Sahen vor Ort die Belastung mit Plastikgranulat: Valentin Weigel, Claudia Köhler MdL, Pächter Aki Becker, Michael Peters

Land­tags-Grü­ne wol­len Kunst­stoff-Ein­trag in die Bäche und Seen in Ame­rang stoppen

„Kann doch nicht sein, dass es jahr­zehn­te­lang nie­man­den interessiert!“

Die Grü­nen im Baye­ri­schen Land­tag wol­len das Umwelt­mi­nis­te­ri­um und die Behör­den end­lich zum Han­deln brin­gen, um die Ein­tra­gung von Plas­tik-Gra­nu­lat in den Zill­ha­mer und Ame­ran­ger See zu stoppen.

Die zustän­di­ge Betreu­ungs­ab­ge­ord­ne­te des Land­krei­ses Rosen­heim Clau­dia Köh­ler besuch­te mit dem Land­tags­kan­di­da­ten Valen­tin Weigel das Moor­ge­biet in Ame­rang. Zusam­men mit dem Fische­rei­päch­ter Aki Becker über­zeug­ten sich die bei­den Poli­ti­ker von der enor­men Men­ge der Kunst­stoff­tei­le ent­lang des Bachs am Ame­ran­ger See.

Schon seit 2007 ist das Pro­blem der Ver­schmut­zung in der Gemein­de Hal­fing bekannt. Da offen­sicht­lich über die Kana­li­sa­ti­on die klei­nen Plas­tik­tei­le angeschwemmt

Clau­dia Köh­ler MdL inspi­ziert die Plas­tik­teil­chen, die teils noch sehr fri­sche Far­be zeigen

wer­den, scheint die Gemein­de auch zustän­dig. Strit­tig ist aller­dings die Haf­tungs­fra­ge, die der Grund­ei­gen­tü­mer Ortholf von Crails­heim der­zeit gericht­lich klä­ren lässt.

Die Abge­ord­ne­te: „Es wun­dert mich, dass hier pri­vat geklagt wer­den muss. So eine Umwelt­sün­de, absicht­lich oder nicht, muss doch von der öffent­li­chen Hand aufgeklärt

Die Kor­re­spon­denz im Lauf der Jah­re mit dem Was­ser­wirt­schafts­amt ist ernüch­ternd: Als Ver­ur­sa­che­rin wer­de eine nicht mehr ansäs­si­ge Fir­ma ver­mu­tet, der wei­te­re Ein­trag sei abge­stellt. Das sehen die Grü­nen Poli­ti­ker anders:

„Man­che Teil­chen haben so eine fri­sche, kräf­ti­ge Far­be, die lie­gen bestimmt noch nicht jah­re­lang im Was­ser“, so Valen­tin Weigel. „Wich­tig wäre als aller­ers­tes, sicher­zu­stel­len, dass kein wei­te­res Gra­nu­lat mehr ins Gewäs­ser geschwemmt wird. Gera­de bei Stark­re­gen und Hoch­was­ser gelangt das ja sonst über­all hin bis ins Wur­zel­reich und wird von Fischen gefres­sen.“ Über eine Ana­ly­se müs­se doch fest­zu­stel­len sein, woher das neue Gra­nu­lat komme.

Laut dem Päch­ter gab es im Okto­ber 2022 einen Run­den Tisch mit der Gemein­de Ame­rang, bei dem auch eine wei­te­re Bepro­bung durch das eige­ne Bau­amt ver­ein­bart wur­de. Das Ergeb­nis ste­he aller­dings noch immer aus.

„Es kann doch kei­ne Lösung des Pro­blems sein, aus Angst vor der Ver­ant­wor­tung kei­ne Pro­ben aus­wer­ten zu las­sen“, so Köh­ler. „Ich wer­de mich als Abge­ord­ne­te an die Kom­mu­ne, an die Behör­den­lei­tung des Was­ser­wirt­schafts­amts und an das Umwelt­mi­nis­te­ri­um wen­den, damit end­lich Klar­heit geschaf­fen wird.“

Im Übri­gen, so die Haus­halts­po­li­ti­ke­rin, sehe man dar­an, wie wich­tig es sei, außer schö­nen Lip­pen­be­kennt­nis­sen zum Umwelt­schutz auch zu han­deln und die Natur­schutz­be­hör­den und Was­ser­äm­ter gut aus­zu­stat­ten. „Sonst hin­ter­las­sen wir unse­ren Kin­dern eine Rie­sen-Saue­rei“, so Köh­ler und Weigel.

Brief an Herrn Staats­mi­nis­ter Glauber

Medi­en­echo:

Land­tags-Grü­ne for­dern Auf­klä­rung des Ame­ran­ger Umwelt­skan­dals – war­um das nicht so ein­fach ist — Rosen­heim 24

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