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Hil­fe für frü­he­re Heim­kin­der in Bay­ern nicht aushöhlen

Kers­tin Celi­na und Clau­dia Köh­ler for­dern mehr Per­so­nal für Anlauf­stel­le ehe­ma­li­ge Heimkinder

In den Jah­ren 1949 bis 1975 erlit­ten vie­le Heim­kin­der in Bay­ern uner­träg­li­ches Leid. Sie wur­den gede­mü­tigt, psy­chisch und phy­sisch miss­han­delt und gequält, von Men­schen, denen sie schutz­los aus­ge­lie­fert waren. „Der baye­ri­sche Staat mit sei­nen Behör­den und Insti­tu­tio­nen hat das unvor­stell­ba­re Leid die­ser Kin­der damals nicht ver­hin­dert“, kri­ti­siert die sozi­al­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Land­tags-Grü­nen, Kers­tin Celi­na. „Es ist das Min­des­te, dass die­se Betrof­fe­nen heu­te die the­ra­peu­ti­sche, aber auch finan­zi­el­le Unter­stüt­zung bekom­men, die sie benötigen“.

Vie­le der ehe­ma­li­gen Heim­kin­der sind heu­te im Ren­ten­al­ter oder kurz davor. Weil sie nicht durch­gän­gig erwerbs­tä­tig sein konn­ten, bezie­hen sie oft nur wenig Ren­te oder kön­nen, wegen der trau­ma­ti­schen Kind­heits­er­in­ne­run­gen, nicht in Pfle­ge­hei­men oder ‑insti­tu­tio­nen betreut wer­den. „Auf die­se beson­de­re Bedürf­nis­la­ge muss Rück­sicht genom­men wer­den“, for­dert Kers­tin Celina.

Bei der Anlauf­stel­le für ehe­ma­li­ge Heim­kin­der in Bay­ern konn­ten Anträ­ge auf Ent­schä­di­gungs­zah­lun­gen aus dem soge­nann­ten „Bun­des­fonds Heim­erzie­hung“ gestellt wer­den. Inzwi­schen ist die­ser Fonds geschlos­sen, die Ansprü­che sind abge­ar­bei­tet. Auf Vor­stoß der Land­tags-Grü­nen bleibt die Anlauf­stel­le für die Betrof­fe­ne den­noch erhal­ten und soll in eine dau­er­haf­te Ein­rich­tung über­führt wer­den. Doch die­ser gemein­sa­me Beschluss wird nun offen­bar aus­ge­höhlt, stellt die haus­halts­po­li­ti­sche Spre­che­rin, Clau­dia Köh­ler fest.

„In der Anlauf­stel­le ist der­zeit ledig­lich eine von drei Stel­len besetzt. Das ist ein nicht hin­nehm­ba­rer Rück­schritt und defi­ni­tiv zu wenig, um die so wich­ti­ge Bera­tung, Akten­su­che und Ver­mitt­lung wei­ter­füh­ren­der Hil­fe für die Opfer wei­ter­zu­füh­ren“, so Clau­dia Köh­ler.

Kers­tin Celi­na und Clau­dia Köh­ler for­dern die Söder-Regie­rung des­halb auf, die zuge­si­cher­ten drei Per­so­nal­stel­len schnellst­mög­lich zu beset­zen, sowie mehr Bera­tungs­zeit beim Zen­trum Bay­ern Fami­lie und Sozia­les sicherzustellen.

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