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Cem Özd­emir wirbt für Chan­cen der Digitalisierung

Cem Özd­emir kam bei sei­nem Besuch in Unter­ha­ching gleich zur Sache. Ohne lan­ge Rede stell­te sich der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te der Grü­nen den Fra­gen der etwa 150 Besu­cher im Kubiz. Land­tags­kan­di­da­tin Clau­dia Köh­ler mode­rier­te die Veranstaltung.

Özd­emir, der Vor­sit­zen­der des Ver­kehrs­aus­schus­ses ist, stell­te sei­ne Visi­on zur Lösung der Ver­kehrs­pro­ble­me vor. Sied­lun­gen und Plät­ze müss­ten für die Men­schen zurück­ge­won­nen wer­den, anstatt den Autos so viel öffent­li­chen Raum zu geben. Damit sich alle sau­ber, sicher und lei­se fort­be­we­gen kön­nen müs­se noch viel gesche­hen. Die Vor­bil­der sei­en bei der Bahn die Schweiz, beim Fahr­rad die Stadt Kopen­ha­gen und bei der Elek­tro­mo­bi­li­tät Chi­na. In den letz­ten Jahr­zehn­ten wur­de zu sehr auf den Aus­bau von Stra­ßen gesetzt. Die Deut­schen hät­ten nicht nur das Auto erfun­den, son­dern auch das Fahr­rad, aber noch nicht die fahr­rad­freund­li­che Poli­tik dazu, so Özdemir.

Zur Digi­ta­li­sie­rung befragt, ant­wor­te­te Özd­emir, dass es dabei um weit mehr als um schnel­les Inter­net gehe. Digi­ta­li­sie­rung sei ein kul­tu­rel­ler Ver­än­de­rungs­pro­zess, beton­te Özd­emir. Dar­in war er sich einig mit Clau­dia Köh­ler, die für Lehr­kräf­te und für Kin­der umfas­sen­de Kon­zep­te zur Digi­ta­li­sie­rung, zur Medi­en­kom­pe­tenz und zum Umgang mit Daten for­der­te. Der tief­grei­fen­de tech­no­lo­gi­sche Wan­del in der Indus­trie, in der Mobi­li­tät, im Arbeits­le­ben und im Pri­va­ten müs­se zum Nut­zen der Men­schen und der Umwelt gestal­tet werden.

Özd­emir rief alle Gäs­te auf, sich zu enga­gie­ren und gera­de jetzt auf die Demo­kra­tie acht zu geben. Für Het­ze und Ras­sis­mus gebe es kei­ne Aus­re­de, alle sei­en auf­ge­ru­fen zu wider­spre­chen und demo­kra­ti­sche Poli­tik zu unterstützen.
Zum Schluss ver­riet Özd­emir noch ein Geheim­nis: Die Hanf-Pflan­ze, die vor eini­ger Zeit in einem Video hin­ter ihm zu sehen war und für gro­ße Auf­re­gung gesorgt hat­te, habe er von einem Nach­barn in Kreuz­berg besor­gen las­sen. Zum Abschied über­reich­te ihm Clau­dia Köh­ler ein Glas Honig aus dem Unter­ha­chin­ger Krautgarten.

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