Bild: Steckerlfisch, CC BY-SA 3.0

Anfra­ge zum Ple­num: Kei­ne Pes­ti­zi­de in Naturschutzgebieten

Mei­ne Anfra­ge für mei­ne Betreu­ungs­stimm­krei­se Land­kreis Mün­chen, Land­kreis Rosen­heim und Land­kreis Eich­stätt zeigt, dass selbst Natur­schutz­ge­bie­te in Bay­ern vor dem Ein­satz von Pes­ti­zi­den nicht sicher sind. Eigent­lich soll­te die­se höchs­te Schutz­ka­te­go­rie des Natur­schutz­rech­tes die Arten­viel­falt sichern. Aber in eini­gen Natur­schutz­ge­bie­ten Bay­erns ist der Ein­satz nicht in den Ver­ord­nun­gen ver­bo­ten, so z.B. im „Natur­schutz­ge­biet Vogel­frei­stät­te süd­lich der Fisch­tei­che der mitt­le­ren Isar“ im Land­kreis Mün­chen, im „Natur­schutz­ge­biet Fraunö­der Filz“, „Natur­schutz­ge­biet Küh­wam­pen­moor“, „Natur­schutz­ge­biet Mur­ner Filz“ und „Natur­schutz­ge­biet Irl­ha­mer Moos“ im Land­kreis Rosen­heim sowie im „Natur­schutz­ge­biet Gungol­din­ger Wachol­der­hei­de“ und „Natur­schutz­ge­biet Tro­cken­hän­ge bei Dolln­stein“ im Land­kreis Eichstätt.

Die ande­ren Natur­schutz­ge­biets­ver­ord­nun­gen der Land­krei­se Mün­chen, Rosen­heim und Eich­stätt ent­hal­ten dif­fe­ren­zier­te Ver­bo­te, aber teil­wei­se auch Aus­nah­me­re­ge­lun­gen. Über den Ein­satz und die Art von Pes­ti­zi­den lie­gen kei­ne Infor­ma­tio­nen vor. So eine Ant­wort fin­de ich unge­nü­gend. Die Staats­re­gie­rung müss­te doch wis­sen, ob und wie­viel Pes­ti­zi­de ein­ge­setzt wer­den – in einem Natur­schutz­ge­biet! Dort gehö­ren Pes­ti­zi­de grund­sätz­lich ver­bo­ten. Dies zeigt wie­der ein­mal, dass das baye­ri­sche Natur­schutz­recht bedenk­li­che Lücken hat und drin­gend ergänzt wer­den muss. Höchs­te Zeit, das Volks­be­geh­ren „Arten­viel­falt und Natur­schön­heit in Bay­ern – Ret­tet die Bie­nen!“ ab dem mor­gi­gen Don­ners­tag 31.1. zu unter­stüt­zen, damit auch im Baye­ri­schen Natur­schutz­ge­setz der Ein­satz bzw. der Nicht­ein­satz von Pes­ti­zi­den ver­an­kert wird.

Im Geset­zes­vor­schlag wird gefor­dert, dass nach Art. 23 fol­gen­der Art. 23a ein­ge­fügt wird:

  1. Die Anwen­dung von Pes­ti­zi­den (Pflan­zen­schutz­mit­tel und Bio­zi­de) gemäß Arti­kel 3 Num­mer 10 der Richt­li­nie 2009/128/EG des  Euro­päi­schen Par­la­ments und des Rates vom 21. Okto­ber 2009 über einen Akti­ons­rah­men der Gemein­schaft für die nach­hal­ti­ge Ver­wen­dung von Pes­ti­zi­den (ABl. L 309 vom 24. Novem­ber 2009, S. 71) in der jeweils gel­ten­den Fas­sung ist in Natur­schutz­ge­bie­ten, in gesetz­lich geschütz­ten Land­schafts­be­stand­tei­len und in gesetz­lich geschütz­ten Bio­to­pen außer­halb von inten­siv genutz­ten land- und fische­rei­wirt­schaft­li­chen Flä­chen verboten.
  2. Die Natur­schutz­be­hör­de kann die Ver­wen­dung die­ser Mit­tel zulas­sen, soweit eine Gefähr­dung des Schutz­zwecks der in Satz 1 genann­ten Schutz­ge­bie­te oder geschütz­ten Gegen­stän­de nicht zu befürch­ten ist.
  3. Wei­ter­ge­hen­de Vor­schrif­ten blei­ben unberührt.

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