Gegen Stig­ma­ti­sie­rung, für Respekt — Aus­tausch über das Leben mit ADHS

“ADHS” Auf­merk­sam­keits-Defi­zit-Hyper­ak­ti­vi­täts-Stö­rung geht uns alle an. Vie­le Betrof­fe­ne leben unter uns, wir bemer­ken es kaum und wir wis­sen sehr wenig dar­über. Auch nicht, dass es kei­ne Kin­der­krank­heit ist, son­dern vie­le Erwach­se­ne ein Leben lang begleitet.

Flo­ri­an Diet­rich, Mit­glied der GJM (Grü­nen Jugend Mün­chen), die bereits einen Antrag zum The­ma ADHS auf den Weg gebracht hat, initi­ier­te des­halb ein Ver­net­zungs­tref­fen mit Betrof­fe­nen, einer Ver­bands­vor­sit­zen­den, einer Ärz­tin und Abge­ord­ne­ten im Landtag.

Gemein­sam mit unse­rer gesund­heits­po­li­ti­schen Spre­che­rin MdL Chris­ti­na Hau­brich, der Fach­re­fe­ren­tin Flo­ri­na Vil­gerts­ho­fer, Petra Tut­tas, Bezirks­rä­tin, dem Bil­dungs­ma­na­ger Dar­dan Kolic und zahl­rei­chen Mit­glie­dern der Grü­nen Jugend Mün­chen,  Dr. Caro­lin Zim­mer­mann (Fach­ärz­tin für Neu­ro­lo­gie und Ner­ven­heil­kun­de) und Dr. Myri­am Bea (ADHS Deutsch­land e.V.) tra­fen wir uns im Land­tag, um uns gemein­sam über ADHS zu infor­mie­ren und zu dis­ku­tie­ren. Wich­ti­ge Fra­ge dabei war, ob die Lan­des­po­li­tik das Leben von Men­schen mit ADHS in Bay­ern erleich­tern kann. Wün­schens­wert wären flä­chen­de­cken­de und früh­zei­ti­ge Unter­su­chun­gen („Scree­nings“) um mög­lichst vie­le Men­schen mit ADHS sicher dia­gnos­ti­zie­ren zu kön­nen. Dafür müss­te es eige­ne Pro­gram­me geben.

Ein gro­ßes Pro­blem ist dabei der Man­gel an spe­zia­li­sier­ten Ärzt*innen und auch man­geln­des Wis­sen über ADHS auf Sei­ten der Ärzt*innen. Wei­ter berich­te­ten ADHS-Betrof­fe­ne über das all­täg­li­che Leben mit der Erkran­kung und Pro­ble­me in Schu­le oder Stu­di­um, zum Bei­spiel bei Prü­fun­gen. Die Schil­de­run­gen wur­den mit der fach­li­chen Exper­ti­se von Fr. Dr. Caro­lin Zim­mer­mann unter­mau­ert und Fr. Dr. Myri­am Bea erklär­te, wie ADHS-Betrof­fe­ne bei dem Ver­ein ADHS Deutsch­land online Selbst­hil­fe in Anspruch neh­men können.

Von den Betrof­fe­nen als sehr belas­tend ein­ge­stuft wur­de das gesell­schaft­lich vor­herr­schen­de, stig­ma­ti­sier­te Bild der Erkran­kung. Es wur­de von dis­kri­mi­nie­ren­den Erfah­run­gen ohne Rechts­grund­la­ge bei­spiels­wei­se im Stra­ßen­ver­kehr berich­tet. Vie­le Erwach­se­ne könn­ten und wür­den gern einer Erwerbs­tä­tig­keit nach­ge­hen, wer­den jedoch früh­zei­tig ver­ren­tet oder ein­fach nicht recht­zei­tig therapiert.

Wich­tig sei­en hier vor allem Infor­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen, um die­se Sicht­wei­se aufzuweichen.

 Ein Aus­drück­li­ches Dan­ke­schön an alle Teil­neh­men­den, für ihre Zeit, ihre Offen­heit und Ein­bli­cke in das Leben mit ADHS.

Den Antrag der Grü­nen Jugend Mün­chen fin­den Sie hier

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