Fort­set­zung der Haushaltsberatungen

Ein­zel­plan 15 – Wis­sen­schaft und Kul­tur – Staats­mi­nis­ter Blume

v.l. Staats­mi­nis­ter Blu­me, Vor­sit­zen­der des Haus­halts­aus­schus­ses Zell­mei­er, stv. Vor­sit­zen­de des Haus­halts­aus­schuss’ Köhler

Ent­schei­dend für den Wohl­stand von heu­te, mor­gen und über­mor­gen wird sein, wie wir unse­re Bil­dungs­land­schaft, hier unse­re Hoch­schu­len, aus­stat­ten. Es braucht ganz drin­gend eine bes­se­re struk­tu­rel­le Finan­zie­rung der Uni­ver­si­tä­ten jen­seits der Leucht­turm­pro­jek­te wie High­tech Agen­da. Noch immer wer­den man­che Hoch­schu­len im Regen ste­hen gelas­sen, vie­le Gebäu­de sind maro­de, die Bau­sub­stanz erschre­ckend. Des­halb sto­cken unse­re Ände­rungs­an­trä­ge die Etats für Sanie­rung (plus 100 Mio Euro und 200 Mio Euro Ver­pflich­tungs­er­mäch­ti­gung für die nächs­ten Jah­re), für Bau­un­ter­halt (plus 25 Mio Euro) sowie für die ener­ge­ti­sche Sanie­rung zur Kli­ma­neu­tra­li­tät (plus 50 Mio Euro und 100 Mio Euro Ver­pflich­tungs­er­mäch­ti­gung) auf.

Die Grund­fi­nan­zie­rung muss auf­ge­stockt wer­den (50 Mio Euro und 100 Mio Euro VE) und die Stu­die­ren­den­wer­ke gestärkt (15 Mio Euro). Wei­te­re Anträ­ge von uns betref­fen die Freie Kul­tur, den Denkmalschutz.

Ein wich­ti­ger Antrag war der gemein­sa­me Antrag von SPD, Grü­ne, FDP zu Sing- und Musik­schu­len. Trotz einer Zusa­ge des Minis­ters und der unum­strit­te­nen Wich­tig­keit der Musik­schu­len, ins­be­son­de­re für ihre Mit­wir­kung bei der Ganz­ta­ges­be­treu­ung in Schu­le und Kita, stan­den zu wenig Mit­tel im Plan. Nach unse­rer Bericht­erstat­tung erziel­te die demo­kra­ti­sche Oppo­si­ti­on einen außer­ge­wöhn­li­chen Erfolg noch direkt in der Sit­zung: Die CSU hat ihren eige­nen Antrag (250.000 Euro) ohne Tisch­vor­la­ge spon­tan um 200.000 Euro erhöht und der Minis­ter sag­te wei­te­re 550.000 Euro aus Res­ten zu. So ist wenigs­tens eine Mil­li­on Euro mehr für die Sing- und Musik­schu­len her­aus­ge­kom­men – alles wegen unse­rer Initiative.

Grü­ne Ände­rungs­an­trä­ge EPL 15

Ein­zel­plan 11 – Obers­ter Rech­nungs­hof – Prä­si­dent Hillenbrand

v.l. Prä­si­dent des ORH Hil­len­brand Vor­sit­zen­der des Haus­halts­aus­schus­ses Zell­mei­er, stv. Vor­sit­zen­de des Haus­halts­aus­schuss’ Köhler

 

Der Obers­te Rech­nungs­hof beleuch­tet die all­ge­mei­nen Staats­fi­nan­zen, berich­tet, berät und emp­fiehlt. Damit ist er auch prä­ven­tiv tätig, um zu mahnen,

mit Steu­er­geld sorg­sam umzu­ge­hen. Der Etat für die Prü­fun­gen des ORH ist dabei stets spar­sam, im Dienst­ge­bäu­de am Eng­li­schen Gar­ten wur­den in die­sem Win­ter vor­bild­lich 20% an Heiz­ener­gie und 17% an Strom gespart. Dies und der Etat des Land­tags­amts sind die ein­zi­gen bei­den Etats, denen wir unein­ge­schränkt zustimmen.

 

 

Ein­zel­plan 12 — Umwelt und Ver­brau­cher­schutz – Staats­mi­nis­ter Glauber

v.l. Staats­mi­nis­ter Glau­ber, Vor­sit­zen­der des Haus­halts­aus­schus­ses Zell­mei­er, stv. Vor­sit­zen­de des Haus­halts­aus­schuss’ Köhler

Umwelt und Ver­brau­cher­schutz sind wahr­lich nicht der Schwer­punkt der bis­he­ri­gen Staats­re­gie­rung. Trotz der aktu­el­len Kri­sen, die die Her­aus­for­de­run­gen deut­lich zei­gen, ste­hen hier nur kläg­li­che Mit­tel im Haus­halts­plan. Für die Bewäl­ti­gung des Arten­schut­zes, für den Schutz unse­res Trink­was­sers, für die Reak­ti­on auf die Kli­ma­kri­se braucht es drin­gen­de Maß­nah­men und die­se wer­den Geld kos­ten. Wie sichern wir den Tier- und Pflan­zen­ar­ten das Über­le­ben? Aus der Diver­si­täts­stra­te­gie wur­de bis 2020 kein Ziel erreicht! Wie so oft, wur­de viel ange­kün­digt, aber wenig gemacht. 57 Cent pro Bür­ger wer­den für die Kli­ma­neu­tra­li­tät ein­ge­setzt – das wird nicht rei­chen! Unse­re Ände­rungs­an­trä­ge zie­len auf die Natu­ra 2000 Gebie­te, auf die Umset­zung der Was­ser­rah­men­richt­li­nie, auf Land­schafts­schutz­ge­bie­te und Stär­kung der Umwelt- und Naturschutzbehörden.Wieder ein­mal for­dern wir ein Was­ser­ent­nah­me­ent­gelt, das es bereits in 13 Bun­des­län­dern gibt. Es geht um die gewerb­li­che Ent­nah­me zur Pro­fi­ter­zie­lung. Bis­her wird nicht ein­mal gemes­sen, wie­viel Grund­was­ser täg­lich ent­nom­men wird. Ange­sichts der Was­ser­knapp­heit, den Dür­ren in Fran­ken und sin­ken­der Grund­was­ser­pe­gel muss das schleu­nigst ange­gan­gen werden.

