Mona­te­lan­ges War­ten auf die Aner­ken­nung aus­län­di­scher Qualifikationen

Arbeits­in­te­gra­ti­on geht anders!

Men­schen aus der gan­zen Welt kom­men nach Bay­ern, vie­le davon wol­len sofort los­le­gen, arbei­ten und Geld ver­die­nen. Vie­le kom­men bereits hoch qua­li­fi­ziert – und müs­sen doch mona­te- und jah­re­lang auf die Aner­ken­nung ihrer Qua­li­fi­ka­ti­on und damit eine Arbeits­ge­neh­mi­gung warten.

Die­se Men­schen bie­ten uns ihre drin­gend benö­tig­te Arbeits­kraft an – als Ärzt*innen, als Pfleger*innen, als Chemiker*innen, Ingenieur*innen, aus dem Hand­werk z.B. Bäcker*innen u.v.m.. Die Staats­re­gie­rung nimmt dabei eine wirt­schaft­lich äußerst schäd­li­che Per­spek­ti­ve ein: Sie behan­delt selbst hoch­qua­li­fi­zier­te Arbeits­kräf­te aus ande­ren Län­dern noch immer als Bitt­stel­ler, lässt sie mona­te­lang war­ten und ver­hin­dert sys­te­ma­tisch schnel­le Arbeits­in­te­gra­ti­on. Wie absurd!

Unnö­ti­ge Schi­ka­ne kos­tet uns rich­tig viel Geld und Wirt­schafts­kraft, wenn die Stel­len bei unse­ren Unter­neh­men und Kran­ken­häu­sern leer bleiben.

In Bay­ern dau­ert es Mona­te, um die Aner­ken­nung der aus­län­di­schen Qua­li­fi­ka­tio­nen zu bear­bei­ten. In die­ser Zeit könn­ten die Men­schen längst arbei­ten und Steu­ern und Sozi­al­ab­ga­ben zahlen.

Aus­ge­rech­net im Gesund­heits­be­reich – ins­be­son­de­re bei Ärzt*innen/Zahnärzt*innen — sta­peln sich Tau­sen­de von Anträ­gen bei der Regie­rung von Ober­bay­ern und die Arbeits­agen­tur muss auf die Prü­fung lan­ge war­ten. Dort gibt es noch nicht mal eige­ne Über­set­zer für eng­lisch­spra­chi­ge Zer­ti­fi­ka­te. Und wenn wir Grü­ne dann Haus­halts­an­trä­ge stel­len, um die­se Behör­den zu stär­ken, damit es schnel­ler geht, dann leh­nen CSU und FW groß­mäch­tig ab.

Nicht nur für einen prak­ti­schen Arzt/Ärztin ist es ver­hee­rend, wenn er/sie jah­re­lang nicht arbei­ten darf und wich­ti­ge Exper­ti­se ver­liert. Die Lei­tung einer sozia­len Ein­rich­tung für Men­schen mit Behin­de­run­gen berich­te­te mir von zwei Frau­en aus dem Koso­vo, die mit der­sel­ben Aus­bil­dung hier in einer Ein­rich­tung für Men­schen mit Behin­de­run­gen ein Jahr lang Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst absol­viert haben. Die Ein­rich­tung will nun bei­de über­neh­men. Die eine hat ihre Fach­kraf­taner­ken­nung in Hes­sen pro­blem­los bekom­men, die ande­re muss in Bay­ern zwei Jah­re der drei­jäh­ri­gen Aus­bil­dung neu machen, um hier arbei­ten zu dür­fen. Was soll denn das?

Die Land­krei­se stöh­nen, die Ehren­amt­li­chen geben alles, um staat­li­che Auf­ga­ben wie Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung zu erfül­len. Aber die Staats­re­gie­rung in Bay­ern ris­kiert mit sol­chen Blo­cka­den Bay­erns Wohl­stand, unse­re Pro­duk­ti­vi­tät und die Ver­sor­gung von Menschen.

Das alles habe ich auch in mei­ner Rede zur aktu­el­len Stun­de Migra­ti­on the­ma­ti­siert. Bei den anste­hen­den Bera­tun­gen zum Haus­halts­plan 2024 wer­den wir erneut Anträ­ge zur Aus­stat­tung der Behör­den und schnel­le­ren Berufs­an­er­ken­nungs­ver­fah­ren einbringen.

Anla­gen:

Fach­kräf­te­be­darf für Bay­ern sichern 

GRÜNE Berufs­an­er­ken­nungs­stel­len stärken

Redeauszug_Abgeordnete_WP19_Claudia Köh­ler

Aner­ken­nung von Abschlüs­sen Bundestag

 

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