Auf meine Anfrage, wie viele Genehmigungen von Ausbildungsverhältnissen für Asylbewerber*innen und Geduldete im ersten Halbjahr 2019 erteilt und wie viele abgelehnt wurden, geht hervor, dass die Bayerische Staatsregierung wieder einmal keine genauen Angaben machen kann oder möchte, da keine statistische Datenerfassung diesbezüglich erfolge bzw. „nicht vertretbarer Verwaltungsaufwand“ nötig wäre.
Immer mehr Unternehmen in meinem Heimatlandkreis München wenden sich an mich, weil sie ihre wertvollen Mitarbeiter nach Jahren der Einarbeitung und Integration nicht weiterbeschäftigen dürfen oder selbst für Mangelberufe nicht endlich die Genehmigung einer Ausbildung von der Zentralen Ausländerbehörde Oberbayern bekommen. Deshalb habe ich nachgefragt. Aber die Staatsregierung versteckt sich lieber hinter fadenscheinigen, bürokratischen Vorwänden, anstatt die Menschen so schnell als möglich in Ausbildung und Arbeit zu bringen.
Es ist mit gesundem Menschenverstand nicht mehr zu erfassen, wenn man bedenkt, dass unsere Unternehmen auf die Einstellung, Ausbildung und Weiterbeschäftigung von Kräften und Auszubildenden drängen. Viele dieser Asylbewerber*innen könnten so für sich selbst sorgen und Sozialbeiträge zahlen. Auch in der Bevölkerung gibt es kein Verständnis mehr für diese absurde Situation.
Nur die Staatsregierung scheint von alldem nichts mitzubekommen und sorgt sich primär darum, wie schnell die Menschen abgeschoben werden können ohne jede Rücksicht.
Im Asylhelferkreis Unterhaching habe ich ca. 130 Mal Arbeit und Ausbildung vermitteln können. Die Unternehmen sind von 2015 an in Vorleistung gegangen und haben unvoreingenommen trotz aller Sprachbarrieren und Anfangsschwierigkeiten Geflüchtete eingestellt und Praktika für Ausbildungsverhältnisse gewährt. Sie werden nun regelrecht geschädigt. Über Arbeitsgenehmigungen für Asylbewerber*innen berichtet auch der Merkur.
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