Foto: Lukas Barth

Bericht des Obers­ten Rech­nungs­hofs und Haus­halts­rech­nung 2023

Jede Jah­res­rech­nung wird vom Obers­ten Rech­nungs­hof Bay­ern geprüft, d.h. alle Ein­nah­men und Aus­ga­ben auf ord­nungs­ge­mä­ße Haus­halts­füh­rung, Plau­si­bi­li­tät, Spar­sam­keit und Wirk­sam­keit über­prüft. Dar­aus ent­steht der öffent­li­che Bericht des ORH. Nach der Behand­lung im Haus­halts­aus­schuss wird er im Ple­num debat­tiert. Die wich­tigs­ten Punk­te aus mei­ner Rede zur Haus­halts­rech­nung 2023:

Finanz­la­ge:

  • Ende 2023 lag die Rück­la­ge Bay­erns bei 10 Mil­li­ar­den Euro.
  • Für 2024 wird eben­falls ein posi­ti­ves Ergeb­nis erwar­tet, sodass min­des­tens die glei­che Rück­la­ge bestehen blei­ben dürfte.
  • Ende Mai 2025 erhielt Bay­ern dar­über­hin­aus 4 Mil­li­ar­den Euro uner­war­te­te Erb­schaft­steu­er.
  • Aus­gleichs­zah­lun­gen des Bun­des wer­den die Haus­halts­la­ge zusätz­lich entlasten.
  • Unse­ren Kom­mu­nen geht es dage­gen nicht gut, sie müs­sen inves­tie­ren, es feh­len Finanz­mit­tel. Auf­grund der guten Finanz­la­ge auf Lan­des­ebe­ne muss end­lich unse­rem Vor­schlag gefolgt wer­den: min­des­tens 1 Mrd. € an die Kom­mu­nen über­wei­sen, um deren Hand­lungs­fä­hig­keit zu sichern.

Einzelbeanstandungen/Kritikpunkte im ORH-Bericht:

  • Im Jahr 2023 fie­len 10,7 Mrd. Euro Aus­ga­be­res­te an, also ver­an­schlag­te, aber nicht umge­setz­te Mit­tel, davon: 
    • 6,1 Mrd. Euro für nicht getä­tig­te, aber not­wen­di­ge Inves­ti­tio­nen.
    • Beson­ders betrof­fen: High­tech Agen­da (767 Mio. €) und ÖPNV-För­de­rung (über 600 Mio. €).
  • Die Aus­ga­be­res­te haben in den letz­ten 10 Jah­ren um 132,3 % zuge­nom­men.
    • man­gel­haf­te Digi­ta­li­sie­rung, z. B. Papier­ak­ten in Ministerien.
    • Über­bor­den­de Büro­kra­tie, etwa bei Pfle­ge­stütz­punk­ten.
    • Schlech­te Pla­nung und Kos­ten­ex­plo­sio­nen bei Staats­stra­ßen und Gebäudemanagement.
    • Ein beson­ders erwäh­nens­wer­ter Punkt war die Tat­sa­che, dass Bay­ern für den Bund Grenz­schutz­auf­ga­ben über­nimmt, aber die Erstat­tung nach 2019 ein­fach nicht mehr ein­ge­for­dert hat. Allein über 42 Mio Euro an Per­so­nal­kos­ten sind hier angefallen.
  • Wir Grü­ne wol­len des­halb, dass Bay­ern effi­zi­en­ter und schnel­ler inves­tiert, bes­ser plant und ein Augen­merk auf Digi­ta­li­sie­rung, Erleich­te­rung von wirk­lich unnö­ti­ger Büro­kra­tie legt.

“Von uns geht ein gro­ßer Dank an den ORH, der Trans­pa­renz und Kon­trol­le schafft sowie Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge vor­legt. Des­we­gen soll es natür­lich Ent­las­tung für den ORH geben, aber kei­ne Ent­las­tung für die Staats­re­gie­rung. Sie muss sich drin­gend opti­mie­ren und beschleu­ni­gen, damit die anste­hen­de Sanie­rung unse­rer Infra­struk­tur gelin­gen kann. Zu aller­erst gehört dazu ein pünkt­li­cher Haus­halts­plan ohne wei­te­re Ausreden.”

Mei­ne kom­plet­te Rede hier als Text 

Mei­ne kom­plet­te Rede hier im Video:

 

Medi­en­echo:

ORH kri­ti­siert Bay­erns För­de­run­gen von Agrar-Ver­si­che­run­gen — Donaukurier

Land­tags­de­bat­te: Kom­mu­na­le Finanz­la­ge — BR

Größ­te Erb­schafts­steu­er der Geschich­te: Thie­le-Erben über­wei­sen vier Mil­li­ar­den an baye­ri­sches Finanz­amt — MM

ORH kri­ti­siert Bay­erns För­de­run­gen von Agrar-Ver­si­che­run­gen ‑SZ

ORH kri­ti­siert Bay­erns För­de­run­gen von Agrar-Ver­si­che­run­gen — PNP

Rech­nungs­hof kri­ti­siert Bay­erns För­de­run­gen von Agrar-Ver­si­che­run­gen — Baye­ri­sche Staatszeitung

Verwandte Artikel