Wie sieht die Staatsregierung die geplante Erschließung eines Gasfeldes in Halfing (Landkreis Rosenheim) in Bezug auf den Erhalt von Moorgebieten, wie ist dieses Projekt zur Förderung fossiler Brennstoffe vereinbar mit den Pariser Klimazielen und wie ist der weitere Zeitplan im Genehmigungsverfahren.
Antwort des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
Ein deutsches Erdgas- und Erdölunternehmen plant die Wiedererschließung der bis 1996 in Förderung befindlichen Erdgaslagerstätte Irlach bei Halfing nördlich des Chiemsees. In der Lagerstätte werden von dem Unternehmen noch ca. 1,3 Mrd. m³ Erdgas vermutet, die in einer Produktionszeit von 10–15 Jahren gefördert werden sollen. Produktionsbeginn soll April 2023 sein. Mit Einreichen erster Unterlagen im Frühjahr zur Umweltverträglichkeits-Vorprüfung bei der Regierung von Oberbayern, Bergamt Südbayern, startete das Genehmigungsverfahren. In Abhängigkeit vom Ergebnis der UVP-Vorprüfung, das in Kürze erwartet wird, werden Genehmigungsunterlagen
für die Zulassung der Bohrung über das bergrechtliche Betriebsplanverfahren eingereicht oder es ist eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung mit Planfeststellungsverfahren erforderlich. Hierbei werden mögliche Auswirkungen auf die verschiedenen Schutzgüter, wie Lebensräume, Pflanzen, Tiere, Boden, Klima usw. untersucht. Relevant sind hierbei auch die Einflüsse auf nahegelegene Moorstandorte. Die Gesamtabwägung bleibt dem nachfolgenden Genehmigungsverfahren vorbehalten.
Hinsichtlich der Erfüllung der Pariser Klimaziele hat die Förderung fossiler Brennstoffe grundsätzlich nachteilige Wirkung; gleichwohl wird Erdgas für einen Übergangszeitraum als Brückentechnologie zu klimafreundlicheren Energiequellen und zur Sicherung der Energieversorgung notwendig sein. Erdgas ist dabei gerade mit Blick auf die Klimabilanz gegenüber alternativen fossilen Energieträgern wie Kohle und Öl vorzugswürdig. Die potentielle Gewinnung des Erdgases in Halfing fällt in das Zeitfenster, in dem Erdgas als Brückentechnologie in Deutschland noch gebraucht wird.
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