Grü­ne Ände­rungs­an­trä­ge EPL 12

Ein­zel­plan 16 – Digi­tal­mi­nis­te­ri­um – Staats­mi­nis­te­rin Gerlach

An sich wäre das The­ma Digi­ta­li­sie­rung so wich­tig, aber in Bay­ern bleibt der Ein­zel­plan 16 ein Mini-Res­sort mit wenig Mit­teln. Die digi­ta­le Ver­wal­tung ist vie­len Län­dern bes­ser. Es fehlt ein­fach das gro­ße Gan­ze, der poli­ti­sche Wil­le, wirk­lich gro­ße Stra­te­gien statt Ein­zel­pro­jek­ten zu schaffen.

Grü­ne Ände­rungs­an­trä­ge EPL 16

Ein­zel­plan 02 – Staats­kanz­lei – Staats­mi­nis­ter Herrmann

End­lich gab es mal kei­ne Erhö­hung der Stel­len­an­for­de­run­gen in der Staats­kanz­lei. In den letz­ten Jah­ren wur­den unter Minis­ter­prä­si­dent Söder in der Staats­kanz­lei Spie­gel­res­sorts zu jedem Minis­te­ri­um stark aus­ge­baut, so dass die „Ress­ort­ho­heit“, also die Eigen­stän­dig­keit der Minis­te­ri­en, stark beschnit­ten wurde.

Uns ist in den Ände­rungs­an­trä­gen wich­tig, die Pro­jekt­för­de­rung von Eure­gio, der Zusam­men­ar­beit in den Grenz­re­gio­nen, ins­be­son­de­re zu Tsche­chi­en, auf eine insti­tu­tio­nel­le För­de­rung umzu­stel­len. Zudem wol­len wir mehr Mit­tel für das Inter­rail­ti­cket für jun­ge Leu­te, damit kei­ne Bewerber*innen mehr leer aus­ge­hen, wenn sie mit die­sem Ticket unse­re Nach­bar­län­der ken­nen­ler­nen wollen.

Grü­ne Ände­rungs­an­trä­ge EPL 2

Ein­zel­plan 09 – Woh­nen, Bau­en, Ver­kehr – Staats­mi­nis­ter Bernreiter

Auch in die­sem Ein­zel­plan stel­len wir Ände­rungs­an­trä­ge, um den staat­li­chen Gebäu­de­be­stand, der stark abge­nutzt und sanie­rungs­be­dürf­tig ist, zu ertüch­ti­gen und die Bau­sub­stanz zu erhal­ten: 75 Mio Euro für Gebäu­de­un­ter­halt und 25 Mio Euro für die ener­ge­ti­sche Sanie­rung staat­li­cher Gebäude.

Für den Woh­nungs­bau for­dern wir 100 Mio Euro für Hei­zungs­tausch und ener­ge­ti­sche Sanie­rung, 30 Mio Euro mehr für den sozia­len Woh­nungs­bau, 25 Mio Euro, um das Baye­ri­sche Städ­teb auf­ör­de­rungs­pro­gramm kli­ma­fit zu machen – bei­spiels­wei­se für die Begrü­nung von Gebäu­de­fas­sa­den und Dächern. Für den Sanie­rungs­be­darf bei kom­mu­na­len Bädern stel­len wir 30 Mio Euro ein.

Die Bun­des­re­gie­rung gibt 14,5 Mrd Euro für den sozia­len Woh­nungs­bau, davon 389 Mio Euro nach Bay­ern. D.h. ohne die Bun­des­mit­tel wür­de Bay­ern noch nicht ein­mal eine Mil­li­ar­de in den drin­gend benö­tig­ten sozia­len Wohn­raum ste­cken. Der Bestand geför­der­ten Wohn­raums ist in Bay­ern zuletzt sogar gesunken.

Ein wei­te­rer gro­ßer Bereich wäre in die­sem Res­sort die Mobi­li­tät, dazu auch unse­re Anträ­ge für die Schie­ne (Elek­tri­fi­zie­rung von Bahn­stre­cken), für Rad­schnell­weg­ver­bin­dun­gen, All­tags­rad­ver­kehr und Fahr­rad­ab­stell­an­la­gen, für den Bus­ver­kehr, für Ver­kehrs­ver­bün­de und Zugbestellungen.

Unklar ist die Mit­tel­ver­wen­dung des 365-Euro-Tickets, wenn das bun­des­wei­te 49-Euro-Ticket ein­ge­führt wer­den soll. In Bay­ern soll es dar­über­hin­aus ein 29 ‑Euro Ticket für Aus­zu­bil­den­de und Stu­die­ren­de ab Herbst 2023 geben.

Grü­ne Ände­rungs­an­trä­ge EPL 9

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