Sechs Initiativen sind heuer für ihr gesellschaftliches Engagement mit dem Oberbayerischen Integrationspreis geehrt worden. Ausgezeichnet wurden Initiativen aus Landsberg am Lech, München, Rosenheim, Unterföhring und Weßling bei Starnberg. Alle setzen sich in verschiedener Ausrichtung für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und von Geflüchteten ein.
Ich habe mich besonders gefreut, dass aus “meinen” Landkreisen München und Rosenheim gleich mehrere Initiativen ausgezeichnet wurden.
Ein Ukraine-Sonderpreis ging an die Mittelschule Feldkirchen-Westerham: Die gesamte Lehrerschaft hat sich seit Anfang März 2022 für eine umfassende Integration der ukrainischen Flüchtlings-Kinder eingesetzt, unter anderem mit Mittagsbetreuung, einer psychologischen Begleitung sowie Freizeitangeboten. Insgesamt seien bislang 48 ukrainische Kinder gut in den Schulalltag integriert worden, auch mithilfe von drei ukrainischen Lehrkräften. Hier wurde einfach angepackt und nicht lange abgewartet — ein Vorbild für uns alle!
Die Preise sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert.
Claudia Köhler freute sich, an der Veranstaltung teilzunehmen: “Mir geht das Herz auf, wenn ich so vielen aktiven positiven Menschen begegnen kann. Sie sind es, die mit ihren Initiativen und ihrer Solidarität, das Zusammenwachsen der Gesellschaft befördern und damit die Demokratie stärken. Sie sind es, die unsere Gesellschaft lebenswert machen und die beste Seite unseres Bayerns zeigen.”
Zwei der Preisträger*innen möchte ich besonders herausgreifen:
Das Projekt „Bewegung im Westen“ bietet für Kinder und Jugendliche ein offenes Sportangebot im Sozialraum West der Stadt Rosenheim. Ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und Übungsleiter – meist mit Migrationshintergrund – bieten kostenlose Sportangebote auf Bolzplätzen und in Schulen an, von Fußball über Kickboxen bis zu einer offenen Fitnessgruppe.
Das einfache und niederschwellige Angebot wirkt wie ein Türöffner gerade für Kinder aus Migrant*innenfamilien, die einen Beitritt in einen Sportverein oftmals scheuen. Das unkomplizierte Trainingsangebot des Projekts wird hochgeschätzt und gut angenommen. Die Startklar Rosenheim Ebersberg gGmbH kooperiert dabei erfolgreich mit der Bürgerstiftung Rosenheim und den Ehrenamtlichen im Bürgerhaus E‑Werk: die Kinder erhielten dadurch gespendete Trainingsanzüge und Brotzeiten. Im Gegenzug kümmern sich die teilnehmenden Kinder regelmäßig um die Säuberung der Bolzplätze. Ein Geben und Nehmen zugunsten der Gemeinschaft!
(Übrigens hatte ich an einer der Initiativen der Sozialen Stadt im Corona-Jahr meine Diätenerhöhung gespendet, um weitere Projekte zu ermöglichen.)
Der Helferkreis Unterföhring im Landkreis München hat seit seiner Gründung 2016 das Motto “Integration durch Sprache” in den Mittelpunkt seines Engagements gestellt. Ein Kreis von rund 50 Helferinnen und Helfern kümmert sich um alle Geflüchteten, die die deutsche Sprache erlernen wollen und sich damit ihre Chancen, in der deutschen Gesellschaft anzukommen und auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, erhöhen. Der Helferkreis bietet Deutschkurse mit unterschiedlichen Einstiegniveaus an, je nach Wissenstand der Geflüchteten: Alphabetisierungskurse für Analphabeten, Vorbereitungskurse für Berufsschulen, Prüfungsbegleitung für Berufsschülerinnen und ‑schüler sowie vorbereitende Deutschkurse für Kinder. Der Helferkreis finanziert die Lehrmittel durch Spenden. Viele betreute Azubis haben z. T. schon ihre Prüfung abgeschlossen und Arbeit gefunden. Die Ehrenamtlichen sind fest entschlossen, ihre erfolgreiche Arbeit – nach nun schon sieben Jahren – weiter fortzusetzen.
“Wir sollten viel mehr hinhören und hinschauen auf die vielen gelungenen Projekte, viel mehr, als Preise vergeben werden konnten. Als Vorbild gilt, was gelingt und nicht, was nicht gelingt!”
Das Projektvideo zu „Bewegung im Westen“ finden Sie hier
Medienecho:
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