Die Landkreis-Grünen zeigen sich entsetzt über das Abwürgen des MINT-Netzwerks Bayern durch die CSU-Kolleg*innen im Kreistag und Landtag. MINT-Fächer ist eine zusammenfassende Bezeichnung von Unterrichts- und Studienfächern beziehungsweise Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Bei den Beratungen zum Haushalt 2021 des Landkreises München wurde auf Antrag der CSU-Fraktion die Übernahme der MINT-Stellen gestrichen. Die Begründung lautete: Bildung sei eindeutig Staatsaufgabe und nicht Aufgabe des Landkreises.
Im Landtag wurde ein entsprechender Grünen-Antrag in dieser Woche mit der CSU/FW-Mehrheit jedoch ebenfalls abgelehnt. Die Begründung: Die Landkreise seien zuständig!
Die Kreisrätin und stellvertretende Vorsitzende im Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags Claudia Köhler mahnte schon damals: „Ich bin gespannt, ob sich die CSU dann im Landtag für eine Weiterfinanzierung einsetzen wird.“ Angesichts dieses Beratungsergebnisses schlägt die Abgeordnete Alarm: „Ein Frevel an unserer Jugend, den Schulen und Unternehmen, die hier erfolgreich zusammengearbeitet haben. Mit dem Argument, der Staat habe angeschoben, nun sei es Sache der Landkreise, MINT weiterzuführen, wurde unser Antrag auf Unterstützung abgelehnt. Die CSU-Mandatsträger lehnen also das Zukunftsthema MINT sowohl auf Landes– als auch auf Landkreisebene ab.“
Dr. Markus Büchler: „Täglich wohlklingende Ankündigungen wie Hightech Agenda, KI und Weltraummissionen rauszuhauen und dann wegen 620.000 Euro bei den Jüngsten zu geizen, ist nicht nur kommunalfeindlich, sondern auch volkswirtschaftlich dumm. Wir brauchen diese Nachwuchskräfte und müssen sie frühzeitig für MINT-Fächer begeistern.“
Der Fraktionsvorsitzende im Kreistag Christoph Nadler erklärt: „Mit dem MINT-Management wurden bisher verschiedenste Akteur*innen miteinander verknüpft anstatt nebeneinander her zu arbeiten. Für die Fachkräftesicherung im Handwerk, dem Übergang von der Schule zum Ausbildungsberuf war das Programm ideal.“ Köhler ergänzt: „ Darüber hinaus waren Mädchen in MINT-Berufen ein wichtiger Bestandteil des Projektes. Wir brauchen alle als Fachkräfte – Mädchen genauso wie Buben. Hier vorsätzlich erfolgreiche Programme zu stoppen, ist bildungs- und wirtschaftsfeindlich.“
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