Alles rief „Heil“ – Außen­in­stal­la­ti­on am Isartor

Chris­ti­an Sprin­ger hält Son­der­füh­rung für Grü­ne ab

Chris­ti­an Sprin­ger, Kaba­ret­tist und Ori­en­t­hel­fer, hielt eine Son­der­füh­rung zur Instal­la­ti­on „Alles rief „Heil““ vor dem Isar­tor, kon­zi­piert und rea­li­siert von der Initia­ti­ve Schul­ter­schluss.

Vor 100 Jah­ren über­fiel Adolf Hit­ler mit einem bewaff­ne­ten Stoß­trupp eine Ver­samm­lung vater­län­di­scher Ver­bän­de im Bür­ger­bräu­kel­ler (heu­te: Gas­teig). Um sich Gehör zu ver­schaf­fen, stieg er auf einen Stuhl und gab einen Schuss in Rich­tung Decke ab. Der Putsch­ver­such schei­ter­te bereits einen Tag spä­ter und doch mar­kiert das Ereig­nis den Beginn des deutsch­land­wei­ten Auf­stiegs Adolf Hit­lers und das Ende der damals noch jun­gen Demokratie.

Ein wei­ßer Stuhl ohne Sitz­flä­che, jedoch mit Fuß­ab­drü­cken, steht am Isar­tor und mahnt alle, die vor­bei­kom­men. Der Stuhl als Haupt­ele­ment der Instal­la­ti­on ist der künst­le­ri­sche Appell an die Gesell­schaft, sich den rechts­extre­mis­ti­schen, anti­se­mi­ti­schen und men­schen­feind­li­chen Ten­den­zen der Gegen­wart ent­schlos­sen ent­ge­gen­zu­stel­len. Die Sitz­flä­che fehlt, denn es soll nie wie­der ein rechts­extre­mer Des­pot zum Putsch auf einen Stuhl stei­gen kön­nen; die Fuß­spu­ren sind jedoch noch zu sehen. Chris­ti­an Sprin­ger räum­te bei sei­ner Füh­rung auf mit der Legen­de, der Putsch wäre eine spon­ta­ne Idee gewe­sen und kaum einer hät­te Bescheid gewusst. In akri­bi­scher Klein­ar­beit wälzt Sprin­ger alte Gerichts­ak­ten und Zeit­do­ku­men­te, sam­melt Geschich­ten und Erzäh­lun­gen und setzt sie in den gro­ßen Zusammenhang.

Chris­ti­an Sprin­ger zeig­te Par­al­le­len, aber auch Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen der aktu­el­len Stim­mung in Bay­ern auf und mahn­te, stets wach­sam zu blei­ben und sich rechts­extre­men Ten­den­zen klar ent­ge­gen­zu­stel­len. Demo­kra­tie ist nicht selbst­ver­ständ­lich und muss immer wie­der ver­tei­digt wer­den. Denn Ver­ant­wor­tung tra­gen alle Demo­kra­ten und Demo­kra­tin­nen in Poli­tik, im All­tag, in Schu­le und Beruf.

Ein beson­de­res Augen­merk leg­te Sprin­ger auf die nicht funk­tio­nie­ren­de Gewal­ten­tei­lung zu Beginn der schreck­lichs­ten Zeit Deutsch­lands: Die Jus­tiz urteil­te damals nicht in unab­hän­gi­ger Wei­se mit der vol­len Här­te des Geset­zes gegen den Put­schis­ten Hitler.

Demo­kra­tie ist nicht selbst­ver­ständ­lich und muss immer wie­der ver­tei­digt wer­den. Ver­ant­wor­tung tra­gen alle Demo­kra­ten und Demo­kra­tin­nen in Poli­tik, im All­tag, in Schu­le und Beruf. Dafür set­zen wir Land­tags-Grü­ne uns ein.

Die Instal­la­ti­on ist eine Koope­ra­ti­on der SCHULTERSCHLUSS Initia­ti­ve Chris­ti­an Sprin­ger mit dem Valen­tin-Karl­stadt-Musäum, unter­stützt von der Sau­ban­de, Valen­tin-Karl­stadt-För­der­ver­ein, dem Kul­tur­re­fe­rat der Lan­des­haupt­stadt Mün­chen, der Fach­stel­le für Demo­kra­tie, dem Bezirks­aus­schuss 1 Alt­stadt-Lehel und der Stif­tung Hubert Beck.

 

 

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