Inter­kom­mu­na­le Wär­me — die AFK Geo­ther­mie in Aschheim

Die 1. Inter­kom­mu­na­le Geo­ther­mie in Deutsch­land – was 2008 durch die Gemein­den Asch­heim, Feld­kir­chen und Kirch­heim als gemein­sa­me GmbH star­te­te, hat sich als weit­bli­ckend und erfolg­reich erwie­sen. Heu­te besitzt die AFK Geo­ther­mie 100 km Wär­me­netz und hat 1600 Kund*innen. Damit kommt sie inzwi­schen sehr nahe an ihre Kapa­zi­täts­gren­zen, die Nach­fra­ge ist nach wie vor hoch. Beson­ders für Rei­hen­häu­ser, die man durch die enge Bebau­ung gut erschlie­ßen kann, ist die Geo­ther­mie eine idea­le Wär­me­ver­sor­gung, erklär­te Geschäfts­füh­re­rin Frau Serd­juk im Gespräch.

Die Vor­aus­set­zun­gen im Unter­grund hier in der Regi­on sind für eine Wär­me­ver­sor­gung über Geo­ther­mie ide­al. Die Boh­run­gen für eine zwei­te Dou­blet­te sind in Pla­nung, hier­für sind die För­de­run­gen so hoch wie noch nie, eben­so wie bei Tras­sen­bau und Über­ga­be­sta­tio­nen lie­gen die För­der­mit­tel des Bun­des bei 40%. Trotz­dem stellt die Finan­zie­rung für vie­le Kom­mu­nen eine unüber­wind­ba­re Hür­de dar, denn eine hohe Ver­schul­dung für Geo­ther­mie­pro­jek­te ist in den meis­ten Fäl­len nicht geneh­mi­gungs­fä­hig. Die­se Pro­jek­te fal­len nicht unter die Pflicht­auf­ga­ben einer Kom­mu­ne. Auch die AFK ist noch bei der Pla­nung der Finan­zie­rung und dafür deutsch­land­weit mit Ban­ken im Gespräch, so Frau Serdjuk.
„Hier wäre der Frei­staat Bay­ern in der Pflicht, über Bürg­schafts­pro­gram­me die Kom­mu­nen zu unter­stüt­zen. Seit Jah­ren stel­len wir Anträ­ge dazu, das wer­den wir auch wei­ter­hin tun! Der Bund hat gelie­fert, nun ist Bay­ern an der Rei­he!“ so Clau­dia Köhler.

Ein ande­res The­ma, das Frau Serd­juk momen­tan beschäf­tigt, ist die Ent­wick­lung des Kli­mas. Die letz­ten drei Win­ter sei­en deut­lich mil­der gewe­sen, was sich in 10–15% weni­ger Umsatz wider­spie­ge­le. Dafür wird das The­ma Küh­lung zukünf­tig evtl. für Gewer­be inter­es­sant wer­den. Eine Rück­l­auf­nut­zung des 50°C war­men Was­sers wird inzwi­schen für drei grö­ße­re Pro­jek­te geplant, hier wird die Wär­me für die Fuß­bo­den­hei­zung durch das Rück­lauf­was­ser kommen.

„Wir sehen hier, wie es lau­fen kann, wenn drei Gemein­den Mut, Wil­len und Finan­zen auf­brin­gen. 2008 war das Risi­ko noch deut­lich grö­ßer, aber man hat an die Sache geglaubt. Das wür­den vie­le ande­re Kom­mu­nen auch, ihnen feh­len aber die Bürg­schaf­ten und Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten um die Wär­me­ver­sor­gung in kom­mu­na­ler Hand zu belas­sen. Nur so kön­nen wir eine güns­ti­ge Ver­sor­gung garan­tie­ren – auch wenn die Prei­se den Ent­wick­lun­gen immer zwei Jah­re hin­ter­her hin­ken, ins­ge­samt gese­hen ist und bleibt die Geo­ther­mie eine güns­ti­ge und zuver­läs­si­ge Wär­me­ver­sor­gung.“ so Dr. Mar­kus Büchler.

Herz­li­chen Dank an Frau Serd­juk für das net­te Gespräch und der AFK Geo­ther­mie alles Gute sowie posi­ti­ve baye­ri­sche Förderbescheide!

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