Grü­ne: Kei­ne Gas­boh­rung im Hoch­moor­ge­biet von Halfing!

Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Lud­wig Hart­mann und Clau­dia Köh­ler posi­tio­nie­ren sich  gegen das geplan­te Gas­för­der­pro­jekt in Halfing-Holzham.

Bei einem Tref­fen der Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Clau­dia Köh­ler und der Grü­nen Bun­des­tags­kan­di­da­tin im Stimm­kreis Vic­to­ria Broß­art mit Vertreter*innen der Bür­ger­initia­ti­ve im Hoch­moor­ge­biet in Hal­fing sprach sich die Rosen­hei­mer Betreu­ungs­ab­ge­ord­ne­te klar gegen das geplan­te Gas­för­der­pro­jekt des Unter­neh­mens aus:

“Die Erschlie­ßung neu­er För­der­stät­ten ist in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels nicht mehr sinn­voll, weil ein­fach kei­ne 20 Jah­re mehr Gas geför­dert wer­den darf, wenn wir kli­ma­neu­tral wer­den wol­len. Ange­sichts der geplan­ten För­der­men­gen fos­si­len Brenn­stoffs, des­sen Ver­bren­nung täg­lich etwa 600 Ton­nen CO2 zusätz­lich in die Atmo­sphä­re abge­ben könn­ten, ist die Erschlie­ßung die­ser För­der­stät­te völ­lig unverständlich”.

Mit Blick auf den zer­stör­ten Wald direkt neben der geplan­ten Abbau­stät­te, den Orkan und Regen Ende Juli in der Gemein­de ver­ur­sacht haben, wäre eine Geneh­mi­gung des Vor­ha­bens eine gera­de­zu gro­tes­ke Ent­schei­dung, so Köh­ler. Schwer wie­ge auch, dass sich die För­der­stät­te in unmit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft zu einem Moor­ge­biet befin­de: “Auf der einen Sei­te soll die Wie­der­er­näs­sung von Moor­ge­bie­ten als wich­ti­gen CO2-Spei­cher vor­an­ge­trie­ben wer­den, wäh­rend man hier ein sol­ches Gebiet mit einer Tie­fen­boh­rung mas­siv gefährde.”

Auch der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Grü­nen im Land­tag Lud­wig Hart­mann, posi­tio­nier­te sich am Ran­de der Klau­sur sei­ner Frak­ti­on gegen die Hal­fin­ger Erd­gas­plä­ne: “Wer wei­ter­hin auf Gas als Ener­gie­trä­ger der Zukunft setzt, zemen­tiert die kli­ma­schäd­li­che Ener­gie­er­zeu­gung – und bricht wis­sent­lich mit den Pari­ser Kli­ma­zie­len. Heu­te noch nach Gas zu boh­ren, heißt den Weg ins kli­ma­neu­tra­le Mor­gen zu ver­bau­en. Wir müs­sen alles dafür tun, Wind­kraft und Son­nen­en­er­gie aus­zu­bau­en anstatt wei­ter auf die Ener­gie­quel­len von ges­tern zu setzen.“

Clau­dia Köh­ler ver­sprach den Initia­ti­ven zudem, sich für Trans­pa­renz und Dia­log im Ver­fah­ren ein­zu­set­zen. Erst in die­ser Woche war ein Dia­log­fo­rum kurz­fris­tig abge­sagt worden.

“Ich wer­de die Posi­ti­on der Staats­re­gie­rung ein­for­dern und öffent­lich machen. Für eine intak­te Umwelt für unse­re Kin­der und Enkel­kin­der rei­chen schö­ne Wor­te und Baumum­ar­men ein­fach nicht!” Es kön­ne nicht sein, dass man vor Kame­ras und in der Öffent­lich­keit als Kli­ma­schüt­zer auf­tre­te, wäh­rend man sich dort, wo kon­kre­te Ent­schei­dun­gen für einen akti­ven Kli­ma­schutz gefragt sei­en, ein­fach wegducke!

“Es müs­sen unab­hän­gi­ge Gut­ach­ten von der öffent­li­chen Hand ein­ge­holt wer­den, bevor Geneh­mi­gun­gen auf den Weg gebracht wer­den.” Zumal, wie von der Bür­ger­initia­ti­ve vor­ge­bracht, wich­ti­ge was­ser­recht­li­chen Fra­gen — etwa nach den Trink­was­ser-Quel­len vor Ort — in den bis­her vor­ge­leg­ten Gut­ach­ten unbe­ant­wor­tet geblie­ben sind. Genau­so sei es eine sub­jek­ti­ve Annah­me, pau­schal davon aus­zu­ge­hen, dass am geplan­ten Bohr­platz, der nur weni­ge Meter von einem Natur­schutz­ge­biet ent­fernt lie­ge, kei­ne schüt­zens­wer­te Tier­welt lebe. Anwohner*innen berich­ten sogar von Luch­sen im Gebiet.

Köh­ler will sich auch zukünf­tig für den natür­li­chen Erhalt des Moor­ge­biets ein­zu­set­zen, die Initia­ti­ve wei­ter unter­stüt­zen und unbe­ant­wor­te­te Fra­gen an die Behör­den und die Staats­re­gie­rung weitergeben.

Unse­re Anfra­ge dazu: AzP Gas­boh­rung Halfing

 

 

Medi­en­echo:

Grü­ne gegen Erd­gas­för­der­pro­jekt — OVB Heimatzeitungen

 

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