v.l. Rosi Steinberger, MdL, Markus Büchler, MdL, Claudia Köhler, MdL

For­schung ohne Bom­ben­stoff: FRM II in Gar­ching end­lich umrüsten!

Heu­te vor genau 20 Jah­ren, am 25.10.2001, haben der Frei­staat Bay­ern und die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land eine Ver­ein­ba­rung über die Umrüs­tung des damals noch im Bau befind­li­chen For­schungs­re­ak­tors FRM II in Gar­ching bei Mün­chen geschlos­sen. Hoch ange­rei­cher­tes Uran (HEU) soll­te durch nied­ri­ger ange­rei­chers­tes aus­ge­tauscht wer­den. Die Land­tags-Grü­nen rund um Rosi Stein­ber­ger, Mar­kus Büch­ler und Clau­dia Köh­ler befas­sen sich schon lan­ge inten­siv mit die­sem hoch­bri­san­ten Thema.
„Pas­siert ist bis zum heu­ti­gen Tag fast gar nichts“, kri­ti­siert Rosi Stein­ber­ger, Vor­sit­zen­de des Umwelt­aus­schus­ses im Baye­ri­schen Land­tag. „Die Bemü­hun­gen der dama­li­gen rot-grü­nen Bun­des­re­gie­rung wur­den von der TU Mün­chen und der Staats­re­gie­rung kon­se­quent unter­lau­fen. Wir haben uns kein Stück vom gefähr­li­chen Brenn­stoff weg­be­wegt. Es kann doch nicht sein, dass wir im Jahr 2021 noch immer über den Betrieb mit hoch ange­rei­cher­tem Uran direkt bei uns vor der Haus­tür dis­ku­tie­ren müssen!“

Das in Gar­ching ein­ge­setz­te Mate­ri­al ist mit einer Anrei­che­rung von 93% atom­waf­fen­fä­hig. Inter­na­tio­nal gibt es dafür unter ande­rem Kri­tik aus den USA, die auf die Bemü­hun­gen hin­wei­sen, die Ver­brei­tung von Atom­waf­fen­ma­te­ri­al einzudämmen.

Dr. Mar­kus Büch­ler, zustän­di­ger Grü­ner Abge­ord­ne­ter für den Land­kreis Mün­chen: „Die TU kriecht hier im Schne­cken­tem­po durch die Jah­re und meint, dass es schon kei­ner merkt. Sagen wir wie´s ist: die For­schung nach einem neu­en Brenn­stoff wur­de dort nie ernst­haft betrie­ben. Außer­dem war man nie bereit klei­ne­re bau­li­che Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men. Unter­su­chun­gen eines haus­ei­ge­nen TU-Wis­sen­schaft­lers wur­den mit faden­schei­ni­gen Begrün­dun­gen nicht ver­öf­fent­licht.“ Rosi Stein­ber­ger merkt an: „Auf Umwe­gen haben wir Land­tags-Grü­ne erfah­ren, dass die Ver­ein­ba­rung im ver­gan­ge­nen Jahr sogar noch­mal aktua­li­siert wur­de, ohne dass der kon­kre­te Inhalt bekannt ist. Weder die TU Mün­chen noch die Staats­re­gie­rung haben dar­über infor­miert. Die TU pflegt die Tra­di­ti­on der Geheim­nis­krä­me­rei: egal ob es um Trans­port­pro­ble­me, radio­ak­ti­ve Ver­seu­chun­gen oder die Umrüs­tung geht. Dar­um ver­lan­gen wir jetzt die Ver­öf­fent­li­chung der ver­än­der­ten Vereinbarung.“

*Am Mon­tag, 25.10.21 (19.00 bis 20.30 Uhr, Online) laden die Land­tags-Grü­nen zum Web­i­nar „For­schungs­re­ak­tor Garching:
Bom­ben­stoff – wie lan­ge noch? ein. Clau­dia Köh­ler, MdL, haus­halts­po­li­ti­sche Spre­che­rin,  Mar­kus Büch­ler, MdL, Spre­cher für Mobi­li­tät, freu­en sich auf den Aus­tausch mit Prof. Alan Kuper­man, Exper­te zu Pro­li­fe­ra­ti­ons­fra­gen aus den USA, Hau­ke Doerk vom Münch­ner Umwelt­in­sti­tut und Hart­mut Lie­ber­mann von der Bür­ger­initia­ti­ve Ahaus.

Medi­en­echo:

TU hält hoch­an­ge­rei­cher­tes Uran noch für not­wen­dig — SZ

“TU gefähr­det inter­na­tio­na­le Sicher­heit” — SZ

Grü­ne dis­ku­tie­ren über For­schungs­re­ak­tor — SZ

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