Den Kinos geht es gerade – wie so vielen Kulturschaffenden – schlecht. Auch in den Sommermonaten mit geringeren Inzidenzwerten litten Kinobetriebe unter extrem harten Vorschriften, mehrere Betriebe sind von Schließung bedroht. Die Saalgröße und Platzanzahl wird bei den Beschränkungen nicht berücksichtigt. Filmverleiher zogen wichtige Filmstarts für den Herbst und Winter zurück, was die Perspektiven zusätzlich verschlechtert.
Mitglieder der Grünen Fraktion im Landtag besuchten mit der kulturpolitischen Sprecherin Sanne Kurz den Betreiber des Münchner Cincinnati-Kinos Thomas Wilhelm und sprachen über notwendige Maßnahmen.
Sanne Kurz kritisiert: „Kultur war seit Pandemiebeginn nicht Infektionstreiber. Trotzdem ist der der Notbetrieb hier stärker reglementiert ist als z.B. Gastro oder Einzelhandel im Pandemiebetrieb. Die Kulturinstitutionen profitieren darum von Hilfen wie einer Mehrwertsteuersenkung leider nicht. Die ungleichen Beschränkungen unterschiedlicher Lebensbereiche werden von Publikum und Betroffenen mehr und mehr als Gängelung empfunden.“
Die Landkreisabgeordnete Claudia Köhler: „Für die Unterhachinger Bürger*innen sind gerade das nahe gelegene Cincinnati-Kino und die Kinos im Landkreis wichtige Institutionen. Von der Regierung werden wöchentlich neue Verordnungen rausgeblasen, die Kultur bleibt außen vor. Obwohl teilweise nachgebessert wird, werden die Kinos mit ihren Sorgen allein gelassen. Die finanziellen Hilfen kommen schleppend, dabei brächten normalerweise die Herbstmonate das Hauptgeschäft dieser Branche.“
Der Abgeordnete Hep Monatzeder, der als langjähriger Bürgermeister von München den Kulturbetrieb der Landeshauptstadt gut kennt: „Es wäre eine Katastrophe, wenn es durch Nichtstun zum flächendeckenden Kinosterben kommen würde. Deshalb muss es staatliche Unterstützung auch für die Kinobetreiber*innen geben.“
Was wünscht sich Betreiber Thomas Wilhelm, der nicht sicher ist, wie lange solche Maßnahmen noch durchzuhalten sind? „Etwas mehr Wertschätzung durch die Verantwortlichen wäre schön. Aber wir brauchen vor allem eine deutliche Differenzierung der Maßnahmen, entsprechend eine Reduzierung der Abstandsregeln auf 1 Meter und einen angemessenen Ausgleich der daraus resultierenden Verluste für die betroffenen Kulturbetriebe, die nicht auf Onlinehandel oder ähnliches zurückgreifen können. Aus den Kinos bundes- und weltweit wurden bisher keine Infektionsfälle gemeldet.“
Anschließend nutzten die Abgeordneten unter Beachtung aller Regeln den Kinotag und sahen die Komödie „Es ist zu deinem Besten“. Die Grüne Landtagsfraktion reicht schon seit Beginn der Pandemie Anträge zur Verbesserung der Lage der Kulturwirtschaft ein, zuletzt einen Antrag, die Maßnahmen in Kinos anzupassen.
Grüne Abgeordnete unterstützen Kinobetrieb

BU 2: v.l.: MdL Hep Monatzeder, Christiane Metz, MdL Claudia Köhler, Kinobetreiber Thomas Wilhelm, Peter Heilrath, MdL Sanne Kurz
(Foto: Grüne Fraktion Landtag)
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