Münchner Olympiagelände vorgesehen für Aufnahme in Weltkulturerbeliste
Dr. Sabine Weigand, MdL brachte eine hervorragende Nachricht zur Besichtigung der maroden Olympia-Ruderregatta-Anlage in Oberschleißheim am vergangenen Donnerstag: “Das Olympiagelände am Münchner Oberwiesenfeld wird voraussichtlich als eine von zwei bayerischen Nominierungen in die deutsche Bewerbungsliste für das UNESCO- Weltkulturerbe aufgenommen.”
Das wurde als Ergebnis der Untersuchungen einer Expertenkommission im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst am 14. Juli im Bayerischen Landtag vorgestellt. Die Aufnahme bezieht sich zwar auf das Gelände um das weltberühmte Ensemble im Münchner Olympiapark mit Olympiastation, Zeltdach etc. und nicht ausdrücklich auf die Oberschleißheimer Anlage. „Es ist aber schwer vorstellbar, dass man die wunderschöne denkmalgeschützte und intensiv genutzte Regatta-Anlage weiter verkommen lassen wird, während der Münchner Teil des gesamten Olympia-Erbes Weltkulturerbe-Status erhalten soll! Das passt nicht zusammen. Genauso wie im Olympiastadion kann man hier noch heute den olympischen Gedanken von 1972 atmen,” schwärmt Dr. Sabine Weigand.
Im Rahmen ihrer dritten Denkmalschutztour durch Bayern hat sie am 15.7.21 die Oberschleißheimer Ruderregatta-Anlage besichtigt und war ebenso begeistert von der Architektur, wie auch entsetzt vom baulichen Zustand der 50 Jahre alten Anlage. “Der Denkmalschutz hat in Bayern Verfassungsrang. Der Freistaat hat ihn zwar gesetzlich verankert, stiehlt sich aber hier aus der Verantwortung. Jeder kleine Denkmal-Eigentümer ist verpflichtet, sein Denkmal zu pflegen und zu bewahren, das muss auch für den Freistaat gelten. Bayern muss einen substanziellen Beitrag für die Sanierung dieser architektonischen und historischen Perle leisten. Verschiedenste sportliche, kulturelle und gastronomische Nutzungsformen können in dem riesigen Areal mit seinen großen und leerstehenden Gebäuden Platz finden und die marode Anlage beleben und rentabel machen.”
Dr. Fritz-Gerrit Kropp, Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Oberschleißheim: “Es kann nicht angehen, dass Bund und Freistaat die beiden Kommunen München und Oberschleißheim mit dem Erhalt des olympischen Erbes von 1972 alleine lassen. Noch zumal in finanziellen schwierigen Pandemiezeiten. München kann die benötigten rund 100 Mio. Euro zur Sanierung der Regattaanlage alleine nicht erhalten, das kleine Oberschleißheim erst recht nicht. Für den Herbst ist nun offenbar ein runder Tisch geplant, um Finanzierungsfragen zu klären. Ich erwarte, dass hier Bund und Land mit am Tisch sitzen und ihrer Verantwortung gerecht werden.”
Eingeladen zur Tour hatten Claudia Köhler und Dr. Markus Büchler, MdL aus Oberschleißheim:
“Weil die Kommunen überfordert sind, muss der Freistaat ran. Er ist über den Denkmalschutz hinaus auch deshalb zuständig, weil hier neben dem Breitensport vor allem auch Leistungskader im Spitzensport aus ganz Bayern trainieren. Spitzensports finanziert der Freistaat. Deswegen wäre hier die Einrichtung eines Leistungszentrums sinnvoll und somit eine erhebliche Beteiligung des Freistaats an der Sanierung der Anlage. Schließlich können unsere bayerischen Ruder, Kanuten und andere Sportarten nicht in einer Badewanne trainieren, sondern haben letztlich nur hier optimale Bedingungen. Für eine vielfältige Nutzung des Geländes durch unterschiedlichste Einrichtungen gibt es ein fertiges Konzept. Das muss nun gestartet werden.”
Der Einladung der beiden Abgeordneten Claudia Köhler und Dr. Markus Büchler, MdL zur Besichtigung und Besprechung von Finanzierungsoptionen folgten Bürgermeister Markus Böck, Dr. Casimir Katz (stv. Bürgermeister), Florian Schönemann (Grüner Stadtrat München) Ingrid Lindbüchl, Dr. Fritz-Gerrit Kropp, Christoph Münster (alle drei Grüne Gemeinderatsfraktion Oberschleißheim), Dr. Thomas Hermann vom Landesamt für Denkmalpflege, Rolf Katzendobler (Kreisheimatpfleger Landkreis München), Florian Krey (Verwaltungsleiter Olympiapark München GmbH). Fachkundig geführt wurde die Besichtigung von Willi Bock, Vorsitzender der Rudergesellschaft München e.V.
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