v.l. Schulleiterin Maria Kravanja und Geschäftsführerin Bettina Brühl

So geht Inklu­si­on — 10 Jah­re Pri­va­te Petö Schule

Schwer beein­druckt haben mich das Kon­zept und das Enga­ge­ment der Schul­fa­mi­lie der Pri­va­ten Petö Schu­le in Ober­au­dorf. Zur Fei­er des 10. Geburts­tags war ich von Schul­lei­te­rin Maria Kra­van­ja und der Geschäfts­füh­re­rin Bet­ti­na Brühl ein­ge­la­den wor­den. Kin­der mit und ohne Behin­de­run­gen ler­nen, spie­len und bewe­gen sich dort mit­ein­an­der. In einem beson­dern “Petö”-Konzept mit Kon­duk­to­ren schaf­fen es die Pädagog*innen, im gere­gel­ten Ganz­tags­be­trieb selbst Kin­der mit schwers­ten kör­per­li­chen Behin­de­run­gen zum Schul­ab­schluss zu beglei­ten. MdB Danie­la Lud­wig, Schul­lei­tung und die Geschäfts­füh­re­rin berich­te­ten von den Anfän­gen der Initia­ti­ve, der müh­sa­men Suche nach einem Grund­stück und dem “Grö­ßer­wer­den” des Babys Pri­va­te Petö Schu­le. Beson­ders gefreut habe ich mich, Micha­el Sas­se, Bezirks­kan­di­dat im letz­ten Wahl­kampf in mei­nem Betreu­ungs­stimm­kreis Rosen­heim wiederzusehen.

Hier mein Grußwort:

Zum Geburts­tag herz­li­chen Glück­wunsch. 10 Jah­re alt, da geht es meist um den Über­tritt. Ich dach­te beim Lesen der schö­nen Zei­tungs­be­rich­te über die Musi­cal-Auf­füh­rung „Der klei­ne Tag“ und beim Stu­die­ren Ihrer Home­page: Ein Über­tritt Ihres Kon­zepts in die all­ge­mei­ne Bil­dungs­welt wäre nach die­sen Jah­ren schön.

Gelei­tet vom huma­nis­ti­schen Men­schen­bild sol­len Kin­der mit und ohne Behin­de­rung  gemein­sam in allen Lebens­be­rei­chen selbst­be­stimmt leben und von­ein­an­der ler­nen kön­nen. Weder bei Zie­len noch bei Metho­den wird spe­zi­fisch zwi­schen den Kin­dern mit und ohne Behin­de­rung unter­schie­den. Kei­ne Bar­rie­ren im All­tag, kei­ne Bar­rie­ren im Kopf, auf dem Weg zur Inklu­si­ven Gesellschaft.

Wor­um wir in der Poli­tik gera­de rin­gen, den Ganz­tag und sei­ne Finan­zie­rung — hier läuft das schon lange.

Wahr­schein­lich gin­ge es gar nicht anders, denn vor­mit­täg­li­che und nach­mit­täg­li­che Akti­vi­tä­ten der Schü­le­rIn­nen ste­hen in einem kon­zep­tio­nel­len Zusam­men­hang. Sie set­zen ganz bewusst auf den Ganz­tag, auf offe­nen Unter­richt und koope­ra­ti­ves Ler­nen. Und auf die Ver­knüp­fung von Bil­dung, Bewe­gung, Begeg­nung. Viel Sport, vie­le musi­ka­li­sche Pro­jek­te, Thea­ter — erken­nen die Kin­der über­haupt noch, wann sie kogni­tiv oder moto­risch etwas ler­nen, oder haben sie ein­fach Spaß und soll das ja grad so sein?

Wenn man genau hin­schaut, erkennt man, dass sol­che Kon­zep­te eine gro­ße Chan­ce sind, nicht nur für die Gestal­tung des Ganz­tags, son­dern auch für die Gestal­tung eines fai­ren Mit­ein­an­ders in unse­rer Gesell­schaft. Und das wir Erwach­se­nen noch viel ler­nen können.

Denn Viel­falt ist Berei­che­rung – nicht Hemm­nis. ALLE KINDER, ALLE ERWACHSENEN SIND VERSCHIEDEN.

Und wenn sich jeder mit sei­nem Talent, mit sei­ner Bega­bung ein­brin­gen kann, dann wird eine Gesell­schaft wirk­lich reich. Und gera­de in die­sen Zei­ten brau­chen wir doch jede Hand, jedes Talent. Ich glau­be auch, dass die­ses Mit­ein­an­der von Klein­auf hel­fen kann, das lebens­lan­ge Ler­nen von­ein­an­der end­lich zur Selbst­ver­ständ­lich­keit wer­den zu lassen.

Des­we­gen freue ich mich, dass heu­te ganz beson­ders das Augen­merk auf der Petö-Schu­le liegt, auf Ihnen allen und dem run­den Geburts­tag. Dan­ke für Ihre Diens­te, den Päd­ago­gin­nen und Päd­ago­gen und allen, die hier arbei­ten, vie­len Dank und Freu­de an der Arbeit und allen Schü­le­rin­nen und Schü­lern eben­falls Freu­de im Lebens­ab­schnitt, den Sie hier ver­brin­gen und wei­ter­hin alles Gute!

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