Besuch aus Baden-Württemberg, Herr Abgeordneter Hans-Peter Behrens bei der Geothermie Pullach (2.v.r.)

„War ja klar! Geo­ther­mie bleibt das Stief­kind die­ser Staatsregierung.“ 

Grü­ne Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Köh­ler und Dr. Büch­ler for­dern Unter­stüt­zung für Grasbrunn 

Nach den Berich­ten über Ankün­di­gun­gen des Baye­ri­schen Wirt­schafts­mi­nis­ters, das inter­kom­mu­na­le Geo­ther­mie­pro­jekt Gras­brunn-Vater­stet­ten-Haar mit Bürg­schaf­ten zu unter­stüt­zen, zeig­ten sich die Abge­ord­ne­ten aus dem Land­kreis Clau­dia Köh­ler und Dr. Mar­kus Büch­ler gleich skep­tisch. „Wäre ja schön, wenn CSU und FW end­lich unse­rem Haus­halts­an­trag auf Bürg­schaf­ten für Geo­ther­mie­pro­jek­te der Kom­mu­nen fol­gen wür­den“, so Clau­dia Köh­ler. „Allein mir fehlt der Glau­be, dass den groß­spu­ri­gen Ankün­di­gun­gen dies­mal Taten fol­gen werden“.

Und genau so kam es: Am Mitt­woch die Ernüch­te­rung — das Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um selbst erklär­te, es gebe zwar Unter­stüt­zung bei den Pla­nungs­leis­tun­gen im Vor­feld wie Ener­gie­nut­zungs­plä­nen und Ener­gie­kon­zep­ten. Die drin­gend not­wen­di­gen Bürg­schaf­ten, die die Grü­nen schon seit einem Jahr vor­schla­gen, sind jedoch nicht ange­dacht. „Es ist nicht mit anzu­se­hen“, so Dr. Mar­kus Büch­ler. „Geo­ther­mie ist inzwi­schen in fast allen Kom­mu­nen des Land­kreis Mün­chen ein The­ma. Von Unter­schleiß­heim über Pul­lach bis Unter­ha­ching lau­fen bereits die Anla­gen seit vie­len Jah­ren, die AFK Geo­ther­mie der Gemein­den Asch­heim, Feld­kir­chen, Kirch­heim pla­nen eine wei­te­re Boh­rung. Die ARGE Geo­ther­mie und Wär­me­wen­de Süd­ost mit acht Gemein­den arbei­tet an einem gemein­sa­men Pro­jekt, Grä­fel­fing ver­legt bereits Lei­tun­gen. Und die ein­zi­gen, die wei­ter­hin schla­fen, sit­zen in der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung. Söder und Aiwan­ger küm­mern sich ein­fach nicht um Geothermie.“

„Im Land­kreis haben wir einen Schatz unter uns, um den uns vie­le benei­den. Die Kom­mu­nen im Land­kreis haben das Poten­zi­al schon lan­ge erkannt, der Wil­le ist bei allen groß, aber die Kom­mu­nen brau­chen kei­ne Unter­stüt­zung bei Pla­nun­gen und Kon­zep­ten, son­dern bei der Umset­zung“, sagt Köh­ler, die selbst aus der Geo­ther­mie-Pio­nier-Gemein­de Unter­ha­ching kommt. „Wenn wir wei­ter­hin die Geo­ther­mie-Erzeu­gung nur den rei­chen Gemein­den und aus­län­di­schen Inves­to­ren über­las­sen, wer­den wir nicht weit kom­men. Es wäre so wich­tig, jetzt end­lich zu han­deln!“ so die bei­den Abgeordneten. 

Die Anträ­ge der Grü­nen im Land­tag auf Über­nah­me von Bürg­schaf­ten durch den Frei­staat, auf Risi­ko­ab­si­che­rung sowie für einen Geo­ther­mie-Gip­fel wur­den von CSU und FW mehr­mals – zuletzt auch nament­lich — abgelehnt.

Die Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten wol­len nicht locker­las­sen und for­dern bei der Auf­stel­lung des Haus­halts­plans 2024 ein kla­res Signal von der Staats­re­gie­rung: „Wir for­dern, in den Ent­wurf des Haus­halts 2024 Bürg­schaf­ten und Risi­ko­ver­si­che­rung auf­zu­neh­men und end­lich zu han­deln! Der Bund hat mit dem BEW und bis zu 40% För­de­rung längst geleis­tet, Bay­ern ist jetzt am Zug.“ 

 

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