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Bar­rie­re­frei­er Aus­bau des Bahn­hofs Eich­stätt längst überfällig

Grü­ne aus Stadt und Land­tag kri­ti­sie­ren Eigen­lob des Staatsministeriums

Kei­nen Grund zum Jubeln sehen die Eich­stät­ter Grü­nen in der Tat­sa­che, dass der Bahn­hof Eich­stätt von der Staats­re­gie­rung für ein För­der­pro­gramm zum bar­rie­re­frei­en Aus­bau ange­mel­det wur­de. Klaus Bittl­may­er, Eich­stät­ter Ober­bür­ger­meis­ter­kan­di­dat und Sozi­al­päd­ago­ge: „Pein­lich, dass wir im Jahr 2020 über­haupt noch dar­über reden müs­sen, „ob“ ein Bahn­hof bar­rie­re­frei aus­ge­baut wird und nicht „wann end­lich“. In einer altern­den Gesell­schaft soll­te die bar­rie­re­freie Nut­zung des ÖPNV längst umge­setzt sein. Für Stadt und Land­kreis muss der Respekt gegen­über Men­schen mit Behin­de­run­gen end­lich Prio­ri­tät bekommen.“

Clau­dia Köh­ler, Betreu­ungs­ab­ge­ord­ne­te aus dem Baye­ri­schen Land­tag für Eich­stätt, pflich­tet Bittl­may­er bei: „Es gibt kei­nen Grund für Eigen­lob. Der end­gül­ti­ge Zeit­punkt der Ent­schei­dung ist noch immer nicht abseh­bar. Im Haus­halt des Frei­staats ste­hen Mil­lio­nen von Aus­ga­be­res­ten beim Zug­ver­kehr, also nicht gemach­te Haus­auf­ga­ben. Wäre in den letz­ten Jahr­zehn­ten bar­rie­re­frei gedacht wor­den und der Bahn­ver­kehr bedürf­nis­ge­recht aus­ge­baut wor­den, wären wir jetzt nicht davon abhän­gig, vom Bund berück­sich­tigt zu werden.“

Der ver­kehrs­po­li­ti­sche Spre­cher der Grü­nen Land­tags­frak­ti­on Mar­kus Büch­ler schüt­telt den Kopf: „Ein Staats­mi­nis­te­ri­um muss damit Wer­bung machen, dass es Bahn­hö­fe für ein För­der­pro­gramm des Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­ums anmel­det, das von der eige­nen Par­tei geführt wird und so auf Spar­flam­me gesetzt ist. Wenn es so wei­ter geht, wer­den wir bis zum Jahr­hun­dert­ende noch nicht fer­tig sein mit der Barrierefreiheit.“

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