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End­lich: Vir­tu­el­le Kin­der­kli­nik soll kommen

Grü­ne im Land­tag sehen Erfolg ihrer Anträge

Schon bei den Haus­halts­be­ra­tun­gen 2023 brach­te die Grü­ne Land­tags­frak­ti­on per Antrag die Idee des Vir­tu­el­len Kin­der­kran­ken­hau­ses ein. “Da Spezialist*innen nicht immer dort sit­zen, wo die jun­gen Patient*innen erkran­ken, macht die Vir­tu­el­le Kin­der­kli­nik schon lan­ge Sinn — erst recht in Zei­ten von Pan­de­mien und RSV-Erkran­kungs­wel­len”, so die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te und Betreu­ungs­ab­ge­ord­ne­te des Land­krei­ses Eich­stätt, Clau­dia Köhler.

Per­so­nal­man­gel und Bet­ten­re­duk­tio­nen sowie star­ke Infek­ti­ons­wel­len machen die opti­ma­le Ver­sor­gung aller Kin­der immer schwie­ri­ger bis unmöglich. Immer wie­der ist in Bay­ern die Ver­sor­gung kri­tisch kran­ker oder schwerst­ver­letz­ter Kin­der auf­grund redu­zier­ter Anzahl von Kin­der­in­ten­siv­bet­ten akut gefährdet.

Wie­der­keh­ren­de Aus­nah­me­si­tua­tio­nen erfor­dern sofor­ti­ge und unbürokratische Hil­fe durch Eta­blie­rung eines Ad-hoc-Pro­jekts mit Netz­werk­bil­dung und tele­me­di­zi­ni­scher Anbin­dung der baye­ri­schen Kin­der­kli­ni­ken, um für die kom­men­den Jah­re die bestmögliche Versorgungsqualität lebens­be­droh­lich erkrank­ter Kin­der zu sichern und durch ver­bes­ser­te Kom­mu­ni­ka­ti­on unter­ein­an­der die knap­pen Res­sour­cen möglichst opti­mal zu nutzen.

Der mit vor­erst 3 Mil­lio­nen Euro zum Anlie­gen ver­gleichs­wei­se kos­ten­güns­ti­ge Antrag (s. Anhang) der Land­tags-Grü­nen wur­de noch im Früh­jahr 2023 von den Regie­rungs­frak­tio­nen CSU und FW abge­lehnt. Trotz­dem über­gab MdL Holet­schek beim Medi­zi­ner­tag einen Scheck mit 360.000 Euro für den Start einer vir­tu­el­len Kin­der­kli­nik und die neue Gesund­heits­mi­nis­te­rin Ger­lach kün­dig­te zum Jah­res­wech­sel end­lich den Start einer vir­tu­el­len Kin­der­kli­nik an. Eine Anfra­ge der Grü­nen Haus­halts­po­li­ti­ke­rin Clau­dia Köh­ler im Baye­ri­schen Land­tag ergab nun, dass die Sum­me auf vier Jah­re ver­teilt wird.

„Der Scheck ist eigent­lich gar kein Scheck, wenn sich die Zuschüs­se auf vier Jah­re ver­tei­len. Oder er ist nur zu einem Vier­tel gedeckt, könn­te man sagen”, kom­men­tiert Köh­ler bit­ter. “Hier braucht es wesent­lich mehr Anstrengungen.”

Offen­sicht­lich geht es vor­erst ledig­lich um ein digi­ta­les Belegungssystem.

MdL Clau­dia Köh­ler meint dazu: “Ich bin erleich­tert, wenn die vir­tu­el­le Kin­der­kli­nik end­lich auf den Weg gebracht wird. Die Ein­sicht kommt spät, denn erneut hat sich die Situa­ti­on der Kin­der­kli­ni­ken dra­ma­tisch zuge­spitzt, bei der letz­ten RSV-Wel­le waren die Münch­ner Kin­der­kli­ni­ken nicht mehr auf­nah­me­fä­hig. Aber die genann­te digi­ta­le Bele­gung ist zu wenig. Es geht um Ver­knüp­fung mit dem medi­zi­ni­schen Per­so­nal und das Know­how, das die klei­nen Patient*innen schnells­tens errei­chen muss.

Die Ankün­di­gung des Pro­jekts durch die Staats­re­gie­rung allei­ne bringt noch nichts, weil der baye­ri­sche Haus­halt 2024 erst im Juni 2024 beschlos­sen wer­den soll und vor­her kei­ne neu­en Pro­jek­te star­ten kön­nen. Wir wol­len end­lich ordent­li­che Inves­ti­tio­nen ins vir­tu­el­le Kin­der­kran­ken­haus schwarz auf weiß sehen und wer­den nicht lockerlassen.“

Anla­gen:

Vir­tu­el­les Kinderkrankenhaus

Vir­tu­el­les Kin­der­kran­ken­haus- Anfrage

Medi­en­echo:

Zu wenig Geld, zu wenig Know­how – Grü­ne kri­ti­sie­ren Ger­lachs Vir­tu­el­le Kin­der­kli­nik — MM

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