Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern mit einer Gesetzesinitiative eine verbindliche Höchstgrenze beim Flächenverbrauch. Claudia Köhler, MdL und Dr. Markus Büchler, MdL: „Das ist bitter nötig – Fläche und Boden wachsen schließlich nicht nach!“
Bayern wird rücksichtslos betoniert, asphaltiert und zugebaut – noch immer. Die Folgen der ausufernden Flächenversiegelung sind massiv: Fruchtbare Böden und Naturräume werden zerstört, die Biodiversität verarmt, Hochwasserereignisse nehmen zu und die Grundwasserpegel sinken. Im Landkreis München wurden an zahlreichen Orten neue Tiefstwerte beim Grundwasserstand gemessen — zum Teil mit drastischen Auswirkungen, wie für den Wasserskipark Aschheim, der seinen Betrieb wegen niedrigem Wasserstand nicht öffnen kann. „Wir müssen diesen ungezügelten Flächenfraß stoppen – auch bei uns im Landkreis München“, erklärt Dr. Markus Büchler, MdL. Die Grünen im Bayerischen Landtag bringen daher am Mittwoch (26. April) einen Gesetzentwurf in die Erste Lesung im Plenum ein und fordern erneut eine verbindliche Höchstgrenze beim Verbrauch von Flächen.
Claudia Köhler, MdL: „Allein in den Jahren 2018 bis 2021 hat die Söder-Regierung dabei zugesehen, wie 4770 Hektar Boden mit Industrie- und Gewerbegebieten überbaut wurden. Eine Fläche von 6681 Fußballfeldern – größer als der Ammersee!“ Ein Ende ist weiterhin nicht in Sicht. „Auch bei uns ist dieser Raubbau an der Natur deutlich zu sehen, ob in Oberschleißheim mit der Westumfahrung oder den Überlegungen zur Autobahnparallele entlang der B471 im östlichen Landkreis“, so Claudia Köhler, MdL. „Im südlichen Landkreis sieht es nicht anders aus, wie wir beim Gewerbegebiet in Grasbrunn sehen oder an den Planungen zum Kapellenfeld zwischen Unterhaching und Neubiberg, die trotz der wichtigen Frischluftschneise ungehindert weitergehen.“ fügt Dr. Markus Büchler, MdL hinzu.
Mit dem neuen Gesetzentwurf sollen schrittweise bis 2028 täglich nur noch fünf Hektar der bislang ungenutzten Fläche in Anspruch genommen werden dürfen. „Dieser Zielwert ermöglicht auf der einen Seite den Schutz der Natur und Kulturlandschaft und garantiert auf der anderen Seite die weitere wirtschaftliche Entwicklung Bayerns. Das ist bitter nötig – Fläche und Boden wachsen schließlich nicht nach“, so die Abgeordneten. Neben intelligenter Bauplanung soll ein Handelssystem für Flächenzertifikate den Kommunen helfen, die Flächenziele zu erreichen. Damit könnte Bayern Vorreiter in Deutschland werden. Wie notwendig eine solche Begrenzung ist, verdeutlicht auch die Entwicklung der Einwohnerzahl gegenüber dem Flächenverbrauch: Zwischen 1980 und 2019 nahmen die Siedlungs- und Verkehrsflächen laut Bayerischem Umweltministerium um mehr als 50 Prozent zu. Die Bevölkerung hingegen wuchs nur um rund 20 Prozent.
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