Frischluftschneise

Hit­ze abmil­dern – Flu­ten ver­hin­dern – Kom­mu­nen an Kli­ma­fol­gen anpassen

Die Grü­nen im Kreis­tag Mün­chen haben die Erstel­lung einer Kli­ma­funk­ti­ons­kar­te für den gesam­ten Land­kreis Mün­chen bean­tragt. Kli­ma­funk­ti­ons­kar­ten erfas­sen flä­chen­de­ckend kli­ma­tisch rele­van­te Ein­fluss­grö­ßen und Flä­chen und beschrei­ben deren Ver­bin­dun­gen hin­sicht­lich der Kli­ma­funk­tio­nen, Luft­strö­mun­gen und Windfelder.

Ange­sichts des statt­fin­den­den Kli­ma­wan­dels spie­len Fra­gen zur ther­mi­schen Aufent­haltsqualität und der Ver­sor­gung mit Frisch­luft eine zuneh­men­de Bedeu­tung. Mit einer Kli­ma­funk­ti­ons­kar­te soll eine Grund­la­ge geschaf­fen wer­den, auf aktu­el­ler Daten­ba­sis den The­men­kom­plex Lokal­kli­ma früh­zei­tig in stadtplane­rische Über­le­gun­gen ein­zu­bin­den. Kreis­rä­tin Clau­dia Köh­ler: „Die Som­mer wer­den auch im Land­kreis Mün­chen immer hei­ßer und tro­cke­ner. Die Hit­ze­be­las­tung unter­tags und in der Nacht kann gesund­heit­li­che Risi­ken ver­ur­sa­chen. Ins­be­son­de­re die Zunah­me der Som­mer­ta­ge (≥25°C) sowie Tro­pen­näch­te (≥20°C) las­sen ver­stärk­te Belas­tun­gen für Men­schen, Tie­re und Pflan­zen erwar­ten. Die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels rücken in allen Lebens­be­rei­chen stär­ker in den Fokus, müs­sen recht­zei­tig betrach­tet und Kli­ma­an­pas­sungs­maß­nah­men für unse­ren Land­kreis auf den Weg gebracht werden.“

„Aus einer Kli­ma­funk­ti­ons­kar­te las­sen sich für die Wei­ter­ent­wick­lung des Land­krei­ses mög­li­che kli­ma­ti­sche Aus­wir­kun­gen über ein­zel­ne Kom­mu­nen hin­aus ablei­ten und Maß­nah­men und Kon­se­quen­zen für kon­kre­te Bau­vor­ha­ben und Bau­leit­plan­ver­fah­ren zie­hen. Wie die jüngs­te Dis­kus­si­on um eine mög­li­che Bebau­ung der Frisch­luft­schnei­se im Süden des Land­krei­ses zeigt, wäre es sinn­voll und nötig, in sen­si­blen Berei­chen bereits im Vor­feld von Bebau­ungs-Über­le­gun­gen wis­sen­schaft­lich gesi­cher­te Infor­ma­tio­nen aus einer Kli­ma­funk­ti­ons­kar­te und evtl. zusätz­li­chen mikro­kli­ma­ti­schen Unter­su­chun­gen zu ver­fei­nern und zu ver­tie­fen,“ so Grü­nen-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Chris­toph Nadler .

Für den Land­kreis sind Kli­ma­funk­ti­ons­kar­ten wich­ti­ge Hil­fe­stel­lun­gen für kom­mu­na­le Kli­ma­ak­ti­ons­plä­ne vor Ort, um wesent­li­che Gefah­ren­be­rei­che für beson­de­re gesund­heit­li­che Hit­ze­be­las­tun­gen aller Alters­grup­pen umfas­send zu unter­su­chen und geeig­net dazustellen.

Der Frei­staat Bay­ern bezu­schusst die Erstel­lung von Klimafunktionskartierungen.

Patrick Friedl, MdL,  for­dert daher eine koor­di­nier­te Hit­ze­ak­ti­ons­pla­nung in Bay­erns Kom­mu­nen, die sowohl kurz­fris­tig umsetz­ba­re Maß­nah­men (Ein­rich­ten von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­gen, Eta­blie­rung eines Hit­ze­warn­sys­tems) als auch län­ger­fris­tig umsetz­ba­re Maß­nah­men (stadt­pla­ne­ri­sche Maß­nah­men, Ein­rich­tung eines zeit­na­hen Moni­to­rings) umfasst. „Wir müs­sen unse­re Kom­mu­nen bei der Hit­ze­ak­ti­ons­pla­nung unter­stüt­zen und dür­fen sie wort­wört­lich nicht in der pral­len Son­ne ste­hen las­sen“, so Patrick Friedl. „Wir müs­sen die Aus­wir­kun­gen der Hit­ze für alle durch Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men mög­lichst ver­träg­lich hal­ten und Todes­fäl­le durch Hit­ze vermeiden.“

Um wirk­sa­me Maß­nah­men zur Kli­ma­an­pas­sung ergrei­fen zu kön­nen, ist eine Ermitt­lung der Grund­la­gen wie meteo­ro­lo­gi­sche Daten (Ver­tei­lung Wär­me­inseln und Kalt­luft­strö­me) von gro­ßer Bedeu­tung. Patrick Friedl: „Kli­ma­funk­ti­ons- bzw. Kli­ma­ana­ly­se­kar­ten und Kar­ten für Über­schwem­mungs­be­rei­che und Stark­re­gen­ge­fah­ren geben wich­ti­ge Hinweise.“

Denn auch das Sturz­flut­ma­nage­ment steckt in Bay­ern „noch in den Kin­der­schu­hen.“ Bis zum Jah­res­en­de läuft noch das Son­der­pro­gramm „Inte­gra­le Kon­zep­te zum kom­mu­na­len Sturz­flut- Risi­ko­ma­nage­ment” und es sind noch För­der­mit­tel vor­han­den, die von Bay­erns Gemein­den abge­ru­fen wer­den kön­nen. „Der Stark­re­gen in Süd­bay­ern Anfang August hat gezeigt, mit wel­cher Wucht loka­le Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se heut­zu­ta­ge unver­mit­telt über uns her­ein­bre­chen kön­nen“, sagt Patrick Friedl. „Mit einem guten Sturz­flut­ma­nage­ment kön­nen Gemein­den loka­le Hoch­was­ser­ge­fähr­dun­gen simu­lie­ren und Gefähr­dungs­schwer­punk­te zum Bei­spiel durch bau­li­che Maß­nah­men entschärfen.“

Die Land­tags-Grü­nen for­dern hier eine Ver­län­ge­rung des För­der­pro­gramms und eine Auf­sto­ckung der abzu­ru­fen­den Mit­tel. Patrick Friedl: „Auch die loka­len Stark­re­gen- und Sturm­ereig­nis­se wer­den auf­grund der Kli­ma­über­hit­zung zuneh­men. Dar­auf müs­sen wir uns in gefähr­de­ten Gemein­den eben­so ein­stel­len, wie auf immer hei­ße­re Som­mer in unse­ren eng bebau­ten Innen­or­ten. Die Kli­ma­fol­gen­an­pas­sung ist die zen­tra­le Her­aus­for­de­rung, damit gutes Leben in Bay­ern auch in Zukunft mög­lich ist.“

Antrag Kli­ma­funk­ti­ons­kar­te ‑Land­kreis München

Anfra­ge Frisch­luft­schnei­se Friedl-Koehler

20–09-04 Konzeptpapier_Klimaanpassung

PM Frisch­luft­schnei­se darf nicht leicht­fer­tig zuge­baut werden!

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20–09-04 Konzeptpapier_Klimaanpassung

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