Foto: Angelika Bardehle

Anfra­ge zum Ple­num: Aus­bil­dun­gen für Geflüchtete

Auf mei­ne Anfra­ge, wie vie­le Geneh­mi­gun­gen von Aus­bil­dungs­ver­hält­nis­sen für Asylbewerber*innen und Gedul­de­te im ers­ten Halb­jahr 2019 erteilt und wie vie­le abge­lehnt wur­den, geht her­vor, dass die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung wie­der ein­mal kei­ne genau­en Anga­ben machen kann oder möch­te, da kei­ne sta­tis­ti­sche Daten­er­fas­sung dies­be­züg­lich erfol­ge bzw. „nicht ver­tret­ba­rer Ver­wal­tungs­auf­wand“ nötig wäre.

Immer mehr Unter­neh­men in mei­nem Hei­mat­land­kreis Mün­chen wen­den sich an mich, weil sie ihre wert­vol­len Mit­ar­bei­ter nach Jah­ren der Ein­ar­bei­tung und Inte­gra­ti­on nicht wei­ter­be­schäf­ti­gen dür­fen oder selbst für Man­gel­be­ru­fe nicht end­lich die Geneh­mi­gung einer Aus­bil­dung von der Zen­tra­len Aus­län­der­be­hör­de Ober­bay­ern bekom­men. Des­halb habe ich nach­ge­fragt. Aber die Staats­re­gie­rung ver­steckt sich lie­ber hin­ter faden­schei­ni­gen, büro­kra­ti­schen Vor­wän­den, anstatt die Men­schen so schnell als mög­lich in Aus­bil­dung und Arbeit zu bringen.

Es ist mit gesun­dem Men­schen­ver­stand nicht mehr zu erfas­sen, wenn man bedenkt, dass unse­re Unter­neh­men auf die Ein­stel­lung, Aus­bil­dung und Wei­ter­be­schäf­ti­gung von Kräf­ten und Aus­zu­bil­den­den drän­gen. Vie­le die­ser Asylbewerber*innen könn­ten so für sich selbst sor­gen und Sozi­al­bei­trä­ge zah­len. Auch in der Bevöl­ke­rung gibt es kein Ver­ständ­nis mehr für die­se absur­de Situation.

Nur die Staats­re­gie­rung scheint von all­dem nichts mit­zu­be­kom­men und sorgt sich pri­mär dar­um, wie schnell die Men­schen abge­scho­ben wer­den kön­nen ohne jede Rücksicht.

Im Asyl­hel­fer­kreis Unter­ha­ching habe ich ca. 130 Mal Arbeit und Aus­bil­dung ver­mit­teln kön­nen. Die Unter­neh­men sind von 2015 an in Vor­leis­tung gegan­gen und haben unvor­ein­ge­nom­men trotz aller Sprach­bar­rie­ren und Anfangs­schwie­rig­kei­ten Geflüch­te­te ein­ge­stellt und Prak­ti­ka für Aus­bil­dungs­ver­hält­nis­se gewährt. Sie wer­den nun regel­recht geschä­digt. Über Arbeits­ge­neh­mi­gun­gen für Asylbewerber*innen berich­tet auch der Mer­kur.

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