FRM II Foto: Maria Schmalfuß Wikipedia

Ver­ant­wor­tungs­vol­ler Umgang mit Gar­chin­ger Atom­müll statt Entsorgungschaos

Die Ant­wort der Staats­re­gie­rung auf Anfra­ge von Abge­ord­ne­ten der Grü­nen Land­tags­frak­ti­on* zu den unge­klär­ten Ent­sor­gungs­fra­gen bei den Brenn­ele­men­ten des Gar­chin­ger For­schungs­re­ak­tors ist nach Ansicht der Grü­nen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Clau­dia Köh­ler mehr als ernüchternd.

Bekann­ter­ma­ßen ist das Abkling­be­cken des Gar­chin­ger Reak­tors fast rand­voll. Bei einer Kapa­zi­tät von ins­ge­samt 50 abge­brann­ten Brenn­ele­men­ten ist jetzt gera­de noch mal Platz für drei Brenn­ele­men­te. Die ande­ren 47 Plät­ze sind von alten Brenn­ele­men­ten belegt, zum Teil schon seit über 15 Jahren.

„Die Anfra­ge hat deut­lich gezeigt, dass der Ent­sor­gungs­not­stand in Gar­ching eigent­lich schon vor meh­re­ren Jah­ren aus­ge­bro­chen wäre, wenn der Reak­tor, wie offi­zi­ell vor­ge­se­hen, vier Zyklen im Jahr schaf­fen wür­de. Tat­säch­lich konn­ten in den letz­ten 12 Jah­ren durch­schnitt­lich nur etwas mehr als die Hälf­te der Expe­ri­men­te durch­ge­führt wer­den“, erläu­ter­te Mar­kus Büch­ler, Abge­ord­ne­ter der Grü­nen Landtagsfraktion. 

„Ange­sichts der Tat­sa­che, dass das Reak­tor­be­cken bei einem rei­bungs­lo­sen Betrieb bereits vor Jah­ren voll gewe­sen wäre, ist es umso erstaun­li­cher, dass wesent­li­che Geneh­mi­gun­gen für den vor­ge­se­he­nen Abtrans­port nach Ahaus immer noch nicht vor­lie­gen. Nach Aus­kunft der Staats­re­gie­rung liegt weder eine Beför­de­rungs­ge­neh­mi­gung für den Trans­port, noch eine Auf­be­wah­rungs­ge­neh­mi­gung für das Zwi­schen­la­ger in Ahaus vor“, so Clau­dia Köh­ler.

Auch die Tat­sa­che, dass das avi­sier­te Zwi­schen­la­ger in Ahaus wegen des nied­ri­gen Sicher­heits­stan­dards in Kri­tik steht und in 14 Jah­ren ihre Geneh­mi­gung ver­liert, beküm­mert die Reak­tor­be­trei­ber wenig. Die lapi­da­re Ant­wort der Staats­re­gie­rung lau­tet: „Es wird davon aus­ge­gan­gen, dass Bund und BGZ auch nach 2036 eine rechts­si­che­re Ent­sor­gungs­mög­lich­keit bereit­stel­len werden.“

Auch die abge­brann­ten Brenn­ele­men­te in Gar­ching ent­hal­ten immer noch hoch ange­rei­cher­tes Uran, das als waf­fen­fä­hig ein­ge­stuft wird und für die es der­zeit kei­ne Lösung gibt. Der Ver­such der Reak­tor­be­trei­ber das Pro­blem nun ein­fach der Bun­des­re­gie­rung vor die Füße zu wer­fen, ist nach Ansicht der Grü­nen Frak­ti­on im Baye­ri­schen Land­tag verantwortungslos.

„Die TU Mün­chen, mit Rücken­de­ckung der CSU-Staats­re­gie­rung muss sich um eine Lösung des Ent­sor­gungs­cha­os küm­mern. Anders kann der FRM2 nicht wei­ter­be­trie­ben wer­den. Die Staats­re­gie­rung muss end­lich ein den Geneh­mi­gungs­auf­la­gen ent­spre­chen­des Umrüs­tungs­kon­zept vor­le­gen und rasch rea­li­sie­ren, damit wie­der High­tech-Neu­tro­nen­for­schung in Gar­ching betrie­ben wer­den kann“, erklär­te Mar­kus Büchler.

Die schrift­li­che Anfra­ge fin­den Sie hier

Eine Dele­ga­ti­on der Grü­nen Land­tags­frak­ti­on (Rosi Stein­ber­ger, Clau­dia Köh­ler, Mar­kus Büch­ler) wird in den nächs­ten Tagen nach Ahaus rei­sen und sich dort ein eige­nes Bild zur Situa­ti­on der dor­ti­gen Zwi­schen­la­ge­rung verschaffen.

* Mar­kus Büch­ler, Clau­dia Köh­ler, Rosi Stein­ber­ger, Mar­tin Stümpfig

Medi­en­echo:

Bay­ri­sche Poli­ti­ker wol­len sich gegen Cas­tor-Trans­port nach Ahaus ein­set­zen — Ruhr Nachrichten

Rin­gen um Cas­tor-Trans­port: Dum­my-Test und Grü­nen-Kri­tik — SZ

Rin­gen um Cas­tor-Trans­port: Dum­my-Test und Grü­nen-Kri­tik — MM

Rin­gen um Cas­tor-Trans­port: Dum­my-Test und Grü­nen-Kri­tik — AA

Bay­ri­sche Poli­ti­ker wol­len sehen, wo in Ahaus ihr Atom­müll gela­gert wer­den soll — Müns­ter­land Zeitung

 

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