Unternehmen mit geflüchteten Mitarbeitern brauchen Planungssicherheit Foto: Süddeutsche Zeitung

“Ein­fach anpa­cken — das wür­de ich mir mal von der Staats­re­gie­rung wünschen!”

Als ehren­amt­li­che Hel­fe­rin hält es mich ein­fach nicht mehr ruhig bei den Ver­laut­ba­run­gen unse­rer Staats­re­gie­rung, die nur der Ver­ängs­ti­gung und letzt­end­lich Spal­tung der Gesell­schaft die­nen, aber mei­ner Mei­nung nach völ­lig an der Pra­xis vor­bei­ge­hen. Wir brau­chen Pla­nungs- und Rechts­si­cher­heit für die Unter­neh­men, men­schen­wür­di­ge Unter­brin­gung, Ver­fah­ren ohne Kor­rup­ti­on und Lügen sowie Unter­stüt­zung für die Kom­mu­nen und Ehren­amt­li­chen vor Ort! Lesen Sie mei­ne Pressemitteilung:

Plä­ne der Staats­re­gie­rung an der Rea­li­tät vorbei

Clau­dia Köh­ler for­dert Unter­stüt­zung für Unter­neh­men und Ehrenamtliche

Die neu­en Plä­ne der Staats­re­gie­rung zur Asyl­po­li­tik sei­en nichts als Stim­mungs­ma­che und Augen­wi­sche­rei. Dies sagt Clau­dia Köh­ler, ehren­amt­li­che Sozi­al­re­fe­ren­tin und Kan­di­da­tin der Grü­nen für die Land­tags­wahl. „Wir brau­chen gera­de in Deutsch­land kei­ne Lager wie die Anker­zen­tren, die die sozia­le Lage vor Ort ver­schär­fen. Son­dern wir brau­chen end­lich Unter­stüt­zung und Pla­nungs­si­cher­heit für die Unter­neh­men, die erfolg­reich geflüch­te­te Men­schen beschäf­ti­gen und mit die­sen Arbeits­kräf­ten rech­nen. Hier soll sich die Staats­re­gie­rung zusam­men mit den Kam­mern und den Land­krei­sen end­lich ein­mal Gedan­ken machen!“

Und Köh­ler muss es wis­sen: Im Land­kreis Mün­chen hat sie 120 Mal Arbeit und Aus­bil­dung für Geflüch­te­te ver­mit­telt. „Vie­le Geflüch­te­te sind jetzt seit drei Jah­ren in Deutsch­land, haben gut Deutsch gelernt und arbei­ten in unbe­fris­te­ter Stel­lung. Die­se Mit­ar­bei­ter zah­len alle ihre Steu­ern, Ren­ten­bei­trä­ge, Kran­ken­ver­si­che­rung. Wenn sie nicht arbei­ten dür­fen, son­dern nur rum­sit­zen müs­sen, kos­tet das den Steu­er­zah­ler wahn­sin­ni­ge Summen.

Die Unter­neh­mer zäh­len auf die­se Ange­stell­ten und fra­gen mich per­ma­nent, wann sie end­lich erfah­ren, ob und wie es wei­ter­ge­hen kann.“

Die baye­ri­schen Unter­neh­men sei­en in Vor­leis­tung gegan­gen, haben die Inte­gra­ti­ons­ar­beit geleis­tet, sich durch büro­kra­ti­sche Absur­di­tä­ten gekämpft, so Köh­ler. Und jetzt, wo die­se Kräf­te eigen­stän­dig arbei­ten kön­nen, herr­sche Unge­wiss­heit für die Fir­men. Man­che bewähr­ten Mit­ar­bei­ter im Land­kreis Mün­chen wür­den sogar weit weg (z.B. an den Chiem­see) ver­legt, so dass der Arbeits­weg nicht mehr zu schaf­fen sei.

Als Gemein­de­rä­tin und Sozi­al­re­fe­ren­tin in Unter­ha­ching weiß Köh­ler, was für eine Her­aus­for­de­rung die Unter­brin­gung von meh­re­ren Hun­dert Men­schen auf einem engen Raum ist. „Schon die Trag­luft­hal­len und Erst­auf­nah­me­ein­rich­tun­gen waren eine Belas­tung für die Gemein­den, zumal vie­le Geflüch­te­te nicht arbei­ten oder ler­nen durf­ten. Das gin­ge uns Deut­schen nicht anders, wenn wir mona­te- oder gar jah­re­lang als ein­zi­ge Pri­vat­sphä­re die Matrat­ze eines Stock­bet­tes hät­ten. Die Ehren­amt­li­chen  haben mit einem Rie­sen-Enga­ge­ment die Lage vor Ort sta­bil gehal­ten. Und in den Anker­zen­tren ist von Tau­send Men­schen die Rede. Unvor­stell­bar!“, so Köhler.

Zudem sei­en die aktu­el­len Pla­nun­gen eine Miss­ach­tung des gro­ßen bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ments. „In Bay­ern haben die Ehren­amt­li­chen ein­fach ange­packt, beim Deutsch­un­ter­richt, beim Ken­nen­ler­nen, beim inter­kul­tu­rel­len Trai­ning, bei der Arbeits­su­che. Ein­fach anpa­cken, das wür­de ich mir mal von der Staats­re­gie­rung wünschen.“

Foto: Süd­deut­sche Zeitung

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