Darf ich vorstellen: Diese fünf tierischen Superhelden machen Pestizide überflüssig: Marienkäfer, Florfliege, Schwebefliege, Schlupfwespe und Raubmilbe, besser bekannt als: Nützlinge! Im Gartencenter Seebauer präsentierte der Bayerische Gärtnerei-Verband mit Partnern wie der LFL — bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, der Hochschule Weihenstephan die Forschungserfolge in der Schädlingsbekämpfung: Die hungrige Florfliege frisst in 18 Tagen 500 Larven, die Raubmilbe wandelt Schädlingseier kurzerhand in ihre eigenen Eier um und der Marienkäfer ist ein besonders effizienter Glücksbringer.
Ich habe mich sehr gefreut, bei diesem Aktionsstart “Tag des Nützlings” als Abgeordnete dabei zu sein. In meinem Grußwort lobte ich die Haltung der Gärtnerei-Vertreter*innen: Nicht lange jammern, sondern mit gutem Beispiel vorangehen und als Multiplikator*innen über Erfolge berichten.
In der Gärtnerei Seebauer konnte der Einsatz von Spritzmitteln bei der Rosenzucht bereits um 85–90% reduziert werden, berichtet Bernhard Gerstenkorn, geschäftsführender Inhaber vom Gartencenter Seebauer. Und das bedeutet: Besseres Klima in den Gärtnereien, keine Chemie an den Pflanzen und kein Krebsrisiko mehr. Seinen Mitarbeiter*innen lässt er in der Nützlings-Forschung freie Hand. Fehler sind erlaubt, denn schließlich beschreitet man hier Neuland. Vor zwei Jahren, als erst wenige über Bienensterben und Glyphosat nachdachten, startete das Vorreiterprojekt „Natürlich mit Nützlingen“, das heute 80 Gärtnereien umfasst. Quasi “Evolution live”, wie Herr Hornburger von der Nützlings-Lieferanten-Firma sagt. “Der/Die Kleingärtner*in ist oft der größte Schädling im eigenen Garten beim Anlegen von Kiesgärten und penibel sauber angelegten Beeten”, so ein Verbandsvertreter. Es braucht also mehr Aufklärung. Der Blick in die Gärtnereien ist wichtig: Der Klimawandel bereitet ihnen genauso viele Probleme wie Landwirt*innen, deren Lobby aber viel präsenter ist. Seit etwa sechs Jahren wird die Gärtnerei bei Seebauer immer nachhaltiger: Die Körnung der Erde hat sich verändert, plastikfreie recyclebare Blumentöpfe kommen zum Einsatz. Ein nächster Schritt ist die natürliche Düngung.
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