Foto: Stefan Mirbeth, BGZ Vor Ort im Zwischenlager Ahaus (v.l.n.r.): Teilnehmer BI, Dr. Markus Büchler MdL, Wiebke Brems MdL (NRW), Claudia Köhler MdL, Rosi Steinberger MdL, Dr. David Knollmann (Leiter Standortkommunikation BGZ Ahaus)

FRM2: Nicht noch mehr Atom­müll in Gar­ching erzeu­gen! Kei­ne Atom­müll­trans­por­te nach Ahaus

Die Land­kreis­ab­ge­ord­ne­ten Clau­dia Köh­ler, MdL und Dr. Mar­kus Büch­ler, MdL waren zusam­men mit der Vor­sit­zen­den des Umwelt­aus­schus­ses des Baye­ri­schen Land­tags Rosi Stein­ber­ger vor Ort in Ahaus (NRW). Sie haben sich per­sön­lich ange­schaut, wo der Atom­müll aus dem Gar­chin­ger Atom­for­schungs­re­ak­tor FRM2 nach den Vor­stel­lun­gen der TUM und der Baye­ri­schen CSU-Staats­re­gie­rung zwi­schen­ge­la­gert wer­den soll. Sie sind die ers­ten baye­ri­schen Landespolitiker*innen, die sich dazu vor Ort infor­miert haben.

Clau­dia Köh­ler sieht die Ein­la­ge­rung im Zwi­schen­la­ger Ahaus sehr kri­tisch: “Das Zwi­schen­la­ger Ahaus ist bis 2036 geneh­migt. Was danach kommt, ist unklar. Es macht also abso­lut kei­nen Sinn, einen teu­ren und hoch­ge­fähr­li­chen Trans­port quer durch die Repu­blik durch­zu­füh­ren. Zudem ist weder der Trans­port der Brenn­ele­men­te nach Ahaus noch die Ein­la­ge­rung geneh­migt. Vor einer anschlie­ßen­den End­la­ge­rung in einem noch nicht ein­mal vor­han­de­nen End­la­ger müss­te der Atom­müll, also die abge­brann­ten Brenn­ele­men­te, wie­der­um vom Ver­ur­sa­cher kon­di­tio­niert, also umge­ar­bei­tet wer­den. Weder Ver­fah­ren noch Kos­ten noch ein Ort für die Kon­di­tio­nie­rung sind heu­te abseh­bar. Des­halb ist eine teu­re Ver­brin­gung nach Ahaus nicht sinnvoll.”

Dr. Mar­kus Büch­ler, MdL weist auf ein wei­te­res Pro­blem hin: “Die TUM und die Staats­re­gie­rung ver­fol­gen mit dem Abtrans­port abge­brann­ter Brenn­ele­men­te nach Ahaus genau ein Ziel: Platz schaf­fen im fast vol­len Zwi­schen­la­ger in Gar­ching, damit der FRM2 wie­der ange­fah­ren wer­den kann. Aus den Augen, aus dem Sinn ist offen­bar das Ziel von CSU und Tech­ni­scher Uni­ver­si­tät. Damit wür­de noch mehr radio­ak­ti­ver Atom­müll entstehen.

Genau das hal­te ich aber für ille­gal, denn der bis­he­ri­ge Betrieb mit hoch­an­ge­rei­cher­tem, inter­na­tio­nal geäch­te­ten, waf­fen­fä­hi­gen Uran ist nicht mehr geneh­migt. Dass der Reak­tor wie bereits fast alle ande­ren For­schungs­re­ak­to­ren welt­weit, umge­rüs­tet wird auf den Betrieb mit nied­rig ange­rei­cher­tem Uran, haben Staats­re­gie­rung und TUM seit 20 Jah­ren ver­schleppt. Nun muss end­lich die Umrüs­tung erfolgen.

Des­halb muss der Still­stand des Reak­tors für die über­fäl­li­ge Umrüs­tung genutzt werden!”

Die bei­den Abge­ord­ne­ten zeig­ten sich beein­druckt: „Wenn man mit eige­nen Augen sieht, was für ein auf Jahr­tau­sen­de unge­lös­tes Pro­blem für unse­re Kin­der hier lagert, ver­steht man erst recht nicht, wie Ewig­gest­ri­ge die Fort­set­zung der Atom­kraft for­dern können.“

Medi­en­echo:

Grü­ne gegen Atom­trans­port von Gar­ching nach Ahaus — Zeit online

 

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