Windrad Fürstenfeldbruck Foto: Gabi Scheithauer

Aus­brem­sen der Wind­kraft im Land­kreis muss sofort aufhören!

Grü­ne Kreis­tags­frak­ti­on kri­ti­siert Vor­ge­hen von Regio­na­lem Pla­nungs­ver­band scharf und for­dert Vor­ar­beit von Gemein­den end­lich zu honorieren

„Es ist zum Haa­re rau­fen – Land­kreis­ge­mein­den, unter ande­rem im Hachin­ger Tal und im Würm­tal, arbei­ten oft seit Jah­ren dar­an, CO2-frei zu wer­den und ihren Ener­gie­be­darf mit sau­be­rer und loka­ler Ener­gie zu decken. Jetzt kommt der Regio­na­le Pla­nungs­ver­band und schiebt ihnen mit frag­wür­di­gen Begrün­dun­gen den Rie­gel vor. Er schlägt nur drei Vor­rang­ge­bie­te für Wind­kraft im gan­zen Land­kreis vor. Dabei hat­te sich die Ver­wal­tung des Land­rats­amts mal für gan­ze 100 Anla­gen aus­ge­spro­chen”, kri­ti­siert Clau­dia Köh­ler, Kreis­rä­tin und Land­tags­ab­ge­ord­ne­te aus Unterhaching.

In sei­nem aktu­el­len Vor­schlag für Wind­kraft-Vor­rang­ge­bie­te im Land­kreis Mün­chen spricht sich der Regio­na­le Pla­nungs­ver­band (RPV) nur für den Fors­ten­rie­der Park, Aying/Brunnthal/Sauerlach, sowie Gar­ching und Isma­ning aus. In allen ande­ren Kreis­ge­mein­den soll nach dem Wil­len des RPV kei­ne Wind­kraft ermög­licht wer­den. Trotz oft jah­re­lan­ger Vor­ar­beit vor Ort. Für die Grü­ne Kreis­tags­frak­ti­on ist Wind­kraft nicht nur ein unver­zicht­ba­rer Bau­stein in Sachen unab­hän­gi­ge, umwelt­freund­li­che und kos­ten­sta­bi­le Ener­gie­ver­sor­gung. Sie stellt für Kom­mu­nen und Bür­ge­rin­nen und Bür­ger (Modell Bür­ger­be­tei­li­gung) eine lukra­ti­ve Ein­nah­me­quel­le dar.

Judith Grim­me, Kreis­rä­tin und zwei­te Bür­ger­meis­te­rin von Plan­egg: „Das, was wir jetzt erle­ben, ist eine ech­te Wind­kraft­ver­hin­de­rungs­stra­te­gie. Es wer­den zu wenig Vor­rang­ge­bie­te defi­niert und die Bereit­schaft und die Vor­ar­beit der Kom­mu­nen ein­fach über­gan­gen. In Plan­egg haben wir zum Bei­spiel eine Mach­bar­keits­stu­die bei der Ener­gie Agen­tur in Auf­trag gege­ben und die Flä­che dem RPV offi­zi­ell gemel­det. Hier wur­de sehr viel Arbeit und Geld inves­tiert – stand heu­te umsonst. Für uns ist klar, dass wir das als Kom­mu­ne nicht ein­fach hin­neh­men wer­den. Ganz davon abge­se­hen, dass der Land­kreis Mün­chen sei­ne selbst gesteck­ten Kli­ma­zie­le so auf kei­nen Fall errei­chen kann!“

Die Grü­ne Kreis­tags­frak­ti­on for­dert vom Regio­na­len Pla­nungs­ver­band, der der­zeit von CSU-Kreis­rat und Ober­ha­chings Bür­ger­meis­ter Ste­fan Schel­le gelei­tet wird, deut­lich mehr Vor­rang­ge­bie­te aus­zu­wei­sen, um die jah­re­lan­gen Bemü­hun­gen vie­ler Gemein­den zu hono­rie­ren. Beson­ders auch in gemein­de­frei­en Gebie­ten wie Fors­ten haben sie sonst kei­ner­lei Möglichkeiten.

„Eins muss den Kol­le­gen, die hier brem­sen, klar sein: Wenn nicht die Kom­mu­nen gemein­sam mit ihren Bür­ge­rin­nen und Bür­gern die Sache in die Hand neh­men kön­nen, dann kom­men die gro­ßen Inves­to­ren. Und das bedeu­tet dann, dass der Höchst­bie­ten­de den Zuschlag über Bau­leit­ver­fah­ren bekommt und den Zeit­plan in der Hand hat. Was die Leu­te vor Ort wol­len, ist denen wurscht”, so Clau­dia Köhler.

 

Medi­en­echo:

Wind­kraft im Land­kreis Mün­chen: Grü­ne kri­ti­sie­ren Umgang mit Vor­rang­flä­chen — MM

Judith Grim­me: „Wind­kraft­ver­hin­de­rungs­stra­te­gie“ — MM

Grü­ne sehen “Ver­hin­de­rungs­stra­te­gie” bei der Wind­kraft — SZ

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