Woh­nen im Alter – auch für Men­schen mit Behinderungen

Spa­ten­stich in Putz­brunn des größ­ten Bau­pro­jekts der Lebens­hil­fe München

Der Bal­lungs­raum Mün­chen wächst und wächst, wir brau­chen Schu­len, Kin­der­be­treu­ung, Stra­ßen, Senio­ren­hei­me und vie­les mehr – nur an eine dann eben­falls stei­gen­de Anzahl von Men­schen mit Behin­de­run­gen wird meis­tens nicht recht­zei­tig gedacht.

So man­gelt es an Wohn­raum für Men­schen mit Behin­de­run­gen, an Arbeits­plät­zen, an Betreu­ungs­plät­zen in Heil­päd­ago­gi­schen Tages­stät­ten und vie­lem mehr. Für älte­re Men­schen mit geis­ti­ger Behin­de­rung ste­hen kaum bedarfs­ge­rech­te Wohn­plät­ze zur Verfügung.

Die Lebens­hil­fe Mün­chen plant des­halb einen Wohn­ort, der neben Pfle­ge­an­ge­bo­ten auch hohe Lebens­qua­li­tät im Alter bie­tet. „Putz­brunn III“, in direk­ter Nach­bar­schaft zu bestehen­den Wohn­stät­ten und der Werk­statt der Lebens­hil­fe, ist das bis­her größ­te Bau­pro­jekt. Als Mit­glied des Kura­to­ri­ums war ich ein­ge­la­den und durf­te ein Gruß­wort zum Spa­ten­stich halten.

Mit inno­va­ti­ven Kon­zep­ten geht schon die Bau­kon­struk­ti­on auf die Bedar­fe der zukünf­ti­gen Bewohner*innen ein. „Ver­sa­ti­les Woh­nen“, also Modu­le, die Wohn­raum ver­grö­ßern und ver­klei­nern kön­nen, Ange­bo­te wie Phy­sio­the­ra­pie direkt im Haus, eine Rund-um-die-Uhr-Betreu­ung und Ein­zel­ap­par­te­ments für selb­stän­dig Woh­nen­de, die kei­ne fes­te Grup­pen­struk­tur benö­ti­gen, sind somit ein Vor­bild für nach­hal­ti­ges Bau­en über­haupt, fin­de ich.

Am meis­ten berührt hat mich an die­sem Ter­min eine Mut­ter, die mich unter­hak­te und mit ihrem Arm in die Luft über dem Bau­grund­stück zeig­te: „Da oben, im 3. Stock, da wird unse­re Toch­ter woh­nen. Ich freu mich so.“

Da habe ich ver­stan­den, wie besorgt Eltern sind, die Wohn­raum und Ver­sor­gung für ihre Kin­der mit Behin­de­run­gen suchen, auch wenn sie als Eltern ein­mal nicht mehr gut hel­fen können.

Ich freue mich des­halb sehr über die­ses Pro­jekt der Lebens­hil­fe und wün­sche schon heu­te gutes Gelingen.

Mein Fazit: Men­schen mit Behin­de­run­gen haben ein­fach kei­ne lau­te Lob­by. Wir alle müs­sen uns für gute Teil­ha­be aller zu Wort melden!

 

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