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Grü­ne: Haus­halts­po­li­tik neu aus­rich­ten und Fami­li­en­geld reformieren

DPA Mel­dung vom 13.12.2022

Drei Tage am Stück Ple­nar­sit­zung, dann geht der Land­tag in die Weih­nachts­pau­se. Am Mitt­woch geht es unter ande­rem um den Haus­halt 2023. Die Grü­nen hät­ten dafür eige­ne Vor­stel­lun­gen und Vorschläge.

Die Land­tags-Grü­nen for­dern eine neue, lang­fris­ti­ge­re Aus­rich­tung der baye­ri­schen Haus­halts­po­li­tik — mit einem Kas­sen­sturz am Anfang und einer Prio­ri­sie­rung der Aus­ga­ben. Das geht aus einem Zehn-Punk­te-Kon­zept her­vor, das die Grü­nen pünkt­lich zur ers­ten Lesung des nächs­ten Haus­halts im Land­tag erar­bei­tet haben.

Zuerst brau­che es «eine Bilanz, die auf­zeigt, was dau­er­haft finan­zier­bar ist und was nicht, wo Inves­ti­ti­ons­be­dar­fe und Inves­ti­ti­ons­staus lie­gen, wo Geld fehlt», sag­te die haus­halts­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Grü­nen, Clau­dia Köh­ler, der Deut­schen Presse-Agentur.

Danach müs­se der Frei­staat die Aus­ga­ben prio­ri­sie­ren und auf die Zukunft aus­rich­ten. «Dazu gehö­ren eine sozi­al aus­ge­wo­ge­ne Ener­gie- und Ver­kehrs­wen­de, zeit­ge­mä­ße Infra­struk­tur und Bil­dung.» Inves­ti­ti­ons­för­de­run­gen müss­ten auf ihre Kli­ma­wir­kung, sozia­le Wir­kung und Chan­cen­ge­rech­tig­keit hin unter­sucht und För­der­kri­te­ri­en ent­spre­chend ange­passt wer­den, ver­lang­te sie.

Um die Ein­nah­men zu stei­gern, for­dern die Grü­nen eine bes­se­re per­so­nel­le und tech­ni­sche Aus­stat­tung der Finanz­äm­ter sowie eine bes­se­re Bekämp­fung von Steu­er­hin­ter­zie­hung. Und: Frei­wil­li­ge sozia­le Leis­tun­gen des Frei­staats — wie das Fami­li­en­geld oder das Krip­pen­geld — soll­ten ein­kom­mens­ori­en­tiert refor­miert wer­den, heißt es im Kon­zept der Grü­nen. Das Fami­li­en­geld wird aktu­ell völ­lig unab­hän­gig vom Ein­kom­men gezahlt. Das Krip­pen­geld erhal­ten Eltern, deren Ein­kom­men eine bestimm­te haus­halts­be­zo­ge­ne Ein­kom­mens­gren­ze nicht übersteigt.

Die ver­gan­ge­nen Jah­re hät­ten gezeigt, dass Haus­halts- und Finanz­po­li­tik kurz­fris­tig Kri­sen finan­zi­ell abfe­dern und zur Kri­sen­be­wäl­ti­gung bei­tra­gen müs­se, beto­nen die Grü­nen. «Aber nur die gro­ße Wei­chen­stel­lung wird die Men­schen lang­fris­tig ent­las­ten und die Unter­neh­men stär­ken.» Es brau­che «kla­re Leit­li­ni­en und Grundsätze».

Dar­an gemes­sen sei der Haus­halts­ent­wurf 2023, der am Mitt­woch in ers­ter Lesung im Land­tag bera­ten wer­den soll, ein Total­aus­fall, sag­te Köh­ler. Der Ent­wurf zei­ge ledig­lich ein «Wei­ter so». Frak­ti­ons­chef Lud­wig Hart­mann for­der­te unter ande­rem mehr Geld für den Nah­ver­kehr: «Wir wol­len die Mil­lio­nen für den Stra­ßen­neu­bau aus dem Haus­halt 2023 umschich­ten und künf­tig in moder­ne Elek­tro­zü­ge, neue Bahn­schie­nen und bes­se­re Bus­ver­bin­dun­gen inves­tie­ren», argu­men­tier­te Hartmann.

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