GBW-Woh­nun­gen ste­hen auch im Land­kreis zum Wei­ter­ver­kauf — Kri­tik an Spekulation

Anders als von der Staats­re­gie­rung kol­por­tiert, könn­te sich dem­nächst für vie­le Mie­te­rin­nen und Mie­ter der ehe­ma­li­gen GBW-Woh­nun­gen etwas ändern: Näm­lich ihr Ver­mie­ter und die Miet­be­din­gun­gen, z.B. die Höhe der Mie­te. Denn auch im Land­kreis Mün­chen ste­hen trotz gra­vie­ren­den Wohn­raum­man­gels ehe­ma­li­ge GBW-Woh­nun­gen zum Wei­ter­ver­kauf an.

117 Ein­hei­ten mit 1- bis 4‑Zimmerwohnungen ste­hen in der Gemein­de in Neu­bi­berg im Süden des Land­krei­ses Mün­chen zum Ver­kauf. „Damit pas­siert das, wovor die Grü­nen immer gewarnt hat­ten: Die Woh­nun­gen wur­den zum Kapi­tal­an­la­ge­ob­jekt“, so Köh­ler. Einen lebens­lan­gen Kün­di­gungs­schutz erhal­ten laut Sozi­al­char­ta nur älte­re und behin­der­te Mie­te­rin­nen und Mie­ter, die schon vor dem Ver­kauf in den Objek­ten gewohnt hatten.

„Ich bin erschüt­tert, dass die­ser unsäg­li­che Deal des ehe­ma­li­gen Finanz­mi­nis­ters Söder bis in den Land­kreis Mün­chen reicht. Unse­re Land­kreis­bür­ge­rin­nen und ‑bür­gern suchen drin­gend nach Wohn­raum und hier wer­den an Inves­to­ren Woh­nun­gen ver­kauft, die erst 2002 erbaut wur­den, um maxi­ma­len Pro­fit zu erzie­len. Der Staat hät­te hier die Mög­lich­keit und die Pflicht gehabt, die Woh­nun­gen nicht aus der Hand zu geben und erschwing­li­che Mie­ten zu garan­tie­ren. Wir brau­chen uns nicht zu wun­dern, wenn Erzie­he­rin­nen, Pfle­ge­rin­nen und ande­re Men­schen in Sozi­al­be­ru­fen hier nicht mehr arbei­ten kön­nen und wol­len,“ sagt Grü­nen-Land­tags­kan­di­da­tin Clau­dia Köhler.

Trotz­dem kön­nen sich die Mie­te­rIn­nen in Neu­bi­berg noch glück­lich schät­zen, denn anders­wo ver­dich­tet die GBW die Grund­stü­cke, um damit noch mehr Pro­fit aus dem Immo­bi­li­en­be­stand her­aus­zu­ho­len und den Besitz zu ver­sil­bern. Die neu­en Inha­ber der GBW sind unter Füh­rung der Patri­zia ein Kon­sor­ti­um aus Ver­si­che­rungs­wer­ken und Spar­kas­sen, die ihren Mit­glie­dern sta­bi­le Ren­di­ten garan­tie­ren müs­sen. Ins­ge­samt wur­den vom Baye­ri­schen Staat 33.000 Woh­nun­gen an die Patri­zia verkauft.

Hier lesen Sie den Bericht der Süd­deut­schen Zei­tung Land­kreis Mün­chen (grü­nen Link anklicken).

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