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Land­tags-Grü­ne for­dern Aus­gleichs­zah­lung für Frei­hal­ten der Kapa­zi­tä­ten wäh­rend Corona-Pandemie

Die Land­tags-Grü­nen for­dern, dem BG Unfall­kli­ni­kum Mur­nau nicht län­ger ihre Aus­gleichs­zah­lun­gen vor­zu­ent­hal­ten und sie für ihr Frei­hal­ten der Bet­ten – wie alle ande­ren Kli­ni­ken auch – zu ent­schä­di­gen, so wie es die Söder-Regie­rung in einer All­ge­mein­ver­fü­gung im Mai (Anhang) ver­spro­chen hat.

“Alle elek­ti­ven Ein­grif­fe soll­ten abge­sagt wer­den, nie­mand soll­te Scha­den davon­tra­gen. Auf die­se Zusa­ge hat sich das Unfall­kli­ni­kum Mur­nau ver­las­sen und natür­lich Kapa­zi­tä­ten frei­ge­hal­ten. Jetzt – nach dem ers­ten Lock­down – war laut Staats­re­gie­rung alles nicht so gemeint. Unfall­kli­ni­ken sei­en außen vor und müss­ten sehen, wie sie über die Unfall­ver­si­che­rung an ihr Geld kämen. Die schwarz-oran­ge Lan­des­re­gie­rung wei­gert sich nun also, einen Aus­gleich zu zah­len. Hier ent­stand also ein Mil­lio­nen­scha­den für die renom­mier­te und am bes­ten aus­ge­las­te­te Unfall­kli­nik Bayerns.“

Clau­dia Köh­ler, haus­halts­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Landtags-Grünen

Mur­nau ist die ein­zi­ge BG Kli­nik in Bay­ern mit einer Art Misch­form, d.h. mit einem Teil der Bet­ten für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten der Unfall­ver­si­che­rungs­trä­ger (Akut­ver­sor­gung und Reha­bi­li­ta­ti­on) sowie einem Teil der Bet­ten für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung (nur Akut­ver­sor­gung). Die Aus­gleichs­zah­lun­gen für ers­te­re wur­den nun von der Söder-Regie­rung ver­wei­gert. „Es ist unfass­bar, das Unfall­kli­ni­kum Mur­nau so hän­gen zu las­sen und in ein Kla­ge­ver­fah­ren zu zwin­gen, wenn es nur sei­ne Pflicht gegen­über dem Staat getan hat“, so die gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­che­rin Chris­ti­na Hau­brich. „Der Scha­den und der Ver­trau­ens­ver­lust sind immens. Feh­len­de Mil­lio­nen­be­trä­ge bei einem bay­ern­weit füh­ren­den Kli­ni­kum auf der einen Sei­te, ver­lo­re­ne Glaub­wür­dig­keit und Bereit­schaft, das nächs­te Mal Bet­ten frei­zu­hal­ten, auf der ande­ren Seite.“

Der kauf­män­ni­sche Direk­tor der Kli­nik, Chris­ti­an Schroth, sagt dazu: „Wir haben stets pflicht­be­wusst und kon­se­quent die Vor­ga­ben aus den All­ge­mein­ver­fü­gung umge­setzt und somit unse­ren Bei­trag zur Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung in unse­rer Regi­on geleis­tet. Nun ste­hen wir wegen der nicht erfolg­ten Aus­gleichs­zah­lun­gen für knapp die Häl­fe unse­rer Bet­ten­ka­pa­zi­tä­ten vor einer erheb­li­chen wirt­schaft­li­chen Schief­la­ge, d.h. wir erwar­ten 2020 dadurch eine deut­li­che Ver­schlech­te­rung unse­res Jah­res­er­geb­nis­ses. Für uns fühlt es sich so an, als ob wir jetzt bestraft wer­den, weil wir uns so gut an die staat­li­chen Vor­ga­ben gehal­ten haben.“

Die grü­ne Anfra­ge sowie die All­ge­mein­ver­fü­gung fin­den Sie hier als PDF

20–11-11 AzP Unfall­kli­nik Murnau

20–11-11 All­ge­mein­ver­fü­gung StMGP

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