Still­ge­leg­te Bahn­stre­cken reak­ti­vie­ren und den länd­li­chen Raum stärken

Ein gutes Schie­nen­netz ist das Rück­grat für einen guten Nah­ver­kehr und der ein­zi­ge Weg für die drin­gend not­wen­di­ge Ver­kehrs­wen­de – in den baye­ri­schen Städ­ten, vor allem aber auf dem Land brau­chen wir ech­te Alter­na­ti­ven fürs Auto. Die Chiem­gau­er Lokal­bahn LEO fährt auf so einer Stre­cke… und die soll­te wie­der regel­mä­ßig auf guten Schie­nen fah­ren können!

Am Sonn­tag ging es mit mei­nen Landtagskolleg*innen Mar­kus Büch­ler und Gise­la Sengl und vie­len Inter­es­sier­ten auf einer Son­der­fahrt von Bad Endorf nach Obing und zurück. Da auf die­ser Stre­cke seit 1968 kein offi­zi­el­ler Per­so­nen­zug mehr fährt, wird sie seit­dem vom Ver­ein Chiem­gau­er Lokal­bahn ehren­amt­lich betrie­ben. Das kann nicht so blei­ben! Denn sie ist eine der still­ge­leg­ten Bahn­stre­cken, unbe­dingt reak­ti­viert wer­den soll­ten. Sie bie­tet einen gro­ßen Vor­teil für Pend­le­rin­nen und Pend­ler, Schü­le­rin­nen und Schü­ler, aber auch für sanf­ten Tourismus.

Vor dem Hin­ter­grund des geplan­ten Schul­cam­pus in Bad Endorf bräuch­te es auch eine fixe Hal­te­stel­le in Hal­fing. Die Stre­cke bie­tet zudem wich­ti­ge Anknüp­fungs­punk­te, um über eine Bus­an­bin­dung auch ande­re Orte zu errei­chen. Außer­dem ist die Land­schaft hier ganz beson­ders. Für mich als Betreu­ungs­be­auf­tra­ge der Grü­nen Land­tags­frak­ti­on für den Land­kreis Rosen­heim ist es höchs­te Zeit, dass Bay­erns Regie­rung end­lich auch hier mit bes­se­rem ÖPNV eine ech­te Alter­na­ti­ve zum pri­va­ten Auto bietet.

Bay­ern ist bei still­ge­leg­ten Bahn­stre­cken der abso­lu­te Spit­zen­rei­ter im Ver­gleich mit ande­ren Bun­des­län­dern. Das muss sich schnells­tens ändern: Wir wol­len still­ge­leg­te Bahn­stre­cken wie die Chiem­gau­er Lokal­bahn LEO reak­ti­vie­ren und auf Neben­stre­cken wie­der Züge fah­ren las­sen. Und zwar min­des­tens im Stun­den­takt, mit attrak­ti­ven Bahn­hö­fen, siche­ren Bahn­über­gän­gen und einen auf die Bahn abge­stimm­ten regio­na­len und loka­len Bus­ver­kehr als Zubringer.

Mei­ne Kolleg*innen und ich sind uns einig: „Wir set­zen uns wei­ter­hin dafür ein, dass der Frei­staat Gel­der für die Sanie­rung maro­der Stre­cken bereit­stellt und die stren­gen Reak­ti­vie­rungs­kri­te­ri­en gelo­ckert wer­den. Das ‘1000er Kri­te­ri­um‘ (also dass pro Stre­cken­ki­lo­me­ter täg­lich min­des­tens tau­send Fahr­gäs­te pro­gnos­ti­ziert wer­den) ist anachronistisch.“

Nähe­re Infor­ma­tio­nen zum LEO Leo_Folder_2021

Pres­se­mit­tei­lung 220703_Pressemitteilung_Reaktivierungsfahrt_LEO_final

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen 220703_Pressepapier_Reaktivierungsfahrt_LEO_final

 

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