Kei­ne Ern­te – kein Zuschuss: „Staats­re­gie­rung lässt Brauch­tum hängen“

In nor­ma­len Zei­ten wür­de jetzt die Bier­zelt­sai­son begin­nen: Gaufes­te, Jubi­lä­en von Musik­grup­pen und Trach­ten­ver­ei­nen, Bür­ger­fes­te — vie­le Fes­ti­vi­tä­ten wer­den jedoch auf­grund der Coro­na-Kri­se auf das nächs­te Jahr ver­scho­ben wer­den. Umso mehr Zeit wäre jetzt, bestehen­de Pro­ble­me end­lich anzu­ge­hen, um gut pla­nen zu können.

Einem sol­chen Pro­blem gehen die bei­den Grü­nen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Clau­dia Köh­ler und Hans Urban mit einer Anfra­ge auf den Grund. Denn Ver­bän­de wie z.B. der Trach­ten­ver­band für sei­ne Gaufes­te berich­ten über zuneh­men­de Schwie­rig­kei­ten, Land­wir­te zu gewin­nen, die ihre Wie­sen für Fest­zel­te zur Ver­fü­gung stellen. 

Mit Auf- und Abbau eines Bier­zelts wird eine land­wirt­schaft­lich genutz­te Flä­che leicht ein­mal für drei bis vier Wochen belegt. Zum Ern­te­aus­fall bei einer Wie­se, die als Bier­zelt­flä­che oder Park­platz genutzt wur­de, kommt zusätz­lich noch der Ver­lust der För­de­rung bei einer Über­schrei­tung von zwei Wochen. Die Land­wir­te haben also dop­pel­ten Scha­den: Kei­ne Ern­te auf der Flä­che und kei­ne Förderung.

Köh­ler, selbst im Spiel­manns­zug einer Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr aktiv: „Was für eine klein­ka­rier­te Hal­tung! Die Ver­ei­ne tun sich schwer, aber die Staats­re­gie­rung sieht „kei­nen Bedarf, Ver­ei­ne und Ver­bän­de bei der Suche nach geeig­ne­ten Flä­chen zu unter­stüt­zen“. Über­le­gun­gen, an den Rege­lun­gen etwas zu ändern, hält sie für unan­ge­bracht. So funk­tio­niert Brauch­tums­un­ter­stüt­zung sicher nicht!“

Hans Urban, forst­po­li­ti­scher Spre­cher der Grü­nen und Land­wirt in Euras­burg: „So eine Ant­wort ist natür­lich sehr ernüch­ternd. Die Staats­re­gie­rung geriert sich gern als Brauch­tums­wäch­ter Num­mer 1 und ver­wei­gert dann prak­ti­sche Hilfe.“

Hier die Anfra­ge und Ant­wort im Wort­laut SA Nut­zung von land­wirt­schaft­li­chen Flae­chen fuer Feste

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