Wer sei­ne Enkel­kin­der liebt, muss jetzt handeln!

Nach­hal­tig­keits­ver­an­stal­tung im Forum Günz­burg zeigt Zie­le für die Zukunft

Einen gut gefüll­ten Saal und eine rege Dis­kus­si­on brach­te das The­ma „Enkel­ge­recht leben und wirt­schaf­ten“ mit dem Grü­nen Kreis­ver­band ins Günz­bur­ger Forum.

Der Wis­sen­schaft­ler Rein­hold Glasl aus Leip­heim und die Haus­halts­po­li­ti­ke­rin aus dem Land­tag Clau­dia Köh­ler ergrün­de­ten die His­to­rie des Bewusst­seins für Kli­ma­schutz und Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz von der Kli­ma­kon­fe­renz in Rio bis zu den 17 Nach­hal­tig­keits­zie­len (SDGs) und zeig­ten dabei nöti­ge Wege des poli­ti­schen Han­delns auf.

Rein­hold Glasl betrach­te­te den Weg der Mensch­heit vom „Fast noch Affen“ bis zum hoch ent­wi­ckel­ten Men­schen, der trotz hohen Intel­li­genz­ni­veaus jedoch so ver­schwen­de­risch mit der Natur umgeht.

Über die Jahr­zehn­te und über alle poli­ti­schen Lager hin­weg wur­den – unter maß­geb­li­cher Betei­li­gung der Uni­on — staat­li­che Geset­ze zur Befol­gung der UN-Nor­men ver­ab­schie­det. Noch vor sie­ben Jah­ren initi­ier­te die vor­ma­li­ge Kanz­le­rin Mer­kel euro­päi­sche Geset­ze zur Nach­hal­tig­keit. Für deren ver­pflich­ten­de Umset­zung wird die aktu­el­le Bun­des­re­gie­rung mit Umwelt­mi­nis­te­rin Lem­ke und Wirt­schafts­mi­nis­ter Habeck aktu­ell jedoch maß­geb­lich von den Uni­ons­frak­tio­nen kri­ti­siert und behindert.

Auf die Fra­ge, ob wir wirk­lich drin­gend han­deln müs­sen, mein­te der Phy­si­ker Glasl tro­cken: „Natür­lich nur, wenn wir unse­re Kin­der und Enkel­kin­der lieben.“

Clau­dia Köh­ler, Mit­glied im Haus­halts­aus­schuss des Land­tags, kon­zen­trier­te sich vor allem auf den baye­ri­schen Staats­haus­halt und mahn­te für ech­te Generationen­gerechtigkeit bes­se­re Bil­dungs­vor­aus­set­zun­gen, trans­pa­ren­te Haus­halts­pla­nung und nach­hal­ti­ge Beschaf­fung der öffent­li­chen Hand an. Mit nach­hal­ti­gen Aus­schrei­bungs­kri­te­ri­en, der Betrach­tung des „Lebens­zy­klus­an­sat­zes“ von der Beschaf­fung bis zur Ent­sor­gung, intel­li­gen­tem Gewer­be­flä­chen­ma­nage­ment und dem Ende sinn­lo­ser Flä­chen­ver­sie­ge­lung kön­nen alle poli­ti­schen Ebe­nen mas­siv zur Res­sour­cen­scho­nung beitragen.

Zudem for­dert Köh­ler Inves­ti­tio­nen in maro­de Infra­struk­tur: „Eine Moder­ni­sie­rung der Schul­den­brem­se, um den jahr­zehn­te­lang auf­ge­stau­ten Sanie­rungs­be­darf bei Schu­len und Hoch­schu­len, beim Schie­nen­netz, beim erschwing­li­chen Wohn­raum uvm. anzu­ge­hen, wür­de den Unter­neh­men und den Mit­ar­bei­ten­den funk­tio­nie­ren­de Vor­aus­set­zun­gen bie­ten und damit die Kon­junk­tur unse­re Wirt­schaft begünstigen.“

Bei der enga­gier­ten Dis­kus­si­on im Anschluss gab es Best-Prac­ti­se-Bei­spie­le, Fra­gen zu kon­kre­ten Maß­nah­men, aber auch die Sor­ge um die Demo­kra­tie ange­sichts der aktu­ell gras­sie­ren­den Het­ze. Der Zug nach Mün­chen been­de­te den inter­es­san­ten Abend, aber gewiss nicht das The­ma, wie wir nach­hal­tig leben und wirt­schaf­ten, um der nächs­ten Gene­ra­ti­on eine intak­te Umwelt zu hinterlassen..

 

Verwandte Artikel