Wind­kraft ist Zukunft — fai­re Aus­wei­sung von Stand­or­ten im Landkreis

„Gemein­den müs­sen sich jetzt noch deut­li­cher für ihre Wind­kraft­pro­jek­te aussprechen!”

Seit fast einem Jahr berei­ten die vier Anrai­ner­ge­mein­den Unter­ha­ching, Ober­ha­ching, Tauf­kir­chen und Grün­wald die Grün­dung einer ARGE Wind­ener­gie vor mit dem Ziel, im Per­la­cher Forst Wind­kraft­an­la­gen mit Bür­ger­be­tei­li­gung zu errich­ten. Die Gemein­de­rä­te in Unter­ha­ching, Ober­ha­ching, Tauf­kir­chen und Grün­wald haben der Grün­dung der ARGE WIND zuge­stimmt. Der Pro­duk­ti­ons­mix von PV und Wind­kraft hat sich bereits vie­ler­orts als erfolg­rei­che Ener­gie­er­zeu­gungs­stra­te­gie bewährt. Bür­ger­be­tei­li­gung ist ein bewähr­ter Weg, die Akzep­tanz in der Bevöl­ke­rung zu sichern.

Doch nun bremst der Regio­na­le Pla­nungs­ver­band (RPV) die Idee von meh­re­ren Wind­rä­dern im Per­la­cher Forst aus.

Die aktu­el­len Plä­ne des Regio­na­len Pla­nungs­ver­bands Mün­chen füh­ren dazu, dass der Per­la­cher Forst und die geplan­ten Stand­or­te für Plan­egg nicht für den Bau von Wind­rä­dern genutzt wer­den kön­nen. Dies wür­de alle Plä­ne der bereits in den Gemein­de­rä­ten beschlos­se­nen und noch zu grün­den­den ARGE Wind­ener­gie zunich­te machen.

Clau­dia Köh­ler: “Wir müs­sen mehr machen für die Ener­gie­wen­de. Ver­hin­de­rungs­tak­tik, Büro­kra­tie und Beden­ken­trä­ge­rei brin­gen uns nicht wei­ter. Wir wol­len auf­klä­ren und über­zeu­gen. Wir blei­ben wei­ter­hin die trei­ben­de Kraft in Sachen sau­be­re, immer ver­füg­ba­re und bezahl­ba­re Ener­gie im Land­kreis München.”

Chris­toph Nad­ler, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Kreis­tags­fra­ki­on: „Der Regio­na­le Pla­nungs­ver­band leis­tet sehr gute Arbeit. Sei­ne Emp­feh­lung, nur drei Vor­rang­ge­bie­te für die Wind­kraft im gesam­ten Land­kreis aus­zu­wei­sen, hal­ten wir jedoch für viel zu wenig. Damit kann der Land­kreis Mün­chen mit sei­nen 29 Gemein­den die Kli­ma­schutz­zie­le, die er sich selbst gesteckt hat, nicht errei­chen. Ganz abge­se­hen vom Ener­gie­be­darf, der im Groß­raum Mün­chen zu decken ist!”

Auch das Kri­te­ri­um “emp­foh­le­ner Min­dest­ab­stand von 15 Kilo­me­tern zwi­schen den Vor­rang­flä­chen” sowie die Frei­hal­tung des (angeb­li­chen) Alpen­blicks als Maß­ga­be kri­ti­sie­ren Nad­ler und sei­ne Frak­ti­on — nicht zuletzt, weil in den süd­lich angren­zen­den Land­krei­sen nur dort Wind­kraft gebaut wer­den kann.

Der Land­kreis Mün­chen ver­braucht viel Ener­gie und hat sich doch Kli­ma­neu­tra­li­tät zum Ziel gesetzt. Mit den jetzt ange­dach­ten Flä­chen wird das nicht genü­gen. Zudem sol­len den Kom­mu­nen eine ein­träg­li­che Ein­nah­me­quel­le sowie Bür­ger­be­tei­li­gung gesi­chert werden.

„Am schwers­ten wiegt aber das Signal, das die­se Emp­feh­lung aus­sen­det. Vie­le Kreis­ge­mein­den haben jah­re­lan­ge Vor­ar­beit geleis­tet, Guta­chen erstellt, für die Pro­jek­te gewor­ben — die wäre nun hin­fäl­lig. Das sorgt für enor­men Frust. So erzeugt man vor allem bei den Leu­ten vor Ort kei­ne Akzep­tanz für die Wind­kraft. Jetzt sind die Gemein­den gefragt, sich in den ange­for­der­ten Stel­lung­nah­men für einen sach­ge­rech­ten Aus­bau der Wind­kraft im Land­kreis Mün­chen im Inter­es­se der Ver­sor­gungs­si­cher­heit der Bevöl­ke­rung und des Kli­ma­schut­zes aus­zu­spre­chen”, so Köhler.

 

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