gera­de in Kri­sen­zei­ten leis­ten ehren­amt­lich täti­ge Migran­tin­nen und Migran­ten als Brü­cken­bau­er einen wich­ti­gen Bei­trag zu Inte­gra­ti­on, Tole­ranz und Frie­den. Oft wol­len sie etwas zurück­ge­ben oder dort hel­fen, wo sie bei ihrer Ankunft in Deutsch­land wenig Unter­stüt­zung erfah­ren haben. Die Fach­kräf­te der öffent­li­chen und sozia­len Ein­rich­tun­gen im Land­kreis sind sehr dank­bar für das kos­ten­lo­se Ange­bot der Sprach­mitt­lung. Mehr als ein Drit­tel der Anfra­gen kom­men von Leh­rern und Schul­so­zi­al­ar­bei­tern, um drin­gen­de Ver­stän­di­gungs­pro­ble­me zu lösen. Seit der Ukrai­ne-Kri­se sind die rus­si­schen und ukrai­ni­schen Kul­tur­dol­met­schen­de häu­fig im Ein­satz. Das Pro­jekt ist für vie­le Men­schen im Land­kreis sehr wich­tig und muss wei­ter finan­ziert werden!“

Köh­ler und Dr. Büch­ler hof­fen auf Unter­stüt­zung aller Abge­ord­ne­ten aus dem Land­kreis Mün­chen: „Gera­de, wer kom­mu­nal enga­giert ist, soll­te die Dring­lich­keit ver­ste­hen, der ver­gleichs­wei­se gerin­gen Sum­me zustim­men und die Kul­tur­dol­met­schen­den damit retten.“

Antrag: Kul­tur­dol­met­scher

Medi­en­echo:

Ret­tung der Kul­tur­dol­met­scher — MM

Land­kreis · 60.000 Euro wer­den gebraucht — Wochenanzeiger

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