Im Vorfeld der Genehmigung und der Inbetriebnahme des Garchinger Forschungsreaktors wurde mit dem medizinischen Nutzen durch
die Neutronentherapie zur Krebsbehandlung versucht gesellschaftliche Akzeptanz für den Betrieb des FRM II zu schaffen. Deshalb frage ich und mein Kollege
Markus Büchler, inwieweit die Erwartungen in die Behandlungsmöglichkeiten erfüllt wurden.
Hier die Antwort des Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst:
In den vergangenen 15 Jahren konnte darüber hinaus auch in der Radiotherapie eine rasante Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten erreicht werden. Dadurch erzielen alternative radiotherapeutische Methoden heute weitgehend vergleichbare therapeutische Erfolge auch bei Tumorerkrankungen, bei denen Neutronen sich ehemals überlegen zeigten. Aus diesem Grund hat sich der Schwerpunkt der medizinischen Anwendungen
des FRM II inzwischen zunehmend auf die Produktion von diagnostischen und kurativen Radioisotopen verlagert. Beispielhaft können etwa die trägerfreie Produktion von Lu-177 für die Behandlung endokriner Tumore und Ho-166 dotierte Nanopartikel zur lokalen Bestrahlung von Lebertumoren genannt werden. In naher Zukunft wird am FRM II außerdem das für die medizinische Diagnose unabdingbare Isotop Mo-99/Tc ‑99m hergestellt werden.
Da die EG-Konformitätsbescheinigung für die Neutronentherapieanlagedurch die TÜV SÜD Product Service GmbH im November 2006 ausgestellt wurde, beziehen sich die nachfolgenden Antworten abweichend von der Anfrage nicht auf den Zeitraum ab 2005, sondern erst ab 2007.
Von 2016 bis 2018 wurden technische Verbesserungen des Strahlplatzes und damit einhergehende Messungen zur Qualitätssicherung durchgeführt.
Im Jahr 2019 stand der FRM II wegen Unterbrechung in der Versorgung mit Brennelementen nicht zur Verfügung.
Die Anfrage und Antwort im Wortlaut finden Sie hier SA Krebsbehandlung Garching Antwort
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