Fast an jedem Sonntag war ich in den letzten Wochen mit dem Spielmannszug “meiner” Freiwilligen Feuerwehr Unterhaching bei einem Festzug zum 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr vor Ort.
Trudering, Unterschleißheim, Unterbiberg, Oberhaching, Putzbrunn, Aschheim, Kirchheim und viele andere — dort gibt es überall seit mindestens 150 Jahren Ehrenamtliche, die Tag und Nacht einsatzbereit sind für unser aller Sicherheit. Da heißt es für uns nicht nur Gratulation, sondern auch herzlichen Dank!
Ich komme selber aus einer Feuerwehrfamilie, ich bin seit über 45 Jahren Mitglied beim Verein der Feuerwehr Unterhaching. Ausrücken durften Frauen zu meiner
Jugendzeit noch nicht, deshalb spiele ich bis heute “nur” bei der Musik mit und helfe im PR-Team mit, um die Öffentlichkeit über die Arbeit der Feuerwehr zu informieren. Aber ich weiß, wie es ist, nachts 24 Stunden einsatzbereit zu sein, mitten in der Nacht von einer Sirene — heute mit stillem Alaram durch den Funkempfänger — alarmiert zu werden. Mein Vater war als junger Mann eingetreten, inzwischen rücken meine drei Söhne aus.
Ich weiß aber auch, wie es ist, wenn man nicht kapituliert, wenn man helfen kann und erschöpft, aber dankbar gesund von einem Einsatz zurückkommt.
Für die Feuerwehren im Ballungsraum hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm viel verändert: der zunehmende Verkehr, Unternehmen aller Art mit chemischen, technischen und medizinischen Spezialisierungen, auf die vorbereitet sein muss. Und wie wir in diesem Sommer schmerzlich gespürt haben, sind auch wir nicht sicher vor Hochwasser und Sturzfluten, vor vom Sturm abgedeckten Dächern.
Unsere Landkreisfeuerwehren sind trotz dieser enormen Belastungen dann noch ausgerückt, um nach dem Pfingsthochwasser in ganz Bayern beim Landeskontingent zu helfen. Chapeau!
Das Mindeste, was Politik dabei leisten muss, ist, ausreichend Mittel für die technische Ausrüstung bereitzustellen, die Feuerwehrschulen so auszustatten, dass keine jahrelangen Wartezeiten entstehen, die Versorgung der Einsatzkräfte bei Verletzung und psychischer Belastung sicherzustellen. Damit das Ehrenamt besser anerkannt und die Kommunen beim Bau und der Sanierung von Feuerwehrhäusern entlastet werden können, stellen wir regelmäßig Anträge dazu. Kleine Erfolge sind bereits erzielt (wie die Weitergabe einiger Mittel aus den Überschüssen der Feuerschutzsteuer), aber die Herausforderungen werden ja eher mehr denn weniger. Wir werden dranbleiben!
Freiwillige Feuerwehr heißt nicht nur Einsatzbereitschaft, sondern hartes Training, permanente Weiterbildung, Schulung auf technischem Gerät, Simulation von neuen Einsatzszenarien, Werbung für den Nachwuchs, Öffentlichkeitsarbeit — alles in der Freizeit.
Und so kann ich nur für den Dienst in der Feuerwehr werben sowie großen Dank und Anerkennung aussprechen. Liebe Kameradinnen und Kameraden, happy birthday und kommen Sie immer alle gut vom Einsatz zurück!
Und wenn meine Feuerwehr in Unterhaching im nächsten Jahr das 150+4 Jubiläum (nachgeholt nach zwei vergeblichen Versuchen in der Coronazeit) feiert, heißt es wieder: Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!
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