Inter­ak­ti­ve Kar­te end­lich abruf­bar: Ist mein Haus bei Stark­re­gen und Hoch­was­ser beson­ders gefährdet?

Die Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten der Grü­nen Frak­ti­on Clau­dia Köh­ler und Dr. Mar­kus Büch­ler geben bekannt, dass Pri­vat­leu­te in einer im Inter­net auf­ruf­ba­re inter­ak­ti­ve Kar­te des baye­ri­schen Lan­des­amts für Umwelt (LfU) detail­liert für alle Orte in Bay­ern ein­se­hen kön­nen, ob das eige­ne Haus gefähr­det ist.

Die Fak­ten sind ein­deu­tig: Die Kli­ma­über­hit­zung führt nicht nur zu mehr Tro­cken­heit, Dür­ren und Was­ser­man­gel – sie sorgt auch ver­stärkt für mehr Stark­re­gen in Bay­ern. Die Fol­ge: Es kommt immer häu­fi­ger zu Sturz­flu­ten, die nach einem Stark­re­gen über baye­ri­sche Kom­mu­nen her­ein­bre­chen werden.

Aber ist auch das eige­ne Haus gefähr­det? Muss ich mich vor­be­rei­ten, um Fol­ge­kos­ten abzu­wen­den? Dies kann man im Umwelt­at­las des LfU nun einsehen.

„Die­se Infor­ma­ti­on war bis­her unter Ver­schluss. Die Grü­nen haben lan­ge für den Zugang gekämpft. End­lich kön­nen sich alle Men­schen in Bay­ern über die Abfluss­ri­si­ken bei Stark­re­gen in ihrer Hei­mat infor­mie­ren.“, so Mar­kus Büchler.

Die Kar­te berück­sich­tigt auf­grund von geo­lo­gi­schen Daten mög­li­che Abfluss­we­ge der Was­ser­mas­sen, sowie Gelän­de­sen­ken und Auf­stau-Berei­che, die zu zusätz­li­chen Gefah­ren bei Über­schwem­mun­gen füh­ren können.

Das LfU weist jedoch dar­auf hin, dass Stark­re­gen und damit ver­bun­de­ne Über­schwem­mun­gen grund­sätz­lich an jedem Ort in Bay­ern auf­tre­ten kön­nen. Ent­spre­chend sind auch Über­flu­tun­gen über­all mög­lich. Die in den Kar­ten farb­lich mar­kier­ten Berei­che haben jedoch eine “erhöh­te Über­flu­tungs­ge­fähr­dung”, so das LfU.

Bei dem letz­ten Stark­re­gen-Ereig­nis war die Land­kreis-Mün­chen Feu­er­wehr ent­lang des Hachin­ger Bachs oder bei Schäft­larn zwei Wochen pau­sen­los unter­wegs. Wir dan­ken der Feu­er­wehr für Ihren Ein­satz. Prä­ven­ti­on ist der bes­te Schutz. Mit der Kar­te könn­ten etwa tief­lie­gen­de Kel­ler­schäch­te oder eben­erdi­ge Ein­gän­ge bes­ser geschützt wer­den. Zudem könn­ten die Kom­mu­nen mit­hil­fe der Kar­ten ent­spre­chen­de Vor­keh­run­gen für mög­li­che Hoch­was­ser-Schwer­punk­te treffen.

Was aller­dings aus Sicht der haus­halts­po­li­ti­schen Spre­che­rin Clau­dia Köh­ler fehlt, sind die für einen effek­ti­ven Schutz von Über­flu­tun­gen not­wen­di­gen Finanz­mit­tel. Ange­sichts wach­sen­der Unwet­ter-Gefah­ren sei es unver­ant­wort­lich, die Finanz­mit­tel für Kli­ma­an­pas­sung, Hoch­was­ser­schutz und Sturz­flut­vor­sor­ge nicht zu erhö­hen, kri­ti­siert Köh­ler. Glei­ches gel­te für den unter­las­se­nen Aus­bau der Was­ser­wirt­schafts­äm­ter. Infla­ti­ons­be­rei­nigt sei die Finanz­aus­stat­tung des Umwelt­res­sorts im Ver­gleich zum Vor­jahr sogar gesunken.

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