Der “Grüne Wanninger” wurde dieses Jahr zum 30. mal vergeben, diesmal an den Erinnerungsort BADEHAUS.
Der Kulturpreis „Der Grüne Wanninger“, der seit 1988 von der oberbayerischen Bezirkstagsfraktion der GRÜNEN verliehen wird, ist inzwischen ein eigenständiges Markenzeichen Grüner Kulturarbeit.
Der Namensgeber, der Buchbinder Wanninger aus einem gleichnamigen Stück von Karl Valentin, möchte nur eine einfache telefonische Auskunft. Dabei gerät er in die Mühlen der Verwaltung, wird immer weiter gereicht, um am Schluss zu erfahren, dass er doch am nächsten Tag anrufen möge. Wer kennt nicht den Schlussseufzer von Valentin “Saubande, dreckade”?
Der Kulturpreis soll dazu ermutigen, nicht aufzugeben und sichtbare Akzente zu setzen für die Themen, die man wichtig findet. Kunst und Kulturförderung verstehen wir GRÜNE als Auftrag, insbesondere dort zu fördern, wo Zeitgeist und Kommerz nicht hinreichen, und wir wollen vor allem die soziale und politische Dimension würdigen.
Erinnern, mahnen, bilden, Räume für Diskussionen anbieten — all das zeichnet den Verein mit seiner Vorsitzenden Dr. Sibylle Krafft aus, so dass die Wahl für die Auszeichnung nach einem Besuch im BADEHAUS für die Grüne Bezirkstagsfraktion nicht schwer fiel. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert.
Im September 2012 wurde der Verein „Bürger fürs BADEHAUS Waldram-Föhrenwald e. V.“ gegründet. Mitglieder des „Historischer Verein Wolfratshausen e. V.“ und der „Siedlungsgemeinschaft Waldram“ taten sich zusammen, um das historische Gebäude am Kolpingplatz vor dem Abriss zu retten und dort eine Begegnungs- und Dokumentationsstätte aufzubauen. Zeugnisse der Waldramer Geschichte wurden gesammelt, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In mehr als 17.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurde mit professioneller Hilfe sowie staatlicher und kommunaler finanzieller Unterstützung das Gebäude grundsaniert und zum Museum umgestaltet. Heute ist das 2018 eröffnete BADEHAUS ein lebendiger Ort der Erinnerung, der Begegnung und des Lernens.
“Ich freue mich sehr für das BADEHAUS und das unermüdliche Engagement von Frau Dr. Krafft, dass dieses wichtige Projekt den Preis erhalten hat. Aber noch viel wichtiger ist eine dauerhafte institutionelle Förderung. Diese haben wir in einem fraktionsübergreifenden Antrag zusammen mit SPD und FDP für den Haushalt 2023 in Höhe von 100 000 Euro beantragt, um dem Verein Planungssicherheit zu geben und die Finanzierung fester Stellen zu gewährleisten. Leider wurde dieser Antrag von CSU und FW abgelehnt; der Verein erhielt nur eine Einmalzahlung von 30 000 Euro. Wir werden dranbleiben!”
Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Preisverleihung von den Bavarian Immigrants. Viele interessante Gespräche gab es im Anschluss bei einem leckeren Buffet.
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