Ein bisschen schade finde ich es schon, dass heuer relativ wenige Podiumsdiskussionen stattfinden, bei denen alle Kandidierenden der großen Parteien zugegen waren. Der öffentliche Diskurs um die Sache ist wichtiger denn je, finde ich.
Umso mehr habe ich mich gefreut, dass die Kolpingfamilie Ismaning zur Diskussion in den Bürgersaal eingeladen hatte. Der Moderator Günter Hiel vom Münchner Merkur brachte mehrere Themenbereiche zur Sprache. Beim Thema Energiewende überraschte mich die Ankündigung des CSU-Kollegen, die Bürgschaften für Kommunen würden kommen sowie der Rückkauf der kleinen Wasserkraftwerke. Eine späte, aber wichtige Einsicht. Der Grüne Antrag dazu wurde noch bei den aktuellen Haushaltsberatungen namentlich von der CSU-Fraktion abgelehnt. Auch der Vorschlag, die Wasserkraftwerke zurückzukaufen, stammt aus Grüner Feder.
Weniger Bürokratie wünschen sich alle Kandidierenden. Zumindest der Bundesregierung ist dies beim Thema Photovoltaik schon gelungen.
Bei der Stammstrecke blieb ich die einzige Skeptikerin. Ich meine, die vielen Milliarden müssen dringend in die Außenäste unserer S‑Bahn und Verbesserung des ÖPNV — auch auf dem Land — fließen, um schnelle Verbesserungen zu erreichen anstatt von einer zweiten Stammstrecke in Jahrzehnten zu träumen.
Auf eine Bürgerfrage zur Migration hin forderte ich erneut, Bayern solle schleunigst die Bundesmittel zur Versorgung der Geflüchteten aus der Ukraine weiterleiten. Noch immer liegen 43 Mio Euro der bereits im Januar abgerufenen 79 Mio Euro im Bayerischen Staatshaushalt, anstatt sie endlich an die Kommunen weiterzuleiten. Diese stöhnen unter der Aufgabe, schnelle und gute Integration zu leisten. Dabei wären die Menschen, die zu uns kommen, m.E. eine riesige Chance, Arbeitskräfte und damit Steuerzahler*innen zu finden. Bayern darf hier nicht länger blockieren!
Insgesamt war es eine sachorientierte, freundliche Diskussion — bitte mehr davon!
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