v.l.n.r.: Gemeinderat Casimir Katz, Markus Büchler MdL, Bürgermeister Markus Böck, Willi Bock Vorsitzender der Rudergesellschaft München e.V., Münchner Stadtrat Florian Schönemann und Sabine Weigand MdL 

Neue Hoff­nun­gen für Sanie­rung der maro­den Ruderregatta-Anlage

Münch­ner Olym­pia­ge­län­de vor­ge­se­hen für Auf­nah­me in Weltkulturerbeliste

Dr. Sabi­ne Weig­and, MdL brach­te eine her­vor­ra­gen­de Nach­richt zur Besich­ti­gung der maro­den Olym­pia-Ruder­re­gat­ta-Anla­ge in Ober­schleiß­heim am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag: “Das Olym­pia­ge­län­de am Münch­ner Ober­wie­sen­feld wird vor­aus­sicht­lich als eine von zwei baye­ri­schen Nomi­nie­run­gen in die deut­sche Bewer­bungs­lis­te für das UNESCO- Welt­kul­tur­er­be aufgenommen.”

Das wur­de als Ergeb­nis der Unter­su­chun­gen einer Exper­ten­kom­mis­si­on im Aus­schuss für Wis­sen­schaft und Kunst am 14. Juli im Baye­ri­schen Land­tag vor­ge­stellt. Die Auf­nah­me bezieht sich zwar auf das Gelän­de um das welt­be­rühm­te Ensem­ble im Münch­ner Olym­pia­park mit Olym­pia­sta­ti­on, Zelt­dach etc. und nicht aus­drück­lich auf die Ober­schleiß­hei­mer Anla­ge. „Es ist aber schwer vor­stell­bar, dass man die wun­der­schö­ne denk­mal­ge­schütz­te und inten­siv genutz­te Regat­ta-Anla­ge wei­ter ver­kom­men las­sen wird, wäh­rend der Münch­ner Teil des gesam­ten Olym­pia-Erbes Welt­kul­tur­er­be-Sta­tus erhal­ten soll! Das passt nicht zusam­men. Genau­so wie im Olym­pia­sta­di­on kann man hier noch heu­te den olym­pi­schen Gedan­ken von 1972 atmen,” schwärmt Dr. Sabi­ne Weigand.

Im Rah­men ihrer drit­ten Denk­mal­schutz­tour durch Bay­ern hat sie am 15.7.21 die Ober­schleiß­hei­mer Ruder­re­gat­ta-Anla­ge besich­tigt und war eben­so begeis­tert von der Archi­tek­tur, wie auch ent­setzt vom bau­li­chen Zustand der 50 Jah­re alten Anla­ge. “Der Denk­mal­schutz hat in Bay­ern Ver­fas­sungs­rang. Der Frei­staat hat ihn zwar gesetz­lich ver­an­kert, stiehlt sich aber hier aus der Ver­ant­wor­tung. Jeder klei­ne Denk­mal-Eigen­tü­mer ist ver­pflich­tet, sein Denk­mal zu pfle­gen und zu bewah­ren, das muss auch für den Frei­staat gel­ten. Bay­ern muss einen sub­stan­zi­el­len Bei­trag für die Sanie­rung die­ser archi­tek­to­ni­schen und his­to­ri­schen Per­le leis­ten. Ver­schie­dens­te sport­li­che, kul­tu­rel­le und gas­tro­no­mi­sche Nut­zungs­for­men kön­nen in dem rie­si­gen Are­al mit sei­nen gro­ßen und leer­ste­hen­den Gebäu­den Platz fin­den und die maro­de Anla­ge bele­ben und ren­ta­bel machen.”

Dr. Fritz-Ger­rit Kropp, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der im Gemein­de­rat Ober­schleiß­heim: “Es kann nicht ange­hen, dass Bund und Frei­staat die bei­den Kom­mu­nen Mün­chen und Ober­schleiß­heim mit dem Erhalt des olym­pi­schen Erbes von 1972 allei­ne las­sen. Noch zumal in finan­zi­el­len schwie­ri­gen Pan­de­mie­zei­ten. Mün­chen kann die benö­tig­ten rund 100 Mio. Euro zur Sanie­rung der Regat­ta­an­la­ge allei­ne nicht erhal­ten, das klei­ne Ober­schleiß­heim erst recht nicht. Für den Herbst ist nun offen­bar ein run­der Tisch geplant, um Finan­zie­rungs­fra­gen zu klä­ren. Ich erwar­te, dass hier Bund und Land mit am Tisch sit­zen und ihrer Ver­ant­wor­tung gerecht werden.”

Ein­ge­la­den zur Tour hat­ten Clau­dia Köh­ler und Dr. Mar­kus Büch­ler, MdL aus Oberschleißheim:

 “Weil die Kom­mu­nen über­for­dert sind, muss der Frei­staat ran. Er ist über den Denk­mal­schutz hin­aus auch des­halb zustän­dig, weil hier neben dem Brei­ten­sport vor allem auch Leis­tungs­ka­der im Spit­zen­sport aus ganz Bay­ern trai­nie­ren. Spit­zen­sports finan­ziert der Frei­staat. Des­we­gen wäre hier die Ein­rich­tung eines Leis­tungs­zen­trums sinn­voll und somit eine erheb­li­che Betei­li­gung des Frei­staats an der Sanie­rung der Anla­ge. Schließ­lich kön­nen unse­re baye­ri­schen Ruder, Kanu­ten und ande­re Sport­ar­ten nicht in einer Bade­wan­ne trai­nie­ren, son­dern haben letzt­lich nur hier opti­ma­le Bedin­gun­gen. Für eine viel­fäl­ti­ge Nut­zung des Gelän­des durch unter­schied­lichs­te Ein­rich­tun­gen gibt es ein fer­ti­ges Kon­zept. Das muss nun gestar­tet werden.”

Der Ein­la­dung der bei­den Abge­ord­ne­ten Clau­dia Köh­ler und Dr. Mar­kus Büch­ler, MdL zur Besich­ti­gung und Bespre­chung von Finan­zie­rungs­op­tio­nen folg­ten Bür­ger­meis­ter Mar­kus Böck, Dr. Casi­mir Katz (stv. Bür­ger­meis­ter), Flo­ri­an Schö­ne­mann (Grü­ner Stadt­rat Mün­chen) Ingrid Lind­büchl, Dr. Fritz-Ger­rit Kropp, Chris­toph Müns­ter (alle drei Grü­ne Gemein­de­rats­frak­ti­on Ober­schleiß­heim), Dr. Tho­mas Her­mann vom Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge, Rolf Kat­zend­obler (Kreis­hei­mat­pfle­ger Land­kreis Mün­chen), Flo­ri­an Krey (Ver­wal­tungs­lei­ter Olym­pia­park Mün­chen GmbH). Fach­kun­dig geführt wur­de die Besich­ti­gung von Wil­li Bock, Vor­sit­zen­der der Ruder­ge­sell­schaft Mün­chen e.V.

 

Verwandte Artikel