FRM still­le­gen statt anfahren

Die TU Mün­chen fei­ert es als Erfolg, dass es gelun­gen ist, vier Brenn­ele­men­te für den For­schungs­re­ak­tor über die Gren­ze von Frank­reich nach Deutsch­land zu trans­por­tie­ren. Für die Über­win­dung die­ses Pro­blems brauch­ten die Trans­por­teu­re offen­sicht­lich glat­te 12 Mona­te. Denn ursprüng­lich war der Trans­port schon für 2018 vorgesehen.

Dr. Mar­kus Büch­ler und ich bezwei­feln, dass der Trans­port die­ser vier Brenn­ele­men­te nach Gar­ching tat­säch­lich die vie­len Pro­ble­me des Gar­chin­ger Reak­tors aus der Welt schaf­fen kann. Zum einen steht die Reak­ti­on auf das von der Grü­nen Land­tags­frak­ti­on und ande­ren beauf­trag­te Gut­ach­ten zur Recht­mä­ßig­keit des Betriebs mit hoch ange­rei­cher­tem Uran wei­ter­hin aus. Zum ande­ren ist ein Antrag des Bund Natur­schutz zur Still­le­gung des Reak­tors noch nicht verbeschieden.

Auch die was­ser­recht­li­che Geneh­mi­gung für den FRM II kam auf „den letz­ten Drü­cker“: Kurz vor Weih­nach­ten, also weni­ge Tage vor Ablauf der alten was­ser­recht­li­chen Geneh­mi­gung hat das Land­rats­amt den Bescheid für die wei­te­re Ein­lei­tung der radio­ak­ti­ven Abwäs­ser für wei­te­re 20 Jah­re erlas­sen, obwohl beim Erör­te­rungs­ter­min im Som­mer offen­sicht­li­che Män­gel auf­ge­zeigt wur­den. So konn­ten die Betrei­ber nicht dar­le­gen, wel­che Alter­na­ti­ven zur Ein­lei­tung der Abwäs­ser in die Isar geprüft wur­den, obwohl es zwei­fel­los Alter­na­ti­ven dazu gäbe.

Ange­sichts der aktu­el­len Ent­wick­lung erscheint die Ertei­lung der Geneh­mi­gung durch das Land­rats­amt kurz vor Weih­nach­ten doch in einem schrä­gen Licht. Die neu­en Brenn­ele­men­te wur­den am 18. Dezem­ber 2019 nach Gar­ching gelie­fert. Ist es wirk­lich rei­ner Zufall, dass die was­ser­recht­li­che Geneh­mi­gung trotz der 1.400 Ein­wen­dun­gen prompt danach erteilt wurde?

 

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