Part­ner im MVV: Bus­rei­sen Geldhauser 

Letz­te Woche besuch­ten Clau­dia Köh­ler, MdL und Dr. Mar­kus Büch­ler, MdL das Bus­un­ter­neh­men Geld­hau­ser in Hofol­ding. 1978 begann die Fir­men­ge­schich­te des Fami­li­en­un­ter­neh­mens mit eini­gen Klein­bus­sen, deren Zahl inzwi­schen auf 380 gestie­gen ist. Dar­über hin­aus sind 200 Omni­bus­se im Ein­satz, z.B. auf Lini­en im Münch­ner Ver­kehrs­ver­bund (MVV). Geschäfts­füh­rer Mar­tin Geld­hau­ser tausch­te sich mit den Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten über die momen­ta­nen Her­aus­for­de­run­gen für die Bran­che aus und gab inter­es­san­te Ein­bli­cke in die Arbeitsabläufe.

Fast 800 Ange­stell­te sind für Geld­hau­ser im Ein­satz und das Unter­neh­men ist stän­dig auf der Suche nach wei­te­ren Mitarbeiter*innen, auch im Aus­land. Neben Unter­stüt­zung bei den Anmel­de­for­ma­li­tä­ten, ange­bo­te­nen Deutsch­kur­sen und kos­ten­lo­sen Füh­rer­schein­schu­lun­gen ist vor allem bezahl­ba­rer Wohn­raum uner­läss­lich bei der Mitarbeiter*innenakquise. Mit eige­nen Miet­un­ter­künf­ten in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Arbeits­ort kön­nen die Ange­stell­ten zu güns­ti­gen Kon­di­tio­nen woh­nen. Neben dem knap­pen Wohn­raum gibt es aller­dings noch einen wei­te­ren Grund, der Fach­kräf­te in ande­re Regio­nen zieht: die Tarif­kon­di­tio­nen inner­halb Deutsch­lands sind extrem unter­schied­lich. Wäh­rend in ande­ren Bun­des­län­dern der Stun­den­lohn in den letz­ten Jah­ren deut­lich gestie­gen ist, hinkt die tarif­li­che Ent­wick­lung in Bay­ern hinterher.

„Es braucht drin­gend bezahl­ba­ren Wohn­raum und bes­se­re Bezah­lung in den baye­ri­schen Ver­kehrs­ver­bün­den, damit wir kon­kur­renz­fä­hig blei­ben zu ande­ren Regio­nen. Ein Bus ohne Busfahrer*in bringt die Ver­kehrs­wen­de nicht vor­an!“, so Dr. Mar­kus Büchler. 

Zudem kom­men die Aus­wir­kun­gen des Krie­ges auch bei den Bus­un­ter­neh­men an. Die Kos­ten für Die­sel stie­gen um über 100%, so dass Berei­che in der Bran­che unren­ta­bel wer­den. Eini­ge Unter­neh­men hät­ten schon Insol­venz ange­mel­det, so Geld­hau­ser. Zwar wur­de von der Staats­re­gie­rung die Die­sel­so­fort­hil­fe zuge­sagt, aller­dings nicht für alle Ein­satz­be­rei­che, die Geld­hau­ser bedient.

„Das Kul­tus­mi­nis­te­ri­um muss hier unbe­dingt schnell gegen­über den Unter­neh­men klä­ren, dass die Sofort­hil­fe auch für Schul­bus­fahr­ten für Men­schen mit Behin­de­rung gezahlt wird. Die Fir­men hän­gen momen­tan noch in der Luft, bei solch exis­ten­zi­el­len Fra­gen kommt es auf schnel­les Han­deln an!“ so Clau­dia Köhler 

Um für die Zukunft gewapp­net zu sein, inves­tiert Mar­tin Geld­hau­ser viel in alter­na­ti­ve Antrie­be, wie er erklär­te. Neben der E‑Mobilität setzt er auf Was­ser­stoff. Nächs­tes Jahr wer­den sie­ben wei­te­re Was­ser­stoff­bus­se zur Flot­te hin­zu­kom­men. Den Vor­teil sieht er beim Was­ser­stoff vor allem dar­in, dass er vor Ort die Bus­se schnell tan­ken kann. Im Gegen­satz zu E‑Bussen, die wäh­rend der Lade­dau­er nicht nutz­bar sind und als Ersatz­fahr­zeu­ge aus­fal­len, kön­nen Was­ser­stoff­bus­se schnell wie­der ein­satz­fä­hig sein.

„Die poli­ti­schen Vor­ga­ben müs­sen offen sein für ver­schie­de­ne alter­na­ti­ve Antrie­be. Wich­tig ist, dass sie pra­xis­taug­lich sind und für die Bus­un­ter­neh­men gut umsetz­bar sind. Statt der star­ren Fest­le­gung auf eine bestimm­te Antriebs­art soll­ten gene­rel­le Quo­ten für alle Bus­ar­ten ein­ge­führt wer­den, bei Low-Ent­ry-Bus­sen fehlt die­se noch völ­lig, das darf nicht sein!“ so Mar­kus Büchler. 

Vie­len Dank für die inter­es­san­ten Ein­bli­cke und das auf­schluss­rei­che Gespräch sowie alles Gute für die Zukunft!

 

 

 

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