Am 10. Dezember war ich bei einer Veranstaltung der Grünen Unterschleißheim eingeladen. Martin Okrslar, Vorstand der MARO Genossenschaft informierte über genossenschaftliche Wohnprojekte und übernahm auch den Vortrag von Jürgen Hoerner, Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft, über Demenz-Wohngemeinschaften, nachdem dieser krankheitsbedingt absagen musste. Zwischen der MARO Genossenschaft und der Alzheimer Gesellschaft, in der ich ebenfalls im Vorstand tätig bin, besteht eine Kooperationsvereinbarung zu ambulant betreuten Wohngemeinschaften.
Unsere Gesellschaft wird nicht nur älter, auch ihre Vorstellung vom Leben im Alter ändert sich. Mehr als 80% wünschen sich im Alter eine Alternative zur stationären Versorgung, mehr Mitbestimmung und einen möglichst „normalen“ Alltag in vertrauter Umgebung. Mit der Initiierung von Wohngemeinschaften sollen statt pflegerischer Abläufe ein aktiver Alltag und echte Teilhabe, die individuelle Betreuung sowie die Mitgestaltung durch die Angehörigen im Mittelpunkt stehen. Wohngemeinschaften für Demenz und Pflege sind eine zentrale Antwort auf den lang geforderten Strukturwandel in der Pflege und werden daher in Bayern vom Staat ausdrücklich gefördert. Dabei sind Wohngemeinschaften nicht als Konkurrenz zu bestehenden stationären Einrichtungen, sondern viel mehr als intelligenter Angebotsmix gerade auch für die ländliche Region zu sehen. Diese kleinteilige Lösung kann besonders gut in vorhandene Versorgungsstrukturen integriert werden.
Als Abgeordnete im bayerischen Landtag möchte ich mich mit meiner Erfahrung als Gemeinderätin, Sozialreferentin und Ehrenamtliche dafür einsetzen, dass Kommunen und Landkreise unterstützt werden, um eine Bestandsaufnahme und Prognose für den zukünftigen Bedarf an Wohnformen für ihre Bürgerinnen und Bürger durchzuführen. Grundstücke müssen vorgehalten werden, die Kommunikation mit Verbänden und Ämtern intensiv geführt werden. Die Schaffung von bedarfsgerechtem Wohnraum und notwendiger Pflege- und Betreuungsangebote muss endlich vorangetrieben werden anstatt erst zu handeln, wenn das Dilemma offensichtlich ist.
Herzlichen Dank an Lissy Meyer, Sozialreferentin in Unterschleißheim und Markus Wutzke, Sprecher der Grünen Unterschleißheim, für diesen informativen Abend, der mit ca. 50 Gästen auf großes Interesse gestoßen ist.
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