Gefah­ren­ab­wehr — Besuch beim ABC-Zug Mün­chen-Land in Haar

Zusam­men mit mei­nem Kol­le­gen aus dem Bun­des­tag für Kata­stro­phen­schutz Leon Eckert MdB besuch­te ich den ABC-Zug Mün­chen-Land.

Der ABC-Zug ist eine Ein­heit im Kata­stro­phen­schutz des Land­krei­ses Mün­chen, spe­zia­li­siert auf Ein­sät­ze mit ato­ma­ren, bio­lo­gi­schen und che­mi­schen Gefahr­stof­fen. Er unter­stützt die Feu­er­weh­ren, den Ret­tungs­dienst, das THW und die Poli­zei beim Schutz der Bevöl­ke­rung vor beson­de­ren Gefahren.

Leon Eckert, MdB und Clau­dia Köh­ler, MdL (vor­ne Mit­te) zu Besuch beim ABC-Zug Haar

Unse­re Auf­ga­ben sind viel­fäl­tig und lie­gen in der Gefahr­stof­fi­den­ti­fi­ka­ti­on, der Ein­däm­mung gefähr­li­cher Stof­fe, der Dekon­ta­mi­na­ti­on von Per­so­nen und vie­lem mehr. Der ABC-Zug fei­er­te im ver­gan­ge­nen Jahr 50. Geburtstag.

Ursprüng­lich, Ende 1972, wur­de der 1. ABC-Zug Mün­chen-Land unter der Trä­ger­schaft der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land auf­ge­stellt, um Vor­sor­ge für einen mög­li­chen Span­nungs- oder Ver­tei­di­gungs­fall zu betrei­ben. Den ABC-Zügen war die Auf­ga­be zuge­wie­sen, bei Angrif­fen mit ato­ma­ren (A), bio­lo­gi­schen (B) oder che­mi­schen © Waf­fen Erkun­dun­gen und Mes­sun­gen durch­zu­füh­ren sowie etwa­ige Kon­ta­mi­na­tio­nen zu beseitigen.

Der Land­kreis Mün­chen mit viel Infra­struk­tur, For­schungs- und Wirt­schafts­be­rei­chen muss auch für Risi­ken gerüs­tet sein. Bio­la­bo­re, che­mi­sche Indus­trie, Strah­len­pra­xen, die Auto­bah­nen rund um Mün­chen, auf denen natür­lich auch Gefahr­gut­trans­por­te unter­wegs sind — Unfäl­le kön­nen immer pas­sie­ren, dafür steht der ABC-Zug bereit.

Ehren­amt­li­che, die oft aus ihrem Beruf hoch­spe­zia­li­sier­tes Fach­wis­sen mit­brin­gen, sind ein­satz­be­reit für Gefahr­stof­fi­den­ti­fi­ka­ti­on, die Ein­däm­mung gefähr­li­cher Stof­fe, Dekon­ta­mi­na­ti­on von Per­so­nen und vie­les mehr. Dafür arbei­ten im ABC-Zug Män­ner und Frau­en mit ver­schie­dens­tem beruf­li­chen Hin­ter­grund zusam­men: Hand­wer­ker, Tech­ni­ke­rin­nen, Che­mi­ke­rin­nen, Bio­lo­gen und Strah­len­phy­si­ke­rin­nen brin­gen hier ihre Kennt­nis­se ein. Und auch wer das nicht mit­bringt, wird in Schu­lun­gen – eben­falls in der Frei­zeit – dar­auf vorbereitet.

Wir konn­ten fahr­ba­re Labo­re, Ein­satz­fahr­zeu­ge und Schleu­sen für Dekon­ta­mi­na­ti­on besich­ti­gen und wer­den uns wei­ter auf allen poli­ti­schen Ebe­nen für eine aus­kömm­li­che Finan­zie­rung von Kata­stro­phen­schutz einsetzen.

“Es braucht für Ein­satz­kräf­te der Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen eine bun­des­wei­te Rege­lung, wel­che auch in Ein­satz­fäl­len ohne Fest­stel­lung des Kata­stro­phen­fal­les, für jeden offi­zi­el­len alar­mier­ten Ein­satz die recht­li­che Frei­stel­lungs­an­sprü­che, Ersatz­leis­tun­gen, Aus- und Fort­bil­dung, Übun­gen und sozia­le Absi­che­rung sicher­stellt. Unbü­ro­kra­ti­sche und ver­läss­li­che Aus­gangs­be­din­gun­gen sind die Grund­la­ge dafür, lang­fris­tig ein Ehren­amt aus­üben zu wol­len. Ver­bind­li­che Frei­stel­lungs­re­ge­lun­gen ermög­li­chen zugleich den Ein­satz auch zu ungüns­ti­gen Zei­ten. Dies ist not­wen­dig, damit auch lang­fris­tig aus­rei­chend Ein­satz­kräf­te im Ehren­amt ver­blei­ben,” so Clau­dia Köhler.

Ich freue mich auf den nächs­ten Aus­tausch, dan­ke für die Arbeit und wün­sche all­zeit gutes Heim­kom­men vom Einsatz!

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Kata­stro­phen­schutz Bund/Land fin­den Sie hier Bevöl­ke­rungs­schutz nach­hal­tig stärken 

und in unse­rer schrift­li­chen Anfra­ge mei­nes Kol­le­gen Flo Siek­mann:  Kon­tin­gen­te für den euro­päi­schen und inter­na­tio­nen Kata­stro­phen­schutz — Sachstand

sowie der Antrag Kata­stro­phen­schutz zukunfts­fest aufstellen

sie­he auch

Grü­ne Vor­schlä­ge und Anträ­ge ange­kom­men – Kata­stro­phen­schutz soll aus­ge­baut werden!

 

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