Ein paar Stunden Lehrling — nachhaltiges Handwerk in der Fritz Mühlenbäckerei in Aying
Mein Kurzpraktikum führte mich nach Aying in die Bio-Bäckerei „Fritz Mühlenbäckerei“. Der geschäftsführende Gesellschafter Dirk Hauschild erläuterte mir nicht nur die Philosophie des Unternehmens, sondern leitete mich auch geduldig an. Es galt, runde (bei mir wenigstens halbwegs runde) Laibe zu formen und sich beim Reinschieben von Kastenformen in einen riesigen Backofen nicht zu verbrennen.
Die „Fritz Mühlenbäckerei“ vermahlt Bioland-Getreide aus der Region, natürlich ohne Spritzmittel, Kunstdünger und genveränderte Pflanzen angebaut. Eine Karte zeigt, wo die jeweiligen Lieferanten liegen. Sie arbeitet mit „echtem“ eigenen Sauerteig und Backferment, verzichtet auf Backmittel, Farb- und Aromastoffe. Das Wasser mit Kristallen belebt, bevor es in den Teig fließt. Mit viel Zeit zum Aufgehen und Ruhen entstehen wunderbare Brote, Semmeln und andere Backwaren. Die Bio-Bäckerei kann zahlreiche Auszeichnungen vorweisen, vom Umweltpreis der Stadt München bis zu vielen Prämierungen von Bioland.
Produktion und Arbeitsklima wirken hier sehr stimmig. Überall freundliche Mitarbeiter*innen, Pausen werden gemeinsam und schichtübergreifend organisiert, damit sich die Belegschaft austauschen kann. Wenn ein Brot fertig ist, plumpst es nicht automatisch von einem Förderband in einen Träger zum Weitertransport an den Verkauf, sondern wird von Hand in den Träger gehoben, „wie ein Baby in die Wiege“, so der Inhaber Hauschild.
Die größten Probleme bereitet derzeit die ungewisse Versorgung mit Energie für die Backöfen. Wird der Backbetrieb bei einem Gas-Embargo als „systemrelevant“ gelten und bevorzugt beliefert werden?
Ich habe hier gelernt und gesehen, dass das Handwerk ein ökologisches und ethisches Vorbild sein kann. Herzlichen Dank für die Geduld und den Einblick!
Pressemitteilung Bäcker Fritz
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