Foto: Markus Büchler

„Die Isar ist kein Atomklo“

Den Reak­tor­be­trei­bern der TU gehen die Argu­men­te aus

Nach­dem ges­tern beim Erör­te­rungs­ter­min zum Gar­chin­ger For­schungs­re­ak­tor FRM II nach Ansicht des Land­rats­amts alle für das Was­ser­rechts­ver­fah­ren rele­van­ten The­men abge­han­delt wur­den, wird die Grü­ne Land­tags­frak­ti­on heu­te nicht mehr an dem Erör­te­rungs­ter­min teil­neh­men. „Die heu­ti­ge, ver­fah­rens­recht­lich als unbe­deu­tend ein­ge­stuf­te, Debat­te mit den Reak­tor­be­trei­bern ist frucht­los. Seit mehr als 30 Jah­ren tritt die TU die inter­na­tio­na­len Bemü­hun­gen die Ver­brei­tung von hoch ange­rei­cher­tem Uran mit Füßen – davon wird sie sich auch nicht durch die Debat­te heu­te abbrin­gen las­sen“, schätz­te die Grü­ne Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Clau­dia Köh­ler ein.

Die gest­ri­ge Anhö­rung brach­te am Nach­mit­tag doch noch eini­ge neue Erkennt­nis­se zu Tage. Offen­sicht­lich hat die Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät kei­ne tech­ni­schen Alter­na­ti­ven zur Ein­lei­tung der radio­ak­ti­ven Abwäs­ser kon­kret unter­sucht und vor­ge­legt. Dazu der Grü­ne Abge­ord­ne­te Mar­kus Büch­ler: “Die Anhö­rung hat gezeigt: Die Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät kann nicht begrün­den, war­um sie ihren Atom­müll nicht anders ent­sor­gen kann. Tech­nisch wäre das kein Pro­blem. Ich sehe jeden­falls kei­nen Bedarf für eine Ein­lei­tung in die Isar.”

Wei­ter­hin zeig­te sich, dass bei der Prü­fung der Ein­lei­tung der radio­ak­ti­ven Abwäs­ser stets von einem mitt­le­ren Was­ser­ab­fluss der Isar aus­ge­gan­gen wur­de, obwohl eine Ein­lei­tung auch bei nied­ri­ge­ren Was­ser­stän­den erlaubt wer­den soll. Nach Ansicht vie­ler Ein­wen­de­rin­nen und Ein­wen­der ist das ange­sichts der in letz­ter Zeit sich häu­fen­den Tro­cken­pe­ri­oden nicht akzeptabel.

Trotz einer mode­ra­ten Ver­hand­lungs­füh­rung ist sich die Grü­ne Frak­ti­on nicht sicher, ob das Land­rats­amt Mün­chen dem Druck der TU Stand hält. „Wir wer­den das Ver­fah­ren auf alle Fäl­le wei­ter beob­ach­ten, Akten­ein­sicht beim Land­rats­amt bean­tra­gen und auch im Land­tag wei­te­re Auf­klä­rung ein­for­dern“, erklär­ten die bei­den Abge­ord­ne­ten Clau­dia Köh­ler und Mar­kus Büch­ler, „unse­re Isar ist nicht das Atom­klo der TU und der Staats­re­gie­rung! Unse­re Isar soll sau­ber bleiben!”

 

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