Auf Einladung des Innsbrucker Bürgermeisters Georg Willi hat eine Delegation der bayerischen Grünen Landtagsfraktion zusammen mit den Grünen Abgeordneten des Tiroler Landtags die Baustelle des Brenner Basistunnels besichtigt. Dabei wurden sie über Fakten, Geschichte und Zukunft des internationalen Bauprojekts informiert.
Der Brenner Basistunnel ist existenziell notwendig für die Zukunft des europäischen Zugnetzes. Er schafft eine Verbindung vom Mittelmeer bis nach Skandinavien und trägt somit zu einer Weiterentwicklung des innereuropäischen Personen- und Güterverkehrs auf der Schiene bei. In der Zukunft sollen mehr als 400 Züge den Tunnel täglich durchfahren, was eine deutlich höhere Auslastung als die derzeitige Strecke über den Brennerpass ermöglicht. Für die bayerischen Bürger*innen bedeutet der Tunnel konkret eine schnellere Reisezeit nach Norditalien. So wird die derzeitige Fahrzeit von München nach Verona allein durch den Tunnel um eine Stunde verkürzt.
Der Besuch des Brenner Basistunnels war beeindruckend. Österreich und Italien machen vor, wie große Bauprojekte zukunftsweisend geplant und durchgeführt werden können. Jetzt ist es wichtig, dass wir unseren Teil der internationalen Verträge erfüllen und den Brennernordzulauf von München nach Kufstein endlich umsetzen! Nur so können wir ein europaweites Zugsystem für den klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr schaffen.
Nach einer Besichtigung des BBT Infocenter Tunnelwelten ging es hinab in die Tiefe. Dort werden gerade Vorbereitungen getroffen, weitere Bohrköpfe einzusetzen und somit den Tunnelbau an mehreren Stellen gleichzeitig voranzutreiben. Bei der Besichtigung wurde der Umfang des Projektes klar, und die Gewaltigkeit der Tunnelröhren war beeindruckend.Der Brenner Basistunnel ist mit einer Gesamtlänge von 64 km der längste Eisenbahntunnel der Welt. In zwei Röhren wird Schienenverkehr in jeweils eine Richtung eingleisig möglich sein, eine dritte Röhre wird zurzeit als Erkundungsstollen vorangetrieben und später zur Entwässerung und zu etwaigen Reparaturarbeiten benutzt. Der Tunnel wird mit modernster Sicherheitstechnik ausgestattet, um Passagieren und Personal der Züge besten Schutz zu gewährleisten.
Das Projekt soll insgesamt nicht mehr als 10,5 Milliarden Euro kosten, und schon 2032 in Betrieb gehen. Damit der Tunnel auch genutzt werden kann, müssen die Gleise dorthin führen. Italien und Österreich sind hier beim Bau vorangeprescht. Der deutsche Teil des Brenner Nordzulaufs ist hingegen noch nicht einmal fertig geplant. Dabei ist dieser Teil essenziell für die Anbindung von Bayern und ganz Europa. Hier muss schnell eine Lösung für den Ausbau gefunden werden, die Lärm- und Naturschutz berücksichtigt.
